• 11. Oktober 2024 · 17:55 Uhr

Red Bull: RB21 wird lediglich eine Evolution des aktuellen Autos

Red Bull möchte für 2025 kein völlig neues Auto entwerfen, sondern den RB20 trotz aktueller Schwächen weiterentwickeln

(Motorsport-Total.com) - Red Bull plant 2025 eine Evolution seines aktuellen RB20, weil man der Meinung ist, dass sich eine Investition in ein komplett neues Auto nicht lohnen würde. Aktuell befindet man sich in einem Meisterschaftskampf mit McLaren und könnte im Winter weiter abgehängt werden, wenn man keine echten Fortschritte macht.

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Der RB20 wird die Grundlage des Autos für 2025 bieten Zoom Download

Trotzdem hält man es bei Red Bull angesichts des komplett neuen Reglements 2026 und der Einführung eines eigenen Motors im gleichen Jahr nicht für sinnvoll, eine große Neuentwicklung für das letzte Jahr des aktuellen Reglements anzustreben.

"In diesem Geschäft bist zu immer am Jonglieren, und du musst einen Fuß vor den anderen setzen", sagt Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Du kannst nicht zu weit in die Zukunft schauen. Langfristig heißt in der Formel 1 zweieinhalb Monate, und was wir in diesem Jahr lernen ist auch für das nächste Jahr relevant."

"Das nächstjährige Auto wird also eine Weiterentwicklung des diesjährigen Autos sein. Ich meine, es gibt viele Komponenten des letztjährigen Autos, die in dieses Jahr übernommen wurden, denn bei der Art und Weise, wie der Budgetgrenze funktioniert, macht es keinen Sinn, etwas zu ändern, es sei denn, es gibt eine signifikante Leistungssteigerung", so Horner.

Herausforderung Motor

Hinzu kommt, dass Red Bull ab 2026 erstmals einen eigenen Formel-1-Motor einsetzen will, nachdem man aktuell noch mit der eingefrorenen Honda-Technologie arbeitet. Das Team hat stark in seine neue Abteilung Red Bull Powertrains investiert, von der es überzeugt ist, dass sie ihm trotz der enormen Kosten Vorteile bringen wird.

"Das ist bei weitem unsere größte Herausforderung", sagt Horner. "Wir haben ein Start-up-Business gegründet, 600 Leute aggressiv angeworben, eine Fabrik gebaut, den Prozess eingeführt und eine Gruppe von Leuten zusammengebracht, die in einer Red Bull-Kultur arbeiten, die auf der Chassis-Seite so erfolgreich war."


"Man sieht, wie wichtig das Auto in der Formel 1 ist"

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"Natürlich sind viele von anderen Teams, Konkurrenten und Zulieferern in der Formel 1 gekommen, und es ist ein gewaltiges Unterfangen, 600 Leute und alle Prozesse, die Lieferkette, alles darauf auszurichten, für zwei Teams im Jahr 2026 zu liefern."

"Wir haben auch den Vorteil, dass wir mit der Ford Motor Company einen großartigen Partner haben. Und diese Beziehung funktioniert sehr gut. Kurzfristig wird es zwangsläufig schmerzhaft sein, aber langfristig ist es ein Gewinn, alles unter einem Dach mit Ingenieuren zu haben", so der Teamchef.

"Wir haben bereits den Vorteil und den Unterschied gesehen, dass Chassis- und Motoringenieure im Wesentlichen nebeneinander sitzen, während wir damit beginnen, den 26er-Motor in das 26er-Auto zu integrieren."

Die Sache mit dem Windkanal

Red Bull hat sich eingehend mit den Faktoren befasst, die den Fortschritt des aktuellen RB20 beeinträchtigt haben, und dabei Probleme mit der Korrelation im Windkanal aufgedeckt. Und das, obwohl das Team immer noch in der gleichen Anlage in Bedford arbeitet, die es seit seinem Einstieg in die Formel 1 im Jahr 2005 nutzt.

Und obwohl die Arbeiten an einer neuen, hochmodernen Anlage in der Fabrik in Milton Keynes begonnen haben, wird diese wahrscheinlich nicht vor 2026 in Betrieb genommen werden.

Horner sagt, dass Red Bull immer darauf bedacht war, dass Bedford zwar im Laufe der Jahre aufgerüstet wurde, aber technisch nicht so fortschrittlich ist wie modernere Anlagen.


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"Wir haben die Grenzen des Windkanals immer gekannt", meint er. "Aber ich denke, wenn wir die Aerodynamik der Autos weiter verbessern und in die Nähe der Grenzbereiche kommen, dann werden die Grenzen deutlich."

Was Red Bull zwischenzeitlich daran gehindert hatte, einen neuen Windkanal zu errichten, waren Pläne der Formel 1, Windkanäle ab 2030 zu verbieten. Erst als dieser Plan gekippt wurde, konnte man mit der Modernisierung beginnen.

"Es gab einen Zeitpunkt, an dem Windkanäle hätten verboten werden können", sagte Horner. "Es gab eine Diskussion darüber, ob das der Fall sein würde, und ob CFD sie ablösen würde oder nicht."


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"Adrian [Newey] hielt sich mit der Forderung nach einem neuen Windkanal zurück, bis Klarheit darüber herrschte. Aber es kam zu einem Punkt, an dem Aston Martin einen neuen Tunnel wollte und die FIA ihre Haltung änderte."

"Es war also eine Frage von: 'Schaut, wir müssen das tun, und zwar jetzt, denn das Reglement sorgt dafür, dass der Windkanal, den wir betreiben, innerhalb der Budgetgrenze höchst ineffizient ist.'"

Auf die Frage, welche Herausforderungen Red Bull mit seinem Bedford-Kanal zu bewältigen hat, sagt Horner: "Wir haben eine Anlage, die ein 60 Jahre alter Windkanal ist. Er ist ein Relikt aus dem Kalten Krieg. Er war gut genug, um im Laufe der Jahre einige fantastische Autos für uns zu produzieren. Aber er hat auch seine Grenzen."

"Bei weniger als fünf Grad [Celsius] können wir ihn nicht laufen lassen. Bei über 25 Grad wird es ziemlich instabil."

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