Brando Badoer: Sohn von Ex-Ferrari-Pilot wird McLaren-Junior
Ein Jahr lang hatte McLaren Brando Badoer beobachtet, nun hat der Rennstall den Sohn von Ex-Pilot Luca Badoer in sein Juniorteam aufgenommen
(Motorsport-Total.com) - Kommt bald der nächste Sohn eines früheren Formel-1-Piloten in die Königsklasse? McLaren hat Brando Badoer endgültig in sein Nachwuchsprogramm aufgenommen, nachdem man sich im vergangenen Jahr eine Option auf den 18-jährigen Italiener gesichert hatte. Nach zwölf Monaten der Evaluierung hat man sich nun entschieden, Badoer in die Akademie aufzunehmen.
"Es ist großartig, Brando in unserem Fahrerentwicklungsprogramm willkommen zu heißen", sagt Stephanie Carlin, die Leiterin des Nachwuchsprogramms.
"Wir haben ihn im vergangenen Jahr genau beobachtet und waren von seinen Leistungen als Rookie in der umkämpften Formel-Regional-Meisterschaft beeindruckt. Deshalb war es sinnvoll, unsere Option auszuüben und ihn in das Vollzeitprogramm aufzunehmen."
Badoer hatte 2022 seine Formelsportkarriere begonnen und über die Formel 4 den Weg in die Nahost-Meisterschaft der Formula Regional geschafft, wo er in 15 Rennen drei Podestplätze holte. In der europäischen Variante der Meisterschaft liegt er ein Wochenende vor Schluss auf Rang fünf und fuhr sieben Mal auf das Podest.
2025 Formel 3 mit Prema
Sein Programm für das kommende Jahr steht bereits fest: Er wird 2025 in die Formel 3 aufsteigen und dort zusammen mit McLaren-Juniorkollege Ugo Ugochukwu für das Prema-Team fahren.
"Ich freue mich sehr, dem McLaren-Driver-Development-Programm beizutreten", sagt er. "Es ist eine fantastische Gelegenheit, einem Team mit einer so großen Rennsporttradition und einer nachgewiesenen Erfolgsbilanz in der Talentförderung beizutreten."
"Die Teilnahme an der Formel-3-Meisterschaft 2025 mit Prema wird mir helfen, mich weiterzuentwickeln, und ich möchte dem gesamten Team von McLaren für seine Unterstützung danken", so der Italiener. "Ich kann es kaum erwarten, von der Führung des Teams zu lernen und in den ikonischen Farben des Teams Rennen zu fahren."
Vater Luca hält einen Formel-1-Rekord
Der Name Badoer ist in der Formel 1 kein unbekannter, denn Vater Luca Badoer hält in der Königsklasse einen Rekord - allerdings einen eher unrühmlichen. Mit 50 Grand-Prix-Teilnahmen hat er die meisten Starts aller Fahrer, ohne jemals einen Punkt geholt zu haben.
Allerdings fuhr er dabei zwischen 1993 und 1999 mit der Scuderia Italia, Forti und Minardi stets für Teams, die nicht konkurrenzfähig waren. Trotzdem wäre ihm 1999 am Nürburgring beinahe eine Sensation gelungen, als er wenige Runden vor Schluss für Minardi auf Rang vier lag, als sein Getriebe den Geist aufgab.
In den späteren Jahren war Badoer quasi der Edeltester für Ferrari und legte mit seinen tausenden Testkilometern den Grundstein für die Erfolge von Michael Schumacher Anfang der 2000er-Jahre.
Fotostrecke: Die 10 schlechtesten Formel-1-Fahrer des Jahrtausends
#10 Tomas Enge: Rein vom Talent her dürfte der Tscheche nicht in dieser Liste auftauchen, doch er steht sich mit einem Skandal selbst im Weg. Daher dauert die Formel-1-Karriere von Enge auch nur drei Rennen. Sportlich gibt es mit einem Titel in der Deutschen Formel Ford und zwei dritten Gesamträngen der Formel 3000 wenig zu kritisieren. Fotostrecke
2009 erhielt er von der Scuderia als Dank für seine Arbeit eine ungeahnte Gelegenheit und durfte Felipe Massa nach dessen schweren Unfall in Ungarn ersetzen. Allerdings verkam seine Grand-Prix-Rückkehr nach zehn Jahren zu einem Debakel.
Sowohl in Valencia als auch in Spa-Francorchamps qualifizierte er sich nur als Letzter und wurde nach den Plätzen 17 und 14 wieder aus dem Auto genommen und durch Landsmann Giancarlo Fisichella ersetzt.