GP Singapur
Singapur-Donnerstag in der Analye: Mick Schumacher hat "zu lange gewartet"
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Norris: Ferrari aktuell der größere Gegner +++ Alpine: Sind einfach "zu langsam" +++ Ricciardo: Letztes Rennen oder nicht? +++
Zhou: Mick Schumacher hat "zu lange gewartet"
Guanyu Zhou steht vor dem Ende seiner Formel-1-Karriere. Und sollte er für 2025 kein Cockpit bekommen, wonach es aktuell aussieht, dann will er nicht ewig auf ein Comeback in der Königsklasse hoffen.
Konkret auf Mick Schumachers Situation angesprochen, der inzwischen schon zwei Jahre aus der Formel 1 raus ist, sagt der Chinese: "Ich finde, er hat ein bisschen zu lange gewartet."
"Ich denke, dass er in der Zeit, in der er gewartet hat, an anderen Orten noch bessere Chancen gehabt hätte", so Zhou. Was er meint: Schumacher hätte seinen Fokus früher auf andere Rennserien legen sollen.
"Wenn ich [auf ein Comeback] warte, wird es eine sehr kurze, begrenzte Zeit sein", stellt er klar. Stattdessen wolle er dann lieber versuchen, ein gutes Stammcockpit in einer anderen Serie abseits der Formel 1 zu bekommen.
Ansonsten laufe man Gefahr, "für immer ein dritter Fahrer" zu sein. "Das ist nicht der Fall, den ich will", stellt Zhou klar.
Feierabend
Unsere Kollegen vor Ort wurden schon aus dem Paddock geworfen, denn in Singapur ist es bereits nach Mitternacht. Dementsprechend drehen wir unseren Ticker auch für heute zu.
Für euch geht es aber natürlich auf unserem Portal und auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de noch weiter. Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll melden sich um 21:00 Uhr MESZ live bei euch.
Morgen sind wir dann zu den Trainings in Singapur (11:30 und 15:00 Uhr MESZ) mit einer neuen Tickerausgabe zurück. Viel Spaß noch mit unserer Videoanalyse und bis dann!
Hamilton: Keine große Hoffnung für Singapur
"Ich würde nicht sagen, dass dies jemals eine wirklich großartige Strecke für mich war. Es war eine Unglücksstrecke für mich und für uns im Allgemeinen, einfach aufgrund der Art und Weise, wie wir Autos entwerfen und entworfen haben", erklärt der Brite.
Tatsächlich konnte Hamilton zwar bereits viermal in Singapur gewinnen. Allerdings liegt sein letzter Erfolg dort inzwischen bereits sechs Jahre zurück. "Auf vielen Straßenkursen waren wir noch nie besonders gut", betont er.
"Schaut euch uns zum Beispiel im Vergleich zu Ferrari an, die in Monaco und beim letzten Rennen [in Baku] mega waren. Sie werden dieses Wochenende stark sein", prophezeit Hamilton, der eher auf das Rennen danach in Austin hofft.
"Es ist eine gute Strecke, eine der besten Rennstrecken. Ich freue mich darauf, dort zu fahren", so Hamilton, der in Austin sogar bereits fünfmal gewinnen konnte. Sein letzter Erfolg dort liegt aber ebenfalls bereits sieben Jahre zurück.
Spezialhelm
Nico Hülkenberg geht an diesem Wochenende mit einem Spezialhelm an den Start. Sicher sehen wir in Singapur wieder mehrere Piloten, die im Flutlicht in der Nacht mit einem besonderen Design auffallen wollen.
Hier auf jeden Fall der Helm des Deutschen am Wochenende:
Verstappen hält nichts von Schimpfwortverbot
Der Weltmeister sieht es wie Lando Norris und erklärt mit einem Schulterzucken: "Ich glaube, man wird trotzdem fluchen. [...] Jeder flucht. Manche ein bisschen mehr als andere. Es hängt auch ein bisschen davon ab, welche Sprache man spricht."
Auch er betont, dass in anderen Sportarten ebenfalls geflucht werde, es dort aber eben keine Mikrofone gebe. "Ich glaube, viele Leute sagen viel Schlechtes, wenn sie in anderen Sportarten voller Adrenalin sind", betont er.
Letztendlich solle man die Sachen halt einfach nicht übertragen, dann gebe es auch keine Probleme. Und selbst dann ändere sich trotzdem nichts, weil die Leute sowieso fluchen würden, ganz unabhängig von der Formel 1.
Und zum Beispiel das "F-Wort", wie er es nennt, sei ohnehin nicht wirklich schlimm. Er will sich daher nicht den Mund verbieten lassen.
Norris: So funktioniert das nicht
Der Brite half seinem Teamkollegen zuletzt in Baku. Doch heißt das nun, dass Piastri ihm dieses Mal helfen muss? "Ich glaube nicht, dass es einfach so funktioniert", winkt der McLaren-Pilot ab.
"Wenn es in diesem Rennen oder in einem Rennen bis zum Ende des Jahres zu einem Szenario kommt, in dem er mir helfen kann, dann bin ich mir sicher, dass wir etwas Ähnliches machen würden", so Norris.
Allerdings stehe Piastri nun nicht in seiner Schuld. Er betont: "Ich muss immer noch ein gutes Rennen fahren, mich gut qualifizieren und in Positionen kommen, in denen mein Teamkollege mir helfen kann."
"Die Leute machen eine größere Sache daraus, als sie ist", findet er und erklärt: "Ich war [in Baku] in einer Position, in der ich Oscar helfen konnte, und habe ihm wahrscheinlich den Sieg verschafft."
"Ich habe meine Rolle gespielt, und nach dem, was wir besprochen haben, bin ich sicher, dass Oscar seine Rolle spielen wird, wenn die Zeit gekommen ist", betont er. Mehr stecke aber auch nicht dahinter.
Hamilton: "Rassistisches Element" in Sulayem-Aussagen
Lewis Hamilton findet, dass die Wortwahl von FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem in seinem Versuch, gegen das Fluchen in der Formel 1 vorzugehen, ein "rassistisches Element" beinhaltet.
Bin Sulayem sagte: "Wir müssen zwischen unserem Sport, Motorsport und Rapmusik unterscheiden. Wir sind keine Rapper. Wie oft sagen die das F-Wort in der Minute? Das sind wir nicht. Das sind die, und wir sind wir."
"Mir gefällt nicht, wie er es formuliert hat", so Hamilton, denn: "Wenn man darüber nachdenkt, sind die meisten Rapper schwarz [...]. Ich denke also, dass das die falsche Wortwahl ist. Es gibt hier ein rassistisches Element."
Seine komplette Kritik findet ihr hier!
Konkurrenz wundert sich über McLaren-Flügel
Natürlich wurden auch Charles Leclerc und Sergio Perez zum McLaren-Heckflügel befragt. "Nach dem, was ich gehört habe, ist er gelinde gesagt umstritten", so der Monegasse, der sich aber nicht weiter dazu äußern möchte.
Der Red-Bull-Pilot wird etwas deutlicher und erklärt: "Ich bin ziemlich überrascht. Ich dachte, das sei nicht erlaubt, aber es scheint doch erlaubt zu sein." Er glaubt: "Das ist auf jeden Fall ein großer Vorteil."
"Ich bin kein Experte für technische Dinge, aber ich bin mir sicher, dass das Team prüft, warum das jetzt plötzlich erlaubt ist", so Perez, der auf jeden Fall "sehr, sehr überrascht" ist.
Das Thema dürfte uns also noch etwas länger begleiten.
Rennanzüge
Nicht nur das Auto sieht an diesem Wochenende etwas anders aus, auch die Rennanzüge der Piloten hat McLaren in Singapur farblich angepasst. So sehen die Overalls dieses Mal passend zum Boliden aus: