GP Aserbaidschan
Baku-Donnerstag in der Analyse: Red Bull sieht sich besser gerüstet
F1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Kommt Newey zu spät für Fernando Alonso? +++ Norris: Will keinen geschenkten Titel +++ Verstappen: Wird kein zweites Monza +++
Feierabend
In Baku ist es bereits 21:35 Uhr, und damit ziehen wir hier an dieser Stelle auch einen Strich unter diesen Medientag. Aufgepasst: Auch morgen findet wegen der Zeitverschiebung für uns alles etwas früher statt.
FT1 steht dann bereits um 11:30 Uhr unserer Zeit an, das zweite Training um 15:00 Uhr MESZ. Am besten also einfach gleich am Morgen wieder in unseren Ticker kommen, dann verpasst ihr garantiert nichts.
Zum Abschluss noch einmal der Hinweis auf unsere große Videoanalyse zu diesem Medientag mit den folgenden Themen:
-McLaren setzt auf Norris
-Verstappen & Aston
-Update Transfermarkt
-Magnussen gesperrt
-Prognose Ralf Schumacher
-Fragen der Kanalmitglieder
Viel Spaß damit und bis morgen!
Erst zwei Sieger in Baku
Passend dazu gegen Ende des Tages noch etwas aus unserer Datenbank: Obwohl in diesem Jahr bereits das achte Formel-1-Rennen in Baku stattfindet, konnten dort bislang erst zwei unterschiedliche Teams gewinnen.
Mercedes hatte bei der Premiere im Jahr 2016 und dann noch einmal 2018 und 2019 die Nase vorne, die anderen vier Siege in den Jahren 2017, 2021, 2022 und 2023 gingen an Red Bull.
Deutlich mehr Abwechslung gibt es bei den Fahrern, denn da konnte bislang lediglich Sergio Perez (2021 und 2023) schon zweimal in Baku gewinnen.
Die weiteren Sieger heißen Nico Rosberg (2016), Daniel Ricciardo (2017), Lewis Hamilton (2018), Valtteri Bottas (2019) und Max Verstappen (2022).
Russell: Baku eine komplette Wundertüte
Wo sortiert sich Mercedes an diesem Wochenende ein? Laut George Russell hat man bei den Silberpfeilen selbst keine Ahnung. "Ich muss ehrlich sein. Ich bin wirklich sehr gespannt, wie wir dieses Wochenende abschneiden werden", so Russell.
Sowohl in Kanada als auch im ersten Sektor in Monza sei man in den langsamen Kurven "sehr konkurrenzfähig" gewesen. "Aber dann gab es auf der anderen Seite Strecken wie Monaco, wo wir ziemlich weit hinter Ferrari waren", erinnert er.
"Und Ferrari ist in Baku und Singapur immer sehr gut unterwegs. Um ehrlich zu sein, sitze ich hier und freue mich auf das Wochenende, denn ich habe keine Ahnung, wie es ausgehen wird", so Russell.
Diese Ungewissheit sei übrigens gut für den Sport, stellt er klar. Da schließe ich mich gerne an.
Verstappen: Probleme begannen vor Newey-Abgang
Apropos Newey: Spannenderweise setzte der Negativtrend bei Red Bull ungefähr zu dem Zeitpunkt ein, als der Designer seinen Abschied verkündete. Laut Max Verstappen ist das aber nicht mehr als ein Zufall.
"Als es bekanntgegeben wurde, fing es an, für uns ein wenig schief zu laufen", räumt der Weltmeister zwar ein, "aber ich denke, es fing schon lange vorher an, bei uns schief zu gehen."
Zu diesem Zeitpunkt habe man das nur noch nicht erkannt. "Ich persönlich glaube nicht, dass es damit zusammenhängt", betont Verstappen daher. Ganz ähnlich sieht es übrigens auch Teamchef Christian Horner.
Die Motorsport-Karriere von Adrian Newey ...
... haben wir in dieser Fotostrecke übrigens noch einmal komplett für euch zusammengefasst:
Fotostrecke: Die Motorsport-Karriere von Adrian Newey
Adrian Newey hat 1980 gerade die Universität in Southampton verlassen, da schließt er sich dem Fittipaldi-Team in der Formel 1 an und sammelt erste Erfahrungen im Motorsport. Fotostrecke
Ferrari-Fahrer trauern Newey nicht nach
Adrian Newey wechselt 2025 zu Aston Martin - und damit nicht zu Ferrari. Somit wird Lewis Hamilton bei der Scuderia im kommenden Jahr nicht in den Genuss kommen, mit Newey zu arbeiten.
Auf die Frage, ob er deswegen enttäuscht sei, antwortet er: "Ehrlich gesagt nicht. Ich habe zwar bereits erwähnt, dass es eine Ehre wäre, mit Adrian zusammenzuarbeiten, aber ich hatte das Privileg, mit zwei Teams zu arbeiten, die die Meisterschaft gewonnen haben und Adrian nicht dabei hatten."
Ähnlich sieht es auch sein zukünftiger Teamkollege. "Es gibt keine Enttäuschung", betont Charles Leclerc und erklärt: "Es ist ja nicht so, dass wir es nicht versucht hätten oder nicht mit Adrian gesprochen hätten. Ich weiß, dass es Gespräche gab und er dann seine Entscheidung getroffen hat."
Und diese Entscheidung respektiere man, denn bei Ferrari zähle "die Gruppe" immer mehr als einzelne Personen.
Leclerc: Fahrer-WM nur mit "Glück" möglich
Auch über seine WM-Chancen hat der Monegasse in seiner Medienrunde gesprochen und erklärt: "Ich denke, realistisch betrachtet ist für den Gewinn der Fahrermeisterschaft nicht nur ein Leistungssprung erforderlich, sondern wahrscheinlich auch ein bisschen Glück."
Denn er liegt aktuell 86 Punkte hinter Spitzenreiter Verstappen und kann damit nicht mehr aus eigener Kraft Weltmeister werden. In der Konstrukteurs-WM sei dagegen alles möglich, betont er gleichzeitig.
Da fehlen Ferrari nur 39 Punkte auf Red Bull, und es sei "machbar", das aufzuholen, so Leclerc. Er stellt jedoch auch noch einmal klar: "Bevor wir an einen Titel denken, müssen wir unser Auto verbessern."
Leclerc: Noch nicht auf dem Niveau von McLaren
Obwohl er zuletzt in Monza gewinnen konnte, betont der Monegasse: "Ich glaube nicht, dass wir schon auf dem Niveau von McLaren und Red Bull sind." Man könne diese Teams zwar an guten Tagen schlagen.
Das habe man in Monza auch getan, "wir müssen jedoch noch einige Schritte nach vorne machen, um sie konsequent herauszufordern", vermutet Leclerc und ergänzt: "Sie haben immer noch das schnellere Auto, vor allem McLaren."
Der Sieg in Monza habe keine große Bedeutung, denn er erinnert: "Monaco lief wirklich gut, und dann hatten wir in Montreal große Probleme." Auch in Baku gebe es daher keine Garantie für ein gutes Ergebnis.
Auch seine gute Pole-Bilanz in Baku spielt für ihn keine Rolle. "Normalerweise bin ich [hier] in der Vergangenheit ziemlich stark gewesen. Das hat jedoch keinen Einfluss darauf, wie ich mich auf dieses Rennen vorbereite", betont er.