Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Formel-1-Newsticker
Der Monza-Freitag in der Analyse: Bitteres Debüt für Antonelli
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Antonelli-Crash im ersten Training +++ Vowles begründet Absage an Mick +++ Marko: Red Bull besser als in Zandvoort +++
Feierabend
Damit sind wir am Ende des Freitags angelangt. Ganz Schluss ist aber noch nicht, denn natürlich gibt es auch heute wieder unseren Livestream mit Christian Nimmervoll, der euch das Wichtigste des Tages auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de präsentiert. Mit dabei ist freitags auch unser Datenexperte Kevin Hermann, der die Performance der Teams analysiert.
Weitere Themen:
Zusammenfassung & Ergebnis
Antonelli-Crash
Longrun-Analyse
Technik-Updates
Bottas zu Audi?
Fragen der Kanalmitglieder
Ralf über Mick
Morgen melden wir uns dann mit einer neuen Tickerausgabe zurück. FT3 steht um 12:30 Uhr an, das Qualifying um 16:00 Uhr. Viel Spaß nachher noch mit unserer Videoanalyse und bis dann!
Positiver Freitag für Sauber
Überraschend gut lief es für Valtteri Bottas. Nachdem Sauber in Zandvoort 19. und 20. geworden war und als einziges Team zweimal überrundet wurde, war die Performance in Monza zumindest am Freitag deutlich besser. Der Finne lobt sein Team für einen "ziemlich unkomplizierten, produktiven Tag", bei dem man sein Programm wie erwartet durchziehen konnte.
"Wir scheinen uns auf dieser Strecke definitiv besser zu fühlen als in Zandvoort, und wir haben das Gefühl, dass Monza unserem Auto besser liegt", sagt er. "Es war schön für das ganze Team, nach dem letzten Wochenende einen positiven Tag zu haben."
Aber er warnt auch: "Wir werden nicht abheben, es ist immer noch Freitag, und es ist erst das Freie Training: Wir müssen uns für morgen noch weiter verbessern. Wir erwarten, dass jeder über Nacht einen Schritt machen wird, und wir müssen auch einen machen; wenn wir das schaffen, können wir zumindest mitmischen."
Teamkollege Guanyu Zhou wurde nur 20. und Letzter. "Ich glaube, dass es eine gute Möglichkeit gibt, das Set-up zu optimieren und mehr Leistung herauszuholen", sagt der Chinese. "Aber die Leistung von Valtteri, der einige Upgrades an seinem Auto hat, ist vielversprechend."
Perez: Spätstart nach Getriebewechsel
Sergio Perez konnte erst verspätet ins zweite Training eingreifen. Red Bull hatte als Vorsichtsmaßnahme das Getriebe an seinem Auto gewechselt und war zur Session nicht rechtzeitig fertiggeworden. Daher musste er in den ersten Minuten noch zuschauen und kam am Nachmittag nur auf 14 Runden und Platz 15.
"Die Verspätung bedeutete, dass wir ein wenig ins Hintertreffen gerieten und der Plan für die Session sehr durcheinander geriet", sagt er. "Wir hatten ein paar mechanische Probleme, weil wir das Auto schnell zusammenbauen mussten. Wir müssen also einfach abwarten, was das Auto macht, wenn wir uns die Daten ansehen, und dann werden wir ein paar Dinge in Angriff nehmen müssen."
"Der Longrun sah wahrscheinlich etwas vielversprechender aus, und da es sich um ein mechanisches Problem handelte, sollte es einfacher zu beheben sein, aber das bedeutet, dass der Samstag nicht so einfach wird, wie wir gehofft hatten", so der Mexikaner. "Hoffentlich können wir morgen einen großen Schritt machen, vor allem über eine Runde, damit wir am Sonntag im Rennen kämpfen können."
Pirelli sieht Graining
Für Pirelli war der Freitag in Monza in interessanter, denn der Reifenhersteller wusste nicht, wie sich die Strecke nach der Neuasphaltierung verhalten würde. Das war die große Unbekannte, meint Mario Isola. Was der Hersteller aber erkannt hat, war ein potenzielles Problem mit Graining, das durch die hohe Haftung und den niedrigen Abtrieb verursacht wurde. "Wir müssen abwarten, wie sich die Strecke ab morgen früh entwickelt", sagt er.
"Ein weiterer wichtiger Faktor werden die Temperaturen sein. Heute war es sehr heiß, und die Strecke erreichte 54 Grad Celsius, was theoretisch in etwa der Zeit zur Mitte des Rennens am Sonntag entspricht. Solch hohe Temperaturen könnten sich weiter auf die Abnutzung auswirken."
Derzeit geht Pirelli von einem Rennen mit nur einem Stopp aus, bei dem die Teams den Medium und den Hard managen werden - letzteren fuhr am Freitag übrigens nur ein einziger Fahrer.
Colapinto: Erster Freitag als Stammfahrer
Für Franco Colapinto war heute ein besonderer Tag. Zwar hatte der Argentinier in Silverstone bereits ein Freitagstraining absolviert, doch heute tat er es erstmals als Stammfahrer. Der 17. Platz war dabei recht ordentlich, denn auf Teamkollege Alexander Albon fehlten ihm dabei weniger als zwei Zehntelsekunden.
Dementsprechend zufrieden fällt sein Fazit aus: "Ich bin sehr stolz, meinen ersten Freitag als Formel-1-Fahrer hinter mir zu haben", sagt er. "Es gibt Dinge, an denen ich mit dem Team arbeiten muss, aber insgesamt war es ein guter erster Tag. Anstatt auf Rundenzeiten zu fahren, habe ich mich auf mich selbst konzentriert, indem ich während der Sessions alles aufbaute."
Vor allem im ersten Training sei er noch vorsichtig gewesen, da er einfach Runden fahren wollte.
Schwierigkeiten hatte er noch mit den Longruns, weil er noch verstehen muss, wie er den Sweet-Spot bei den Reifen finden und diese länger am Leben halten kann.
"Im zweiten Training habe ich mich viel wohler gefühlt, da ich versucht habe, das Limit zu finden und konstanter zu fahren, was ein guter Schritt für mein Selbstvertrauen war", so Colapinto. "Ich bin allen im Team sehr dankbar dafür, dass sie mir an diesem Wochenende geholfen haben, auf Speed zu kommen."
Ein Bulle zufrieden, der andere nicht
Gemischte Gefühle gibt es bei den Racing Bulls. Während Daniel Ricciardo den Tag auf Rang acht beendete und davon spricht, dass sich das Auto "sehr stark" anfühlt und er eigentlich keine großen Änderungen mehr vornehmen müsse, war Yuki Tsunoda nicht ganz so zufrieden. Der Japaner wurde nur 16. und meint, dass es noch viel gebe, was er verstehen müsse.
So fasst es auch Renndirektor Alan Permane zusammen: "Es war ein ordentlicher Tag für uns, aber es gibt einen kleinen Unterschied zwischen unseren Autos", sagt er. "Daniel war am Ende des Tages mit seiner Balance einigermaßen zufrieden, aber es gibt immer noch etwas Spielraum für Verbesserungen."
"Yuki hatte kein gutes FT2, weil wir bei der Abstimmung seines Autos einen Fehler gemacht haben, wofür wir uns bei ihm entschuldigen", sagt er weiter. "Sein Medium-Run war beeinträchtigt, und als die Abstimmung korrekt war, konnte er auf den Soft-Reifen keine repräsentative Zeit fahren, weil die rote Flagge gezeigt wurde. Er hat zu viel Übersteuern, also werden wir über Nacht für FT3 daran arbeiten."
Hülkenberg auf Rang sieben
Für Nico Hülkenberg war es mit Platz sieben "ein guter Freitag", wie er sagt. "Ich hatte heute Morgen auf Anhieb ein gutes Gefühl mit dem Auto und konnte im FT2 einige gute Rundenzeiten fahren, vor allem in der Hitze", so der Deutsche.
"Ich denke, die Reifen werden am Sonntag während des Rennens ein großes Thema sein, was das Management und das Graining angeht, aber im Moment fühle ich mich gut. Heute Abend werden wir versuchen, das konkurrenzfähigste Paket weiter zu optimieren. Im Mittelfeld kämpfen wir gegen viele Teams, und die Abstände sind sehr gering. Im Qualifying wird es also auf die Ausführung ankommen, und es wird wichtig sein, sauber zu bleiben."
Ferrari in der Verfolgerrolle
Ferrari erlebte beim Heimspiel in Monza einen ordentlichen Freitag. Carlos Sainz landete mit einem Zehntel Rückstand auf Rang drei, Teamkollege Charles Leclerc wurde mit einem weiteren halben Zehntel Abstand Fünfter. "Insgesamt war es ein recht positiver Tag", fasst der Monegasse zusammen.
"Unsere Performance ist gut, das Auto fühlt sich gut an und die Upgrades, die wir am Auto vorgenommen haben, funktionieren wie erwartet", sagt er. "Unser Hauptaugenmerk wird nun auf der Balance liegen, denn in diesem Bereich gibt es noch einiges zu verbessern."
"Wir sind näher an unseren Konkurrenten dran als in Zandvoort, aber sie sind immer noch sehr stark, und wir werden morgen eine Menge Konkurrenz haben", so Leclerc.
Teamkollege Sainz spricht von einem "sehr arbeitsreichen und interessanten Freitag", bei dem sich Ferrari vor allem auf die neuen Streckenverhältnisse einstellen musste. "Es gibt heute Abend noch viel zu tun, um uns für morgen zu verbessern, aber insgesamt war es ein positiver Start in das Wochenende", so der Spanier.
Marko: Red Bull besser als in Zandvoort
Was war bei Max Verstappen los? Der Weltmeister glänzte zwar beim Longrun, in der Zeitentabelle war er aber nur auf Rang 14 zu finden. Trotzdem macht man sich bei Red Bull noch keine Sorgen.
"Während der Qualifying-Simulation hatte Max in der Parabolica einen Moment. Bis dahin lag er zwei Zehntel hinter Norris, aber nicht mit der normalen Motorleistung, die die anderen hatten", erklärt Helmut Marko.
"Auf dem Longrun waren wir sehr konkurrenzfähig, bis das Graining einsetzte, aber dann war der Einbruch ein wenig radikal. Das müssen wir in den Griff bekommen", so der Österreicher. "Aber grundsätzlich sind wir viel besser als in Zandvoort."
Und er sagt auch: "Wir sind besser als wir aussehen."
Nur das Graining ist für ihn noch ein Problem. Mal schauen, ob sich das im Wochenendverlauf ändert.