Ralf Schumacher hat wenig Hoffnung für Mick: "Die Formel 1 verzeiht nicht"
Ralf Schumacher kann die Entscheidung von Williams für Franco Colapinto nicht nachvollziehen und glaubt, dass jemand wie Mick Schumacher mehr geholfen hätte
(Motorsport-Total.com) - Ralf Schumacher hat Williams' Entscheidung, Logan Sargeant gegen Rookie Franco Colapinto auszutauschen, als "absurd und nicht sinnvoll" kritisiert. Der britische Traditionsrennstall hat nach 1,5 Jahren genug von Sargeant gesehen und ihn nach dessen Leistungen vor dem Formel-1-Rennen in Monza aus dem Cockpit befördert.
Als einer der möglichen Nachfolger hatte sich auch Mick Schumacher Hoffnungen auf den Platz bei Williams gemacht, der aber nur vorrübergehend für die letzten neun Saisonrennen besetzt wird, weil 2025 Carlos Sainz zum Team stoßen wird.
Doch der Deutsche ging im Kampf um ein Formel-1-Cockpit wieder einmal leer aus - diesmal gegen einen absoluten Neuling, der gerade erst seine erste Formel-2-Saison bestreitet. Aber: Colapinto gehört zu Williams eigener Nachwuchsförderung - ein Argument, das Ralf Schumacher bei der Entscheidung respektieren kann, wie er sagt.
Leistungstechnisch tut sich Williams damit aber keinen Gefallen, fürchtet er: "Ich glaube, das Risiko für den Rennstall und auch den Fahrer ist viel, viel höher, als hätten sie jemanden mit Erfahrung wie Mick reingesetzt", urteilt der Onkel des früheren Haas-Piloten gegenüber Sky.
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2005: 6 Rookies - 16. Tiago Monteiro (Jordan/7 Punkte), 18. Narain Karthikeyan (Jordan/5), 19. Christijan Albers (Minardi/4), 21. Patrick Friesacher (Minardi/3), 24. Vitantonio Liuzzi (Red Bull/1) und 25. Robert Doornbos (Minardi/0) Fotostrecke
Berichten zufolge soll Colapinto für das Cockpit einige Sponsoren mitbringen (was aber im Grunde für fast alle Formel-1-Fahrer - auch Mick Schumacher - gilt), doch Ralf sagt, dass es aus Management-Sicht "keinen Betrag der Welt" gebe, der diese Entscheidung rechtfertigt.
Seiner Meinung nach wäre es besser gewesen, wenn Williams einen Fahrer geholt hätte, "der sie weiterbringt", so der Deutsche.
Teamchef James Vowles hatte jedoch bezüglich der Entscheidung betont, dass Williams durch den Fahrerwechsel "die besten Chancen hat, im weiteren Verlauf der Saison um Punkte zu kämpfen".
Mick Schumacher muss daher weiter auf seine Chance warten und hoffen, dass sich noch eine Möglichkeit bei einem anderen Team ergibt. Die einzige halbwegs realistische Option scheint das zweite Cockpit bei Sauber zu sein, wo Audi vor dem offiziellen Einstieg 2026 ein rein deutsches Team formen könnte - allerdings werden andere Namen höher gehandelt als er.
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Daher dürfte es schwierig werden, nach zwei Jahren Pause noch einmal den Weg zurück zu finden, und auch sein Onkel weiß, dass die Leistungen bei Haas damals nicht gut genug waren, um nachhaltig einen guten Eindruck zu hinterlassen.
"Man muss so fair sein und einräumen, dass es bei Mick in seiner zweiten Saison bei Haas einfach zu lange gedauert hat, bis er Fuß gefasst und seinen Teamkollegen im Griff hatte", sagt Ralf Schumacher. "Die Formel 1 verzeiht nicht."