• 26. August 2024 · 18:13 Uhr

Formel-1-Kräfteverhältnis 2024: Das sagen die Daten nach Zandvoort!

Wer hat das aktuell schnellste Auto? Wer den besten Reifenverschleiß? Wer den besten Topspeed? Wir klären die wichtigsten Fragen zur Formel-1-Saison 2024!

(Motorsport-Total.com) - Lando Norris dominiert trotz des verlorenen Starts beim Großen Preis der Niederlande, doch wie gut war die Pace der einzelnen Autos? Was sagen uns die Daten der Saison 2024? Wer hat den besten Topspeed? Wer den besten Reifenverschleiß und wie hoch ist er? Wie schnell sind die Teamkollegen zueinander?

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Der Start zum Großen Preis der Niederlande 2024 Zoom Download

Mit den Daten, die unser Technologiepartner PACETEQ zur Verfügung stellt, ist es möglich, Einblicke in die sonst verborgenen Zahlen der Formel-1-Teams zu erhalten und wir können damit alle dieser Fragen beantworten!

Rennpace: Norris deklassiert das Feld

Den Daten nach zu Urteilen war beim Rennen in Zandvoort Lando Norris klar der schnellste Mann im Feld mit einem strategiebereinigten Vorteil von 0,31 Sekunden pro Runde auf Charles Leclerc, der - wenn man die Startrunde sowie In- und Outlaps weglässt - sogar leicht schneller war als Max Verstappen im Red Bull (+0,34).

Bis auf Norris waren alle Topfahrer eng zusammen. Den Daten nach zu Urteilen hatte George Russell strategiebereinigt die schwächste Rennpace der ersten acht mit einem Defizit von 0,56 Sekunden pro Runde. Der Mercedes hatte einen zu großen Reifenverschleiß.


Über 20 Plätze verloren: Keiner startet 2024 schlechter als Lando Norris!

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Im Mittelfeld zeigte Nico Hülkenberg (+1,02) die beste strategiebereinigte Pace, doch der erste Stopp kam wohl zu früh für den Deutschen. Am Ende des Rennens gingen dem Haas die Reifen ein. Im hinteren Feld enttäuschte erneut Sauber (+1,99).

Auch auf eine schnelle Runde im Qualifying war McLaren klar überlegen. Vergleicht man Rennpace mit Qualifyingpace, so war das Defizit von Red Bull und Mercedes vergleichbar, während Ferrari im Renntrimm deutlich besser abgeschnitten hat als über eine Runde. Hauptgrund dürfte das gute Reifenmanagement gewesen sein.

Reifen: Verstappens Set-up-Poker geht nach hinten los

Wie schon im Vorjahr spielte der Reifenverschleiß in Zandvoort eine untergeordnete Rolle, was das Rennen zu einer klaren Einstoppstrategie machte. Im Schnitt verschlissen die Reifen um 0,053 Sekunden pro Runde, was den tiefsten Wert seit dem achten Saisonrennen in Monaco entspricht.

Beim Blick auf die Reifenverschleißdaten hatten besonders Ferrari und McLaren das beste Management, was gegen Ende der Stints geholfen hat. Auf der anderen Seite haben Mercedes und Red Bull ihre Reifen härter rangenommen. Besonders Max Verstappen mit seinem Set-up für mehr Abtrieb hatte zu Kämpfen, während Teamkollege Sergio Perez im zweiten Stint auf Augenhöhe mit dem Weltmeister fahren konnte.

Im Saisonschnitt ergibt sich beim Reifenmanagement nahezu ein umgekehrtes Bild zur Vorsaison. Im Jahr 2024 ist bisher Ferrari mit großem Abstand das Team mit dem geringsten Reifenverschleiß. In den ersten 15 Saisonrennen verschlissen die Reifen am SF-24 um gerade einmal 0,072 Sekunden pro Runde.

An vorletzter Stelle ist dafür überraschenderweise Red Bull (0,094). Der erste Stint beim Großen Preis der Niederlande liefert den Beweis. Max Verstappen hatte seine Reifen nicht so gut im Griff wie Lando Norris und wurde gegen Ende des Stints vom McLaren-Piloten überholt.

Haas, das Problemkind der Vorsaison, hat ebenfalls gute Schritte nach vorne gemacht und liegt bisher im Mittelfeld bei einem Verschleiß von 0,092 Sekunden pro Runde. Zu Beginn der Saison hatte Aston Martin noch große Schwierigkeiten mit dem Reifenmanagement, doch seit einiger Zeit hat man die Gummis wieder in den Griff bekommen.

So sieht das Kräfteverhältnis über die ganze Saison aus!

Sieht man sich die Durchschnitte der ersten 15 Rennen an, dann hat Red Bull seine Stärken defintiv auf eine schnelle Runde. Im Schnitt fehlen McLaren 0,21 Sekunden im Qualifying, Ferrari als dritte Kraft sogar 0,35 Sekunden. Enger sieht es dafür im Rennen aus.

Dort ist Red Bull nach der Meisterleistung von Lando Norris in Zandvoort nämlich im Saisonschnitt 0,05 Sekunden pro Runde vor McLaren. Ferrari holt bei der Rennpace ebenfalls stark auf (0,19), während Mercedes nur einen kleinen Schritt nach vorne macht (0,33).

Das Mittelfeld verliert im Renntrimm dafür mehr an Boden, was das Feld auseinanderzieht. Hier dürften die weichen Reifen und der leere Tank im Qualifying helfen, Probleme zu kaschieren, die erst unter Volllast im Rennen ersichtlich werden.

Teamduelle: Perez erholt sich nach schwacher Phase

Nach 15 Rennen haben sich bei einigen Teams klare Tendenzen abgeleitet, welcher Fahrer die Oberhand hat. Das eindeutigste Teamduell im Qualifying spielt sich bei Sauber mit Valtteri Bottas und Guanyu Zhou ab, wo der Chinese im Schnitt 0,79 Sekunden aufgebrummt bekommt.

Das klarste Teamduell im Rennen ist dafür bei Red Bull, wo Sergio Perez im Schnitt eine halbe Sekunde pro Runde hinter Max Verstappen fällt. Die Rennpace in den letzten drei Rennen sah aber gar nicht so schlecht aus im Vergleich zu den Rennen davor.

Bemerkenswert is dafür, wie eng die Teamduelle bei Mercedes, Ferrari, Alpine und mittlerweile Racing Bulls sind. Hier sind beide Fahrer quasi auf Augenhöhe, nur wenige Tausendstelsekunden machen den Unterschied.

Welches Auto hat den besten Topspeed?

Die große Frage ist natürlich, woher der Vorteil für Red Bull kommt? Das Auto ist natürlich bestens ausbalanciert, aber auch auf den Geraden kann der RB20 seine Stärken ausspielen.

Zum einen ist der RB20 erneut aerodynamisch effizient und erzeugt weniger Luftwiderstand als die Konkurrenz, doch auch beim geöffneten DRS findet Red Bull scheinbar mehr Zeit als der Rest. Doch seit diesem Jahr ist auch der Haas auf den Geraden zu einer Rakete geworden und liegt in der Geschwindigkeitsmessung leicht vor dem RB20.

Schlusslicht ist Alpine mit einem Defizit von durchschnittlich 3,6 km/h, was wohl am PS-Defizit des Renault-Motors liegen dürfte. Ferrari ist im Vergleich zum Vorjahr etwas langsamer auf den Geraden geworden, möglicherweise zu Gunsten des Kurvengrips und des Reifenverschleißes.

Wer macht die besten Boxenstopps?

Ein wichtiges Kriterium für eine gute Rennstrategie sind natürlich auch die Boxenstopps. Im Schnitt verbringen die Red-Bull-Piloten die geringste Zeit beim Reifenwechsel. Nur durchschnittlich 2,56 Sekunden stehen Max Verstappen und Sergio Perez beim Reifenwechsel, das ist Bestwert in der Formel 1.

Riesige Probleme beim Reifenwechsel gibt es dafür bei Sauber. Valtteri Bottas und Guanyu Zhou stehen durchschnittlich 5,69 Sekunden beim Reifenwechsel! In Australien und Japan hat man dadurch gute Chancen auf die Punkte verspielt. Größter Pechvogel in der Boxengasse ist dabei der Finne. Bottas steht im Schnitt 6,29 Sekunden beim Reifenwechsel, doch man scheint die Probleme nun in den Griff bekommen zu haben.

Eine ausführliche Analyse der Daten des Formel-1-Wochenendes in Zandvoort gibt es auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de, wo Datenexperte Kevin Hermann eine bittere Bilanz zu Lando Norris' Starts zieht und das Kräfteverhältnis nach dem Großen Preis der Niederlande einordnet.

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