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Charles Leclerc über Monaco-Sieg: "Du darfst nicht zu lange daran denken!"
Charles Leclerc musste seinen umjubelten Heimsieg in Monaco schnell abhaken und sagt, dass er immer mit voller Zuversicht in seinen Ferrari steigt
(Motorsport-Total.com) - Nur ein Rennen hat Charles Leclerc in der Formel-1-Saison 2024 gewonnen, doch für ihn war es das wichtigste: Nach einer Menge Pech in den Vorjahren gelange es dem Monegassen endlich, sein Heimspiel in Monaco zu gewinnen. Was es ihm bedeutete, konnte man am Funk hören und auch auf dem Podest sehen - doch danach musste es schnell abgehakt werden.
"Du lässt deine Emotionen natürlich raus, aber dann wachst du am Montagmorgen auf, und das Erste, was du dir sagst, ist: 'Das war ein unglaubliches Rennen und ich werde den Moment ewig in Erinnerung behalten und es war eines der Highlights meiner Karriere, aber ich darf nicht zu lange daran denken'", schildert er im Podcast Beyond The Grid.
Leclerc weiß, dass die Formel 1 ein schnelllebiges Geschäft ist, in der das was war nicht mehr viel wert ist. "Wann immer du ein Rennen gewinnst, kannst du dir sicher sein, dass es 19 andere Fahrer gibt, die sich extrem hart darauf fokussieren, dich beim nächsten Mal zu schlagen", sagt er. "Du kannst dich nicht auf das letzte gute Rennen verlassen."
Trotzdem wird ihm niemand mehr den Erfolg beim Heimspiel wegnehmen. Nach dem Rennen hatte der Ferrari-Pilot bereits zugegeben, dass ihn die Gefühle bereits im Cockpit übermannt hatten. Leclerc dachte unter anderem an seinen verstorbenen Vater und die Erfüllung auch dessen Traums.
"Das war vermutlich das erste Mal in meiner Karriere, wo die Gefühle die Kontrolle übernommen haben", erinnert er sich. "Und das möchtest du natürlich nie, wenn du in Monaco am Steuer eines Formel-1-Autos sitzt."
"Aber zehn Runden vor Schluss wurde ich wirklich emotional und hatte Flashbacks meiner gesamten Karriere. Ich wusste aber, dass das das Letzte ist, was ich in dem Moment gebraucht habe, von daher habe ich mich mental schnell davon erholt", so Leclerc. "Ich glaube, das war circa eine halbe Runde, danach dachte ich: 'Come on, Charles, hör auf daran zu denken.'"
Leclerc: Brauchst 200 Prozent Zuversicht
Leclerc schien an diesem Wochenende nicht zu schlagen zu sein, und von der Poleposition aus hatte der Ferrari-Pilot auch die besten Karten für den Sieg. Wusste er daher schon am Morgen, dass er das Rennen gewinnen würde?
"Ich bin am Renntag immer zuversichtlich, auch wenn ich in Kanada von Rang elf starte", sagt er. "Auch wenn wir das ganze Wochenende langsam waren, wache ich früh auf und fühle einfach, dass es DER Tag ist."
Und so müsse man es in der modernen Formel 1 eigentlich auch machen, meint er. "Mit diesen Autos brauchst du 200 Prozent Zuversicht, wenn du ins Auto steigst. Und ich habe immer diese Zuversicht - und manchmal funktioniert es und manchmal nicht. Das ist Teil des Spiels."
Müssen öfter bei 100 Prozent sein
In Monaco schien damals für Leclerc auf jeden Fall alles zu laufen. Die frühe rote Flagge spielte ihm in die Karten, weil Boxenstopps nicht mehr nötig waren, sodass er einfach seinen Vorteil ins Ziel bringen musste, ohne groß ans Limit zu gehen.
Daher sei er zwar glücklich mit seiner Performance gewesen, doch dass er auf einem anderen Level gewesen sei, das verneint er: "Es gab auch andere Wochenenden, wo ich genauso gut war, aber da war das Ergebnis halt nicht da", sagt er. "Meistens ist die Performance des Autos nicht da, wo du sie haben möchtest."
"Aber an diesem Wochenende hat alles gepasst und das Auto war toll. Meine Performance war das ganze Wochenende über stark, und wenn alles zusammenläuft, dann sind wir nur sehr schwer zu schlagen."
"Aber beide Pakete müssen einfach öfter bei 100 Prozent sein."