Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Lewis Hamilton: "Werde wissen, wann ich aufhören muss"
Lewis Hamilton wird mit seinem Vertragsbeginn bei Ferrari 40 Jahre alt sein: Der Brite hat einen klaren Plan, wie lange er noch Formel 1 fahren will
(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton wird in der kommenden Saison sein wahrscheinlich letztes Kapitel seiner Formel-1-Karriere angehen, denn der siebenfache Weltmeister hat einen langfristigen Vertrag bei der Scuderia Ferrari bis voraussichtlich Ende 2027 unterschrieben. Bei seinem ersten Rennen in Rot wird der Brite in Australien 2025 schon 40 Jahre alt sein. Ist der Ferrari-Deal also Hamiltons letzter Formel-1-Vertrag?
In einem Interview mit Esquire hat sich Hamilton über seine Zukunftspläne geäußert und offenbart, dass er eine grobe Vorstellung davon hat, wie lange er noch Formel 1 fahren will: "Den habe ich definitiv", sagt er. "Es gibt Tage, an denen ich denke: 'Mist, ich weiß nicht, wie lange ich noch durchhalten kann.' Und es gibt Tage, an denen ich denke: 'Mist, ich hätte gerne eine Pause, eine richtige Pause.'"
"Denn man bekommt keine wirklich große Pause während der Saison wie in anderen Sportarten. Man ist erst Mitte bis Ende Dezember fertig, und dann muss man schon im Januar wieder trainieren, und das zweimal am Tag. Dazu kommen noch ein paar Stunden Therapie, die man in dieser Zeit absolviert. Du hast also nicht wirklich eine große Auszeit. Und im Februar bist du bis Dezember voll im Einsatz."
Hamilton: Mir ist die Reihenfolge wichtig
Doch Hamilton hat neben der Liebe zur Formel 1 noch ein Ziel: Der achte Weltmeistertitel, der ihn statistisch zum besten Fahrer der Geschichte machen würde. 2024 stehen die Chancen auf einen Triumph trotz zuletzt herausragender Ergebnisse schlecht. Schon 127 Punkte fehlen auf den WM-Leader Max Verstappen.
Klar ist jedenfalls. Sollte Hamilton in den kommenden Jahren mit Ferrari noch einen Titel holen, so würde er in die Top 3 der ältesten Formel-1-Weltmeister der Geschichte eintreten. Führender in dieser Kategorie ist der fünfmalige Formel-1-Champion Juan Manuel Fangio, der 1957 bei seinem letzten Titel 46 Jahre und ein Monat alt war.
Eigentlich galt diese Marke als unerreichbar, doch neben Hamilton zeigt auch Fernando Alonso, dass man auch im gehobenen Alter noch pfeilschnell Formel 1 fahren kann. Doch neben dem immer größer werdenden Formel-1-Kalender, gibt es für Hamilton auch noch andere Aspekte, die seine Karriereentscheidung beeinflussen werden.
Fotostrecke: Lewis Hamiltons Vorgänger: Die ältesten Ferrari-Debütanten in der Formel 1
#10: Andre Pilette (37 Jahre, 241 Tage) - Der Belgier nimmt insgesamt nur an neun Formel-1-Rennen teil. 1956 darf er bei seinem Heimrennen in Spa einmalig für die Scuderia starten. Er kommt als Sechster ins Ziel - mit drei Runden Rückstand. Damit bleibt er lediglich eine Randnotiz in der Ferrari-Geschichte. Fotostrecke
"Ich habe im Kopf einen Plan, bis wohin ich mich gerne ausdehnen würde", sagt er. "Ich muss nur strategisch vorgehen und die Dinge in eine Reihenfolge bringen. Mir geht es sehr um die Reihenfolge, zum Beispiel wenn ich mir die Marken ansehe, mit denen ich zusammenarbeite, die Unternehmen, die ich im Wesentlichen gründe, wie ich meine Zeit zwischen all diesen Dingen einteile und wie ich mich immer noch diesem Job widmen kann."
Hamilton: Mit 22 ist es leichter, sich fit zu halten
"Gibt es einen Zeitpunkt, an dem ich nicht mehr ganz bei der Sache bin und es einfach nicht mehr liebe? Das ist der Moment, der hoffentlich nie eintritt, in dem Sinne, dass ich die Liebe zu diesem Beruf verloren habe. Aber ich werde wissen, wann ich aufhören muss."
"Ich möchte das Maximum herausholen, solange ich kann, und diesen Sport, den ich mein ganzes Leben lang betrieben habe, in vollen Zügen genießen", fügt der Brite hinzu. "Es gibt so viele Leute, die ihre Karriere vorzeitig beendet haben, und ich habe mit vielen gesprochen, die gesagt haben, dass sie sich wünschten, sie hätten nur noch ein oder zwei Jahre weitermachen können. Und sie sagten: 'Bleibt so lange wie möglich dabei!'"
"Aber ich will es nicht tun, wenn ich nicht gut bin. Die Frage ist also: Wie viel willst du trainieren? Wenn man 22 ist, ist es so einfach, zu trainieren und fit zu sein. Man kann sich nicht erholen und hat nichts anderes zu tun, keinen anderen Stress, keine wirklichen Verpflichtungen außer dieser einen Sache, die man erledigen muss. Jetzt stellt sich die Frage: Wie kann man sich fit halten und all diese Dinge tun, und trotzdem mit den jungen Leuten in ihren Zwanzigern mithalten?"
Besondere Genugtuung, viel jüngere Fahrer auf der Strecke zu schlagen, habe Hamilton aber nicht: "Ich bin von Natur aus sehr wettbewerbsorientiert", so der Mercedes-Pilot. "Es ist mir egal, wer es ist. Ich will einfach nur gewinnen."