Nico Hülkenberg: "Gibt mir nicht das Gefühl, alt zu sein"
Nico Hülkenberg steht mit fast 37 Jahren vor einem neuen Karriereabschnitt: Der künftige Audi-Star über das Alter und die andersartigen Belastungen der Formel 1
(Motorsport-Total.com) - Am 19. August feiert Nico Hülkenberg bereits seinen 37. Geburtstag: Trotz des stolzen Rennfahreralters hat der Routinier gerade erst einen mehrjährigen Vertrag mit dem zukünftigen Audi-Team unterschrieben. Denn die Formel-1-Piloten der aktuellen Generation sind scheinbar wie guter Wein, mit dem Alter werden sie immer besser.
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Fahrer wie Hamilton machen es Hülkenberg vor: 37 ist kein Alter in der F1 Zoom Download
Dafür ist nicht nur Hülkenberg selbst ein gutes Beispiel, sondern auch Lewis Hamilton, der im Winter mit dann 40 Jahren zu Ferrari wechselt, und vor allem Fernando Alonso, der bei Aston Martin im Alter von 43 weiter Topleistungen abruft.
"Um ehrlich zu sein, ich werde zwar 37, aber das gibt mir nicht das Gefühl alt zu sein, oder dass ich nah an meinem Ablaufdatum wäre", erklärt Hülkenberg im Gespräch mit Motorsport.com, einer Schwesterplattform von Motorsport-Total.com: "Ich sehe das nicht so, ich denke auch nicht darüber nach." Viel mehr nehme er es "Schritt für Schritt, Saison für Saison".
Hülkenberg: "Solange ich hier gewollt bin ..."
"Ich denke, im Moment habe ich noch, was es braucht. Und solange das der Fall ist, ist es gut. Und ich werde weitermachen", sagt der Haas-Pilot, "und solange ich hier gewollt bin - das ist natürlich immer das Erste, was erfüllt sein muss, dass dich jemand im Auto haben will".
Doch das sei nicht alles: "Ich glaube, die andere Sache ist: Wenn ich das Gefühl hätte, dass ich mit den jungen Kids nicht mehr mithalten kann, dann würde ich wahrscheinlich von selbst aufhören. Aber da bin ich noch nicht. Und ich weiß auch nicht, wann das sein wird, aber das macht nichts", sagt Hülkenberg.
Er fühle sich im Kopf immer noch jung und frisch, erklärt der Emmericher, trotz mittlerweile 217 Grand-Prix-Starts. Tests, um seine Fähigkeiten etwa mit denen von vor zehn Jahren zu vergleichen, unterziehe er sich aber nicht:
"Ich mache nicht wirklich irgendwelche Tests. Aber klar, dadurch, dass wir immer trainieren, kennst du natürlich deinen Körper, hast gewisse Limits und Resultate aus der Vergangenheit, die du immer matchest, und physisch, denke ich, ist es besser denn je."
Dass das kein Problem sei, zeigen dann eben auch seine in die Jahre gekommenen Mitstreiter wie Hamilton oder Alonso: "Ja, ich denke, das liegt teilweise sicherlich auch an den medizinischen Systemen, die wir heutzutage haben, oder Vorteile, wenn man es mit vor ein paar Jahrzehnten vergleicht", sagt der künftige Audi-Star.
"Und abgesehen davon: Natürlich ist die Formel 1 physisch, aber nicht wie Fußball oder Tennis, wo du herumrennst, und Probleme mit deinen Gelenken oder Knien kriegst. Es ist eine andere Belastung in der Formel 1, und eine, die für das Alter weniger empfindlich ist." Weshalb Hülkenberg weiterhin Höchstleistungen abrufen kann.