Marko: Sainz-Situation in der Saison 2024 ist "tragisch"
Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko spricht über seinen ehemaligen Schützling Carlos Sainz: Warum Williams für die Zukunft die richtige Option ist
(Motorsport-Total.com) - Nach langem Zögern hat sich Carlos Sainz zu Beginn der Sommerpause entschieden, wo er ab 2025 in der Formel 1 fahren wird. Nach vier Jahren bei Ferrari wird der Spanier bei Williams anheuern, was für den 29-Jährigen keinesfalls Plan A gewesen sein dürfte. Doch keiner der restlichen Topteams wollte Sainz einen langfristigen Vertrag geben.
Darunter gehört auch Red Bull, die zwar an sich Bedarf für einen guten zweiten Fahrer im A-Team hätten, doch eine Fahrerpaarung Verstappen-Sainz wäre wohl zu explosiv geworden, nachdem, was man bereits 2015 bei Toro Rosso gesehen hat. Red-Bull-Motorsportberater findet die Situation um Sainz "tragisch", glaubt aber, dass der Spanier mit seinem Wechsel zu Williams die richtige Entscheidung getroffen hat.
"Dass sich Carlos Sainz entschieden hat, zu Williams zu gehen, ist nachvollziehbar, denn was wären die Alternativen?", sagt Marko in einem Interview gegenüber der Speedweek. "Audi wird im nächsten Jahr sicher keine sein, wenn man sich die Erfolge anschaut. Und bei Alpine weiß man nicht, ob sie den Mercedes-Motor bereits 2025 oder erst 2026 bekommen. Ich würde sagen, das war für ihn in seiner Situation noch die beste Lösung."
Mit 162 Punkten aus den ersten 14 Saisonrennen steht Sainz aktuell an vierter Stelle der Formel-1-Fahrerwertung, womit er nur 15 Zähler hinter Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc liegt. Zudem stand der 29-Jährige schon fünf Mal auf dem Podium, darunter ein Sieg beim Großen Preis von Australien.
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Es ist natürlich schon tragisch, dass er seine beste Saison bei Ferrari fährt und kein Cockpit in einem Topteam kriegt", sagt Marko. "Aber bei Williams müsste etwas vorangehen, er hat dort auch einen starken Motor. Und angeblich hat er ja im Vertrag eine Klausel, die den Ausstieg ermöglicht, sollte ein Angebot von einem deutlich besser platzierten Team kommen."