• 10. August 2024 · 11:11 Uhr

Zak Brown: Wie Stella McLaren erfolgreich umgekrempelt hat

McLaren hat sich deutlich steigern können, seitdem Andrea Stella die Rolle des Teamchefs übernommen hat - CEO Zak Brown erklärt, was den Italiener ausmacht

(Motorsport-Total.com) - Noch 2022 lag McLaren deutlich hinter den Formel-1-Topteams zurück und belegte den fünften Platz in der Konstrukteurswertung. In dieser Saison kämpft das Team aus Woking gegen Red Bull um den Titel: Vor den letzten zehn Rennen liegt McLaren nur 42 Punkte hinter dem Branchenprimus.

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McLaren-CEO Zak Brown (links) mit Teamchef Andrea Stella Zoom Download

Dass sich die Mannschaft in dieser Position befindet, führt McLaren-CEO Zak Brown auch auf die Fortschritte zurück, die Andrea Stella seit seiner Übernahme des Teamchefpostens von Andreas Seidl im Dezember 2022 angestoßen hat.

"Er hat das Talent freigesetzt, das wir hier bereits hatten", sagt Brown im Gespräch mit der BBC. "Wir haben ungefähr 1.000 Leute hier in der Formel 1. Ich habe drei ausgetauscht. Aber es waren drei Führungskräfte. Also sind 997 dieselben Leute, die uns das Auto zu Beginn des Jahres 2023 gegeben haben."

Dieses hatte noch mit Designfehlern von 2022 zu kämpfen, doch das erste große Update Mitte 2023 brachte das Auto vom unteren Mittelfeld in die führende Gruppe hinter Red Bull, wo sie für den Rest der Saison mit Ferrari und Mercedes konkurrierten.

In diesem Jahr läuft es noch besser: Als drittschnellstes Auto in die Saison gestartet, hat ein umfangreiches Upgrade in Miami das Team auf Augenhöhe mit Red Bull katapultiert.

Brown über Stella: "Er führt durch Vorbild"

Brown erklärt, wie das gelingen konnte: "Die Aufgabe eines Anführers ist es, das Beste aus seinen Leuten herauszuholen, und das hatten wir vorher nicht. Wir waren nicht in der Lage, das Talent, das wir hier haben, zur Entfaltung zu bringen."

"Andrea kommuniziert sehr gut. Er hört sehr gut zu. Er arbeitet sehr hart. Er ist sehr technisch. Er führt durch Vorbild. All die Eigenschaften, die man sich von einem großartigen Anführer wünscht. Er hat das Potenzial dieses Teams freigesetzt, das offensichtlich schon vorhanden war", fasst McLaren-CEO zusammen.


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Stella ist bereits seit 2015 bei McLaren, lernte das Team alle viele Jahre von innen kennen und wurde acht Jahre später schließlich zum Teamchef befördert. In dem Zusammenhang verrät Brown, dass er Stella den Posten schon früher angeboten haben.

"Um ehrlich zu sein, habe ich es ihm beim ersten Mal angeboten (als Seidl im Januar 2019 ernannt wurde; Anm. d. R.), und er lehnte ab. Er fühlte sich nicht bereit. Andrea ist jemand, der seine Fähigkeiten kennt und sich nicht übernimmt."

"Beim zweiten Mal kannte er mich besser, kannte das Team besser, obwohl er schon eine Weile hier war. Und trotzdem sagte er nicht sofort zu beim ersten Anruf. Es dauerte ein paar Tage, weil er sehr methodisch, sehr überlegt ist", so Brown weiter.

Brown von McLaren zunächst schockiert

Er selbst stieg 2016 als Geschäftsführer bei McLaren ein. Damals, erinnert er sich, habe ihn der Zustand etwas schockiert. "Es war schlimmer, als ich dachte", sagt er.

"Wir waren Neunte in der Meisterschaft. Der Rennwagen war außen total blank, ich glaube drei Sponsoren. Wir hatten verärgerte Fans, verärgerte Rennfahrer und ein ziemlich angeschlagenes Rennteam. Es war ziemlich beängstigend."

Browns ersten Schritte bestanden darin, die finanzielle Seite zu ordnen: "Das Team brauchte Ressourcen, weil wir eine Menge Geld verloren, um in Fahrer, Technologie und Personal investieren zu können." Ab da ging es stetig vorn, einschließlich des Motorenwechsels von Honda zu Renault und dann Mercedes.

2022 hatte Brown allerdings das Gefühl, "dass wir stagnieren", blickt er zurück. "Ich setzte Andrea an die Spitze. Er reorganisiert ein wenig - ein wenig mehr als ein wenig - leistet großartige Arbeit, mobilisiert das Team, und seitdem sind wir auf Erfolgskurs. Aber es wird unterwegs auch noch einige Schlaglöcher geben."

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