• 06. August 2024 · 14:46 Uhr

Wer sind die Manager der Formel-1-Fahrer und was machen sie?

Auch wenn wichtige Entscheidungen schon gefallen sind, vorbei ist die Silly Season noch nicht - Wir verraten, wer hinter den Kulissen der Formel 1 die Strippen zieht

(Motorsport-Total.com) - Noch sind nicht alle Plätze für die Formel-1-Saison 2025 fix besetzt, doch die letzten Puzzleteile fügen sich allmählich zusammen. Wir werfen aus diesem Grund einen Blick auf diejenigen, die dafür verantwortlich sind, wer wo fährt, und im Hintergrund die Fäden ziehen - nämlich die Manager der Fahrer.

Foto zur News: Wer sind die Manager der Formel-1-Fahrer und was machen sie?

Nächste Saison werden sich im Formel-1-Fahrerfeld einige Änderungen ergeben Zoom Download

Mit nur 20 verfügbaren Cockpits ist der Wettbewerb hart. Seit dem ersten Rennen in Silverstone 1950 können nur 776 Fahrer behaupten, ein Formel-1-Fahrer gewesen zu sein.

Bei so wenigen Positionen im Feld ist das Ringen um die besten Optionen entsprechend groß, und es ist entscheidend, die richtige Person zu haben, die einem zu einem Platz verhilft und die richtige Umgebung schafft, um erfolgreich zu sein.

Die Mehrheit der heutigen Formel-1-Fahrer hat ein Management-Team hinter sich, das verschiedene Aufgaben übernimmt, um sicherzustellen, dass sie sich voll und ganz auf das Fahren und ihre Leistung für das jeweilige Team konzentrieren können.

Graeme Lowdon, der ehemalige CEO der Virgin und Marussia Formel-1-Teams, leitet jetzt zusammen mit dem ehemaligen Rennfahrer Marc Hynes die Firma Equals Management und arbeitet dabei mit Lewis Hamilton und Guanyu Zhou zusammen.

Foto zur News: Wer sind die Manager der Formel-1-Fahrer und was machen sie?

Guanyu Zhou (rechts) und Manager Graeme Lowdon beim Silverstone-GP Zoom Download

Lowdon erklärt, dass sein Ansatz im Management von Zhou darin besteht, alles zu tun, um sicherzustellen, dass sein Fahrer sich nur auf seine Formel-1-Verpflichtungen konzentrieren kann. "Wir nennen es einen 360-Grad-Ansatz", sagt er gegenüber Autosport.

"Das bedeutet, alles zu überwachen, was einen Fahrer vom Fahren ablenken könnte, wie Logistik, Vertragsverhandlungen, Sponsoring, Physiotherapie, Gesundheit und Ernährung, Steuerangelegenheiten und so weiter. Wir können nicht auf all diesen Gebieten Experten sein, daher arbeiten wir mit vertrauenswürdigen Lieferanten zusammen, die Erfahrung in diesen Bereichen haben", so Lowdon.

"Es kann passieren, dass ein Fahrer wegen irgendeiner geschäftlichen Angelegenheit gestresst ist, was seine Leistung beeinträchtigen könnte. Die ganze Idee des Managements besteht darin, eine Umgebung zu schaffen, in der ein Athlet performen kann."


Fotostrecke: Die Formel-1-Fahrer 2025

Diesen Ansatz habe Hynes in weiten Teilen mit Hamilton entwickelt. "Und wir versuchen, denselben Ansatz mit Zhou zu verfolgen. Einige Fahrer haben nur für Vertragsverlängerungen Manager und ziehen dafür eine dritte Partei hinzu, aber unser Ansatz ist anders, weshalb wir mit so wenigen Fahrern arbeiten."

Es sei auch wichtig zu verstehen, wie ein Fahrer seine Freizeit verbringt, da dies erheblichen Einfluss auf die Vertragsbedingungen haben kann. Und Lowdon ergänzt: "Manche Managementfirmen arbeiten mit vielen Fahrern und kaufen damit Wissen ein, aber das holt vielleicht nicht das Beste aus dem Athleten heraus."

"Einige Herausforderungen, insbesondere für junge Fahrer, sind oft recht ähnlich, aber manchmal gibt es auch Situationen, die man noch nie gesehen hat. Da ist es wichtig, alles zu koordinieren, insbesondere wenn es um Formel-1-Verträge geht."

"Das können kleine Dinge sein. Wir wissen, wie ein bestimmter Fahrer am besten performt, wenn er mit einer bestimmten Entourage unterwegs ist oder eben nicht, und sein Vertrag muss das widerspiegeln", betont Lowdon. "Andernfalls könnte er ständig Ärger mit dem Team wegen eines Passes für seinen Großvater haben."

"Ein weiteres klassisches Beispiel ist, wenn man eine große Anzahl von (Sponsoring-)Tagen mit dem Team ausgehandelt hat und dann ein Ungleichgewicht mit den persönlichen Sponsoren eines Fahrers besteht", warnt der Management-Experte.

"Typischerweise sind die Sponsoren eines Fahrers in einen Rennkontext und einen persönlichen Kontext unterteilt. Ein Fahrer, der in einem Rennanzug mit Mechanikern abgebildet ist, gehört zum Rennkontext, aber ein Fahrer zu Hause mit seiner Katze und einer Kaffeetasse gehört zum persönlichen Kontext."

"Aber wenn man die Punkte zusammenbringt, kann es sein, dass man ein Sponsoring in einem persönlichen Kontext verkauft und nicht genug Tage übrig sind, um es zu erfüllen."

Wer managt wen im Formel-1-Fahrerlager?

Max Verstappen - Raymond Vermeulen (Manager)
Vermeulen ist an Verstappens Seite, seit er 2015 im Alter von 17 Jahren sein Debüt in der Formel 1 bei Toro Rosso gab. Vermeulen arbeitete während seiner Zeit in der Formel 1 mit Verstappens Vater Jos zusammen. Daher war es nur natürlich, dass er angeworben wurde, um die Karriere des Red-Bull-Piloten zu lenken.

Vermeulen ist für Verstappens Tagesgeschäft verantwortlich. Alle Entscheidungen werden den beiden Verstappens vorgelegt, das letzte Wort hat jedoch Max.

Sergio Perez - Julian Jacobi (Agent), Luis Alberto Aguirre (Manager)
Perez verfolgt einen zweigleisigen Herangehensweise - mit Agent und Manager. Der sehr erfahrene Jacobi hat sich um die Karrieren einiger der größten Namen in der Formel 1 gekümmert, darunter Ayrton Senna, Alain Prost, Michael Schumacher, Jackie Stewart und David Coulthard. Aguirre, ein ehemaliger Sportjournalist, fungiert als Perez' täglicher Manager und reist mit dem Red Bull-Piloten.

Lewis Hamilton - Marc Hynes (Manager)
Der ehemalige Rennfahrer Hynes arbeitet für Hamiltons Projekt "Mission 44" und ist sein Manager im Tagesgeschäft. Hamilton hat zudem ein kleines Team, das sich um seine Öffentlichkeitsarbeit außerhalb der Rennen kümmert, sowie einen Anwalt, der seine Vertragsangelegenheiten überwacht.

Aber im Allgemeinen hat der siebenfache Formel-1-Champion jedoch eine eher kleine Entourage, die seine Verhandlungen betreut, die er gerne selbst führt.

George Russell - Mercedes und Harry Soden (Management)
Russells Fall ist insofern einzigartig, als er weiterhin unter Mercedes' Schirmherrschaft steht, da er ein ehemaliger Mercedes-Nachwuchsfahrer ist. Die Verhandlungen werden jedoch von Soden geführt, der Direktor bei Infinity Sports Management ist und seit über einem Jahrzehnt mit Russell arbeitet.

Oscar Piastri - Jam Management (Management-Team)
Jam steht für Jason Allen, Ann und Mark Webber, das Trio, das Piastris Karriere beaufsichtigt. Der ehemalige Formel-1-Pilot Mark und seine Frau haben jahrelang in der Königsklasse gearbeitet, während Allen über 20 Jahre Erfahrung im Aufbau und Wachstum von Organisationen hat und Vorsitzender von Jam Sports Management ist.

Lando Norris - ADD Management (Management-Team)
Norris arbeitet seit Jahren mit Mark Berryman und Fraser Sheader zusammen, angefangen vom Karting bis hin zur Formel 1. Beide begannen ihre Karriere im Kartsport, bevor sie ins Management wechselten. Berryman reist zu den meisten Rennen, um Norris zur Seite zu stehen, und fungiert auch als Vermittler zu McLaren.

Charles Leclerc - All Road Management (Management-Team)
Leclercs Managementteam besteht hauptsächlich aus einer Person, Nicolas Todt, dem Sohn des ehemaligen Ferrari-Teamchefs und FIA-Präsidenten Jean Todt. Nicolas Todt hat auch die ehemaligen Formel-1-Fahrer Daniil Kwjat, Felipe Massa und Pastor Maldonado betreut.

Carlos Sainz - Carlos Onoro Sainz (Manager)
Sainz hält seine Interessen in der Formel 1 gerne in der Nähe seines Heimatlandes, indem er die Hilfe seines Cousins in Anspruch nimmt, der als sein Manager fungiert. Der Spanier wendet sich auch an seinen Vater Carlos Sainz sr. als Ratgeber und tat dies jüngst bei seinem Wechsel zu Williams im Jahr 2025.

Fernando Alonso - Flavio Briatore (Manager)
Alonso hat mit seinen engen Vertrauten Albert Resclosa und Alberto Fernandez seine eigene Fahrermanagement-Firma A14 Management gegründet. Doch sein eigenes Management wird seit einigen Jahren von Briatore übernommen. Der ehemalige Renault-Chef ist jetzt wieder bei Alpine, während Alonso bei Aston Martin ist.

Lance Stroll - Steve O'Connor und Mel Hoppenheim (Managementteam)
Wenn das Team, für das man fährt, dem eigenen Vater gehört und von ihm geleitet wird, nämlich Lawrence Stroll, dann braucht man kaum einen Agenten. Lance Stroll hat jedoch eine Gruppe um sich herum, die ihn strategisch berät.

Nico Hülkenberg - Raoul Spanger (Manager)
Hülkenberg arbeitete früher mit Michael Schumachers ehemaligem Manager Willi Weber zusammen, trennte sich aber 2011, um sein Management selbst in die Hand zu nehmen. Seit März 2018 baut er auf die Hilfe von Spanger. Spanger betreute zuvor die Medienpräsenz und Kommunikation von Surfer Sebastian Steudtner.

Kevin Magnussen - Er selbst
Der Däne hat sich von seinem früheren Manager Dorte Riis Madsen getrennt und kümmert sich seitdem selbst um seine Karriere. Nachdem er bei Haas vor die Tür gesetzt wurde, muss er nun einen Platz finden, wenn er in der nächsten Saison in der Formel 1 bleiben will - oder er könnte einen Vertrag für die WEC aushandeln.

Daniel Ricciardo - CAA (Agent), Blake Friend (Manager)
Wie einige andere Fahrer hat auch Ricciardo seine Struktur aufgeteilt. CAA - die globale Talentagentur - verwaltet seine kommerziellen Interessen, während er Friend als Manager beschäftigt. Ricciardos geschäftliche Unternehmungen sind wahrscheinlich die am weitesten verbreiteten unter den aktuellen Fahrern.

Yuki Tsunoda - Mario Miyakawa und Luis Alvarez (Management-Team), Takashi Usami (Betrieb/Finanzen)
Tsunoda hat ein ganzes Team um sich herum, das ihm hilft, seine Interessen durchzusetzen, im Gegensatz zu vielen, die fälschlicherweise annehmen, dass Red Bull ihn managt.

Valtteri Bottas - Didier Coton (Manager)
Bottas nimmt die Hilfe von Cotons Aces Management Group in Anspruch, die in der Vergangenheit auch mit einer Reihe anderer Fahrer zusammengearbeitet hat, darunter Mika Häkkinen und Olivier Panis, und die über die Jahre wichtige Beziehungen zu Teamchefs und großen Sponsoren aufgebaut hat.

Guanyu Zhou - Graeme Lowdon und Marc Hynes (Management-Team)
Lowdon und Hynes kümmern sich um alle Aspekte von Zhous Karriere, damit er sich auf das Fahren für Sauber konzentrieren kann. Die beiden gehören zu Equals Management und verfügen über eine lange Erfahrung in der Formel 1.

Logan Sargeant - Gary Catt (Manager)
Sargeant nimmt die Hilfe von Catt in Anspruch, der für Infinity Sports Management arbeitet, dieselbe Firma, die auch Russell berät. Catt begann seine Karriere im Kartsport und hatte viel Erfolg, bevor er mit Soden seine Managementfirma gründete.

Alex Albon - Jacques Heckstall-Smith (Manager)
Albon hat Grip Sports Management mit der Leitung seines Managementteams betraut, das von Heckstall-Smith geleitet wird, der mit Albon während seiner Zeit bei Red Bull als Senior Communication Manager zusammengearbeitet hat. Heckstall-Smith hat auch bei Williams in einer ähnlichen Funktion gearbeitet.

Esteban Ocon - Gwen Lagrue (Manager)
Ocon hat enge Beziehungen zu Lagrue, der das Mercedes-Nachwuchsprogramm leitet und als Talentsucher des Formel-1-Teams fungiert. Diese Verbindung bedeutet, dass Mercedes den französischen Fahrer im Wesentlichen managt.

Pierre Gasly - Guillaume Le Goff (Manager)
Gasly wird von Guillaume Le Goff gemanagt, der zur The Grid Agency gehört und über 16 Jahre Erfahrung im Motorsport verfügt. Er begann als Renningenieur und arbeitete mit zehn Fahrern zusammen, bevor diese in die Formel 1 aufstiegen.

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: F1: Grand Prix von Mexiko (Mexiko-Stadt) 2024
F1: Grand Prix von Mexiko (Mexiko-Stadt) 2024
Pre-Events
Foto zur News: Impressionen des e4 TESTIVAL und der ADAC e-competition
Impressionen des e4 TESTIVAL und der ADAC e-competition

Foto zur News: Austin: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Austin: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion

Foto zur News: F1: Grand Prix der USA (Austin) 2024
F1: Grand Prix der USA (Austin) 2024
Sonntag

Foto zur News: F1: Grand Prix der USA (Austin) 2024
F1: Grand Prix der USA (Austin) 2024
Samstag
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Hat Sauber die schlechtesten Fahrer, Ralf?
Hat Sauber die schlechtesten Fahrer, Ralf?
Foto zur News: Roger Benoit: So verrückt war die Formel 1 früher!
Roger Benoit: So verrückt war die Formel 1 früher!

Foto zur News: Entscheidet DAS die WM 2024, Ralf Schumacher?
Entscheidet DAS die WM 2024, Ralf Schumacher?

Foto zur News: Marc Surer: Besser als Bottas wäre Mick allemal!
Marc Surer: Besser als Bottas wäre Mick allemal!
Formel-1-Quiz

Bei seinem ersten F1-Podestplatz war Jean Behra wie alt?

AnzeigeFormel-1 Tickets 2025 kaufen