• 27. Juli 2024 · 19:44 Uhr

Perez in Startreihe eins - Marko: "Schaut schon wieder viel besser aus"

Sergio Perez liefert pünktlich vor den Gesprächen über seine Zukunft im Qualifying ab - Lob von Helmut Marko nach Startplatz zwei für den Großen Preis von Belgien

(Motorsport-Total.com) - Genau dieses Ergebnis hat Sergio Perez gebraucht: Der Mexikaner rast im verregneten Qualifying zum Großen Preis von Belgien auf den dritten Platz hinter Max Verstappen und Charles Leclerc. Wegen der Startplatzstrafe gegen seinen Teamkollegen startet Perez am Sonntag sogar aus der ersten Reihe in das Rennen in Spa.

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Hat gut lachen: Sergio Perez nach dem Qualifying mit Pole-Mann Charles Leclerc Zoom Download

Grund genug, dem zuletzt viel kritisierten Mexikaner auch mal ein Lob auszustellen, findet Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko bei ServusTV: "Ganz toll von Sergio, der sich da wirklich gesteigert hat. Durch die Rückversetzung startet er in der ersten Reihe, und jetzt schaut das Ganze schon wieder viel besser aus."

Für Perez ist der Befreiungsschlag sogar das erste Mal seit dem Großen Preis von China Ende April, dass er mit freier Sicht nach vorne startet: "Ich hoffe, dass das ein nachhaltiges Hoch bewirkt. Er steht vor den beiden McLaren, und wenn er das ins Ziel bringt, dann wäre das sehr, sehr gut", kommentiert Marko bei Sky.

Perez selbst zeigt sich nach dem Qualifying eher unbeeindruckt von seiner Leistung: "Wir haben viel ausprobiert, auch heute wieder verschiedene Dinge versucht, aber dabei haben wir ein gutes Fenster gefunden, bisschen in der Richtung von Ungarn." Mit einem Unterschied, wie Perez verrät: "Wir waren viel zufriedener mit dem Auto, wobei es natürlich auch unter Intermediate-Bedingungen war."

Dennoch sei das Gefühl, besonders "in den mittelschnellen und schnellen Passagen positiv", sagt Perez, der trotz der gezeigten Verbesserungen am Samstag in Q2 aber einmal richtig zittern muss: Als Zehnter zieht er nur um drei Tausendstel vor Williams-Pilot Alex Albon in die nächste Session ein, fast hätte er also doch wieder vorzeitig Feierabend gehabt ...

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Geht doch: Sergio Perez schafft es in Belgien in Q3 und in die erste Reihe Zoom Download

"Ich denke, ich war auch in Q1 und Q2 schon schnell, das Problem war aber unser Runplan", nimmt Perez das Team für sein Fast-Aus in die Pflicht: "Wir waren gut eine Runde vor allen anderen fertig. Wenn du eine Runde herschenkst, wird es natürlich richtig eng. Da hatten wir sehr viel Glück, es zu schaffen. Das war definitiv ein Fehler in unserem Programm, der uns angreifbar gemacht hat."

Marko zu Perez: "Werden wir am Montag mal diskutieren"

Wie angreifbar Perez in den anstehenden Sommergesprächen mit den Red-Bull-Bossen ist, in denen über seine Zukunft nach der Sommerpause entschieden wird, dazu will sich am Samstag während des laufenden Rennwochenendes keiner der Beteiligten so richtig äußern. Fest steht aber, dass direkt nach Spa ein Meeting angesetzt ist:

"Sergio weiß, dass wir für die Konstrukteurs-Meisterschaft beide Autos nach Möglichkeit vor McLaren haben müssen, und das ist halt in den letzten Rennen nicht der Fall gewesen", erläutert Marko am Samstag die aktuelle Situation, und bestätigt in Bezug auf Perez' Rolle für das ausgegebene Ziel der Team-WM: "Wie wir das am besten erreichen, werden wir am Montag mal diskutieren."

Der Mexikaner will sich davon in Spa erstmal nicht beeindrucken lassen: "Von meinem Standpunkt aus ändert sich gar nichts. Ich habe immer gesagt: Es geht nicht nur darum, wo wir gerade sind, sondern auch wie man die Wellen reitet, und wo man am Ende in Abu Dhabi steht."

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Schauen die Medien bei ihm genauer hin? Sergio Perez wehrt sich gegen die Kritik Zoom Download

Dabei gibt der Red-Bull-Pilot zu bedenken: "Es gibt viele Fahrer, die zuletzt nicht die maximale Performance abrufen konnten, aber bei mir wurde da offensichtlich ein bisschen genauer hingeschaut." Trotz des medialen Drucks will Perez ruhig bleiben: "Morgen ist ein neuer Tag, und eine neue Gelegenheit. Das wäre aber auch so gewesen, wenn ich in Q2 rausgeflogen wäre."

Deswegen versprüht der Mexikaner nach dem guten Qualifying auch keine Euphorie, denn Zählbares gibt es eben erst am Sonntag: "Morgen zählt es. Und wenn ich da kein gutes Rennen habe, dann will ich ein gutes in Zandvoort haben." Doch ob er im genannten Fall überhaupt noch im Auto sitzen wird, darüber gehen die Meinungen im Fahrerlager weit auseinander.

Während Ex-Formel-1-Pilot und TV-Experte Christian Klien angesichts Perez' zuletzt gezeigter Rennen glaubt, "dass mental im Kopf aktuell eine Blockade da ist", und dem Mexikaner eine "Abwärtsspirale" attestiert, "wo das Team sich überlegen muss, wie machen wir weiter", geht Ralf Schumacher noch vor dem Qualifying bei ServusTV sogar einen Schritt weiter.

Schumacher sieht Perez "eher Richtung Rente"

Für den Deutschen hat Perez "eigentlich keine Zukunft" mehr bei Red Bull - und vielleicht sogar in der Formel 1: "Ich glaube, das hat sich letztes Jahr schon abgezeichnet", sagt Schumacher, "ich habe mich gewundert, dass er da die Chance dieses Jahr nochmal bekommt, und jetzt ist es noch schlimmer".

Das knallharte Fazit des Deutschen: "Man hat fast das Gefühl, dass er jetzt erlöst gehört, der Druck ist zu groß." Zwar steht Perez' grundsätzliches Potenzial für Schumacher außer Frage. "Aber er war jetzt so schlecht unterwegs, und es kommen auch Jungs aus der Formel 2 nach", sagt der Deutsche: "Also es wird schwer für ihn, ich glaube eher, dass es Richtung Rente geht."

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Bild mit Symbolwert: Die Racing-Bulls-Piloten sitzen Sergio Perez im Nacken Zoom Download

Perez versucht derlei Töne am Samstag voll auszublenden: "Es ist ja nicht so, dass ich das Fahren verlernt habe, im Vergleich zu vor fünf oder sechs Rennen. Man sieht das bei vielen Fahrern: Manchmal kann man nicht das volle Potenzial des Autos ausschöpfen und aus diesem Grund hat man dann auch weniger Selbstvertrauen", sagt der Mexikaner. Dass man auch mal kämpfen müsse, liege "in der Natur des Sports".

Insgesamt fühle er sich, auch durch die erzielten Verbesserungen am Auto, jetzt aber wieder in einer stärkeren Position: "Ich denke, es geht jetzt in die richtige Richtung, und ich hoffe, dass wir das morgen mit einem starken Resultat bestätigen können", sagt Perez, der laut eigener Aussage nur auf das Wesentliche, nämlich seine sportliche Performance fokussiert ist: "Der Rest könnte mich, ehrlich gesagt, nicht weniger interessieren."

Dass ein weiteres starkes Resultat am Sonntag nicht nur seine Kritiker verstummen lassen, sondern auch ein entscheidendes Argument für Red Bulls D-Day am Montag sein könnte, das steht dennoch außer Frage.

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