• 27. Juli 2024 · 17:57 Uhr

Regen-Qualifying in Spa: Charles Leclerc vor Sergio Perez in Reihe 1!

Max Verstappen fährt zwar Bestzeit, aber die Poleposition beim Grand Prix von Belgien 2024 sichert sich Charles Leclerc vor Sergio Perez und Lewis Hamilton

(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen steht zwar beim Grand Prix von Belgien nicht auf Poleposition, aber das Qualifying in Spa-Francorchamps hat er in beeindruckender Manier gewonnen. Der Red-Bull-Pilot war auf nasser Strecke eine Klasse für sich und verwies Charles Leclerc (Ferrari) um 0,595 Sekunden auf Platz 2.

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Grand Prix von Belgien 2024: Max Verstappen Schnellster, aber Charles Leclerc auf Pole Zoom Download

Dass Verstappen nicht auf Pole steht, liegt an einem Motorwechsel, der in der Startaufstellung eine Rückversetzung um zehn Positionen bedeutet. "Schauen wir mal, was morgen geht, aber heute war ein guter Tag", freute er sich am Boxenfunk. Die erste Gratulation des Teams am Boxenfunk: "Wir nennen das eine Pole!"

Für Helmut Marko ein Qualifying, das einmal mehr gezeigt hat, "dass Max absolut der Beste ist, vor allem unter diesen Konditionen. Entscheidend ist aber, dass McLaren im Nassen nicht so stark war, wie sie wahrscheinlich morgen im Trockenen sein werden", so der Red-Bull-Motorsportkonsulent im Interview mit ServusTV.

Das weiß auch Verstappen, denn: "Wir fahren mit ein bisschen mehr Downforce. Das hat uns heute geholfen. Die Pace von McLaren im Longrun war am Freitag unglaublich stark. Ich glaube, die sind so schnell, dass sie ziemlich früh um die Führung kämpfen werden. Ich wäre schon froh, wenn wir ihre Rennpace matchen können. Sie haben auch zwei harte Reifen, und wir nicht. Ich denke, wir reden immer noch von Schadensbegrenzung."


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Ist Ferrari wirklich auf einmal wiedererstarkt?

Den ersten Startplatz für das Rennen erbt Leclerc, und das letztendlich auch verdient: Als es in Q3 stärker zu regnen begann, war er der einzige Fahrer, der seine Rundenzeit noch nennenswert verbessern konnte.

"Die Bestzeit", räumt Leclerc allerdings ein, "war außer Reichweite. Die schwierigen Bedingungen haben uns heute geholfen. Im Trockenen hätten wir bestenfalls mit Mercedes um Platz 5 gekämpft."

"Es war eine gute und saubere Runde. Darauf kommt's bei solchen Bedingungen an. Viele lassen sich in Q3 dazu hinreißen, zu viel zu wollen. Ich habe einfach eine saubere Runde hinbekommen. Es war keine herausragende Runde, aber sie war gut. Morgen wird sicher ein schwierigerer Tag", sagt Leclerc.

Wie lief's für Perez?

Dritter des Qualifyings und damit Zweiter der Startaufstellung wurde Sergio Perez. Für den Mexikaner ein Befreiungsschlag zu einem ganz wichtigen Zeitpunkt. Schließlich soll am Montag darüber beraten werden, ob er nach der Sommerpause noch fahren darf oder ob er vorzeitig entlassen wird.

Helmut Marko sagt im Interview mit Sky: "Ich hoffe, dass das ein nachhaltiges Hoch bewirkt. Er steht vor den beiden McLaren, und wenn er das ins Ziel bringt, dann wäre das sehr, sehr gut."

Perez selbst freut sich: "Bei solchen Bedingungen geht es ganz schnell, dass was schiefgeht, wie es ja auch die letzten paar Mal bei solchen Bedingungen war. Es ist gut, es heute auf die Reihe bekommen zu haben. Leider hatten wir keine neuen Reifen mehr für Q3, weil wir in Q2 außer Sequenz waren. Da hatte ich Glück, kam als Zehnter weiter. Aber Platz 2 ist der beste Startplatz, den man sich für Spa wünschen kann."

Und sonst in den Top 10?

Lewis Hamilton (Mercedes) sicherte sich Platz 4 im Qualifying und damit Platz 3 der Startaufstellung, vor Lando Norris, Oscar Piastri (beide McLaren), George Russell (Mercedes), Carlos Sainz (Ferrari), Fernando Alonso (Aston Martin) und Esteban Ocon (Alpine).

Nico Hülkenberg (Haas), eigentlich ein Regenspezialist, konnte die Gunst der Stunde nicht nutzen. Er schied als 16. bereits im ersten Qualifying aus.

Kam der angesagte Regen in Q1 oder nicht?

Zu Beginn von Q1 war die Ausgangslage knifflig. Nach dem total verregneten Abschlusstraining hatte der Regen aufgehört, sodass die Strecke zwar nass war, aber nicht mehr ganz so nass wie vor ein paar Stunden. Allerdings prognostizierte das Wetterradar, dass es kurz nach Beginn von Q1 wieder stärker zu regnen beginnen könnte. Also stellten sich einige Autos direkt an der Boxenausfahrt an, als es losging, um mal eine Sicherheitsrunde fahren zu können.

Es waren noch sieben Minuten zu fahren, da erkundigte sich Perez am Boxenfunk: "Wie sieht's mit dem Regen aus?" Antwort von Red Bull: "Kein Regen erwartet in den nächsten fünf Minuten." Und so kamen viele an die Box und holten einen neuen Satz Intermediates ab, weil die Strecke immer schneller wurde, solange es nicht neu draufregnete.

Der einzige Fahrer, der mit einem Reifensatz durch Q1 kam, war Verstappen. Trotz eines Zwischenfalls auf einer seiner schnellen Runden, als er bei Blanchimont von Guanyu Zhou (Sauber) aufgehalten wurde. "Hallo? Was zur Hölle?", regte sich Verstappen auf. Und die Rennleitung notierte: Mögliche Behinderung wird nach der Session untersucht.

Ist Hülkenberg nicht eigentlich ein Regenspezialist?

Als Hülkenberg in Q1 zum ersten Mal rausfuhr, unterbot er gleich mal die zu dem Zeitpunkt stehende Bestzeit von Norris und schob sich auf Platz 1. Doch dann stand er relativ lang an der Box und wartete mit dem zweiten Run zu, sodass er nur noch eine gezeitete Runde fahren konnte. Und die war unterm Strich um 0,236 Sekunden zu langsam: P16, hinter dem Stroll-Aston auf P15.

Sein Stallduell gegen Haas-Teamkollege Kevin Magnussen (17.) gewann Hülkenberg zwar um 0,192 Sekunden. Doch das ist in einem Qualifying unter Bedingungen, die ihm eigentlich auf den Leib geschneidert sein sollten, ein schwacher Trost.

Unmittelbar nach Ende seiner Runde meinte Hülkenbergs Renningenieur: "Es war eine gute Runde, aber ein paar Autos kommen noch." Da lag der Deutsche auf P11, aber ihm dämmerte schon: "Ehrlich gesagt fühlt es sich nicht gut an." Als sein Ausscheiden dann fixiert war, sagte er enttäuscht: "Damit hätte ich nicht gerechnet. Es fühlt sich einfach nicht gut an. Ich hatte keinen Grip."

"Die Runde war einfach nicht schnell genug", seufzt Hülkenberg im Interview mit ServusTV. "Ich habe nicht den Grip gefunden, das Heck war sehr nervös und instabil. Wir haben uns einfach schwergetan. Im Trockenen haben wir vielleicht sogar bessere Chancen, wenn wir diesen Topspeedvorteil haben, dass wir damit was anfangen können."

Gemeinsam mit dem Haas-Duo schieden in Q1 Yuki Tsunoda (Racing Bulls), Logan Sargeant (Williams) und Zhou aus. Für Tsunoda spielte das aber insofern keine Rolle, als er wegen eines Austauschs der kompletten Powerunit sowieso Letzter der Startaufstellung gewesen wäre.

Perez vs. Ricciardo: Wie ging das Zukunftsduell in Q2 aus?

In Q2 waren noch sieben Minuten zu fahren, als Perez meldete, dass der Regen jetzt stärker werde. Zu dem Zeitpunkt lag der Mexikaner auf Platz 6, und es führte Verstappen vor Norris und Albon. Mit Russell und Leclerc lagen zwei Topstars außerhalb der Top 10, die jetzt unter Druck gerieten - ihre nächste Runde musste sitzen.

Russell fuhr absolute Bestzeit im ersten Sektor, persönliche im zweiten und schaffte keine Verbesserung im dritten Sektor - und schob sich trotzdem vorläufig auf P4, sodass jetzt Sainz nur noch Elfter war. Kurz danach fuhr Leclerc auf P3 und Sainz auf P4, und damit waren alle "Big Names" erstmal wieder drin.

Doch zwei Minuten vor Schluss verbesserte sich Ricciardo auf P6, und damit rutschte ausgerechnet Perez auf P11 ab, der noch dazu auf seiner letzten Runde im ersten Sektor keine Verbesserung schaffte. Aber auch Perez zog den Hals noch aus der Schlinge, mit einem starken Mittelsektor, und fuhr vorläufig auf P4, 0,633 Sekunden hinter der Bestzeit von Verstappen.

Die Strecke ließ dann doch, trotz des zunehmenden Regens, bis zum Ende von Q2 weitere Zeitenverbesserungen zu. Als die Session zu Ende war, hatte es Alexander Albon (Williams), Pierre Gasly (Alpine), Daniel Ricciardo (Racing Bulls), Valtteri Bottas (Sauber) und Lance Stroll (Aston Martin) erwischt.

Perez hatte Glück: Seine Zeit von 1:54.470 Minuten war nur um 0,003 Sekunden schneller als die P11-Zeit von Albon. Und Ricciardo schied als 13. doch noch aus. Für Perez' Zukunft, über die am Montag nach dem Grand Prix von Belgien teamintern beraten wird, womöglich ein ganz wichtiger Teilerfolg.

#Wo kann man den Grand Prix von Belgien live sehen?

Vorweg: Selbst wer die Sessions nicht live gesehen hat, kann sich abends noch die volle Dröhnung Formel 1 geben. Und zwar in den täglichen Livestreams auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de. Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll analysieren dort, immer um 21:30 Uhr, den Tag in Spa-Francorchamps, unterstützt von einem acht Mann starken Journalistenteam vor Ort an der Rennstrecke.


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Die gute Nachricht für deutsche Formel-1-Fans ist: Der Grand Prix von Belgien wird von RTL live übertragen. Das Rennen steigt am Sonntag ab 15:00 Uhr (Vorberichte: 14:00 Uhr). (Hier geht's zur kompletten TV-Übersicht!)

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