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Zak Brown: McLaren wird in der Sommerpause über Nummer 1 sprechen
Wird Lando Norris nach der Sommerpause McLarens Nummer-1-Fahrer? Zak Brown kündigt an, sich nach Spa mit den Fahrern über das Thema Stallorder zu unterhalten
(Motorsport-Total.com) - McLaren-Geschäftsführer Zak Brown möchte sich in der Formel-1-Sommerpause mit Teamchef Andrea Stella und seinen beiden Fahrern Lando Norris und Oscar Piastri zusammensetzen, um darüber zu entscheiden, wie McLaren in der zweiten Saisonhälfte mit dem Thema Stallorder umgehen wird.
In Ungarn hatte der Rennstall Norris angewiesen, seine Führungsposition an Teamkollege Piastri abzugeben, nachdem der Brite nur durch eine Teamtaktik an diesem vorbeigekommen war. Damit verschenkte man allerdings mit Norris sieben Punkte, die er als erster Verfolger von WM-Spitzenreiter Max Verstappen dringend gebrauchen könnte (zum WM-Stand).
Zwar befanden beide Fahrer es als noch zu früh, um sich schon jetzt auf eine Nummer 1 festzulegen, angesichts des großen Rückstands von 116 Punkten von Piastri auf Verstappen könnte dieser Schritt aber zeitnah erfolgen. Denn Norris hat mit "nur" 76 Punkten Rückstand die realistischeren Chancen.
"Am Ende wird es die Entscheidung von Andrea sein. Aber erst einmal wollen wir durch die erste Saisonhälfte kommen und schauen, wo wir an diesem Wochenende landen werden", sagt Brown.
Das Problem aus Sicht von McLaren heißt Max Verstappen. Während Brown die Konstrukteursmeisterschaft trotz der 51 Punkte Rückstand auf Red Bull für "erreichbar" hält, sorge der dreimalige Weltmeister dafür, dass Norris in der Fahrer-WM nicht wirklich näherkommen kann.
"Die Schwierigkeit bei den Fahrern ist, dass schlechte Tage bei Max zweite und dritte Plätze sind", sagt er. "Es ist also schwieriger, die gleiche Aufholjagd wie bei den Konstrukteuren zu machen, wo Sergio Perez im Moment Probleme hat - wobei wir auch wissen, dass er zu jeder Zeit in der Lage ist, das Ruder rumzureißen."
Brown froh über späten Rücktausch
Brown selbst war beim Rennen in Ungarn nicht vor Ort, doch er sagt, dass er nie daran gezweifelt habe, dass Norris Piastri noch vorbeilassen würde. "Es hat halt ein bisschen länger gedauert, weil sie frei fahren durften. Aber hätte er gleich getauscht, dann hätte er noch 21 Runden gehabt", sagt er.
Fotostrecke: Die 20 letzten Debütsieger in der Formel 1
1. Oscar Piastri (McLaren) beim Großen Preis von Ungarn 2024 Fotostrecke
Doch eigentlich ist er froh, dass das nicht passiert ist und Norris nicht noch nach dem Sieg gegriffen hat, "denn das hätte 21 Runden Nägelkauen für mich bedeutet", lacht er. "Am Ende hat es aber geklappt, auch wenn wir einiges gelernt haben, besser zu kommunizieren und klarer miteinander umzugehen."
Guter erster Eindruck in Spa
In Spa-Francorchamps an diesem Wochenende hat McLaren noch einmal die Gelegenheit, den Rückstand auf Verstappen und Red Bull zu verringern. Der Freitag sah aus Sicht des Rennstalls auch schon ganz gut aus, denn am Ende des Tages belegten Norris und Piastri die Plätze eins und zwei, sodass Teamchef Stella von einem "positiven ersten Tag" in Spa spricht.
"Die Fahrer konnten ihre Programme ohne Unterbrechung abarbeiten", freut er sich. "Wir haben uns darauf konzentriert, die Performance der Reifen zu verstehen, und da die Hälfte der Strecke neu asphaltiert wurde, gab es viel zu lernen", so Stella.
"Wir haben gute Daten gesammelt und werden heute Abend hart daran arbeiten, sie zu verstehen, um das Auto zu verbessern und uns für das morgige Qualifying in die beste Position zu bringen, um am Sonntag konkurrenzfähig zu sein."
Norris bewertet den Freitag aber trotz Bestzeit wenig euphorisch: "Ich habe noch nicht das Gefühl, dass ich einfach rausfahren und eine Runde reinhämmern kann", sagt er. "Ich habe mich heute nicht wohlgefühlt im Auto. Ich hoffe, dass ich morgen aufwache und mich wohler fühle, einen besseren Rhythmus finde. Aber zumindest die Zeitenliste sieht positiv aus."