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Lewis Hamilton "sehr überrascht" über Teilschuld am Verstappen-Crash
Doch kein Rennunfall? Eine Woche nach dem Crash beim Großen Preis von Ungarn ändert Lewis Hamilton seine Meinung: Klar zu sehen, wer Auto unter Kontrolle hatte
(Motorsport-Total.com) - In Runde 63 des Großen Preises von Ungarn kam es zu einem erneuten Zusammenstoß der einstigen WM-Rivalen Max Verstappen und Lewis Hamilton. Während die Stewards nach dem Rennen zu dem Urteil kamen, keine Strafe auszusprechen und die Aktion als Rennvorfall zu den Akten zu legen, zeigt sich Hamilton vor dem Rennwochenende in Belgien überrascht, dass die Kommissare ihm zumindest eine Teilschuld am Zwischenfall anlasten.
© Motorsport Images
Lewis Hamilton würde die Aktion mit Max Verstappen heute anders beurteilen Zoom Download
Laut dem Urteil wurde zwar ein "Moving-under-Braking"-Manöver seitens Hamilton nicht festgestellt, obwohl dies Verstappen am Funk meldete, die Komissare kamen jedoch zu dem Schluss, dass der Mercedes-Pilot "mehr hätte tun können, um den Zusammenstoß zu vermeiden". Damit gemeint ist das frühe Einlenken Hamiltons, was Verstappens Red Bull in die Luft katapultierte.
"Ich war sehr, sehr überrascht davon", sagt Hamilton am Donnerstag in Spa auf das Urteil der Stewards angesprochen. "Ich glaube, ich war schon sehr entspannt mit der Situation und habe gesagt: 'Es ist nur ein Rennzwischenfall, lass uns einfach weitermachen.' Aber wenn man bedenkt, dass ein Auto die Kontrolle hatte und das andere nicht, dann ist es offensichtlich, dass man nicht die Kontrolle hat, wenn alle Räder blockieren."
"Und wenn man sich die Wiederholung anschaut, bin ich sehr, sehr weit vom Scheitelpunkt entfernt, am Ende der ganzen Aktion. Ich habe also auf der rechten Seite eine Menge Platz gelassen. Ich war also wirklich sehr, sehr überrascht. Ich weiß nicht, wer das getippt hat, aber wahrscheinlich wird das eine Frage sein, wenn ich irgendwann mal mit ihnen spreche."
Kein Gespräch mit Verstappen: "Nicht unbedingt notwendig"
Ein Gespräch mit Verstappen habe es nach der Anhörung bei den Stewards zudem nicht gegeben: "Wir sind zu den Kommissaren gegangen, und das war's", sagt Hamilton. "Wir haben also nicht darüber gesprochen. Ich weiß nicht, ob wir das tun werden, wenn wir Zeit haben. Vielleicht reden wir am Wochenende bei der Fahrerparade darüber, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass es unbedingt notwendig ist."
Wenn es nach Max Verstappen geht, ist der Vorfall mittlerweile ohnehin Schnee von gestern: "Sie haben beschlossen, dass es nichts gibt, was Sie gegen die Entscheidung tun können", sagt er über das Urteil. "Auch wenn man es für richtig oder falsch hält, wir machen jetzt einfach weiter. Es gibt ein neues Rennen mit neuen Möglichkeiten."
Hamilton: Verstappen hat sich nicht wie Weltmeister verhalten
Das Verhalten des Niederländers war jedoch eines der großen Themen am vergangenen Wochenende. Nicht nur sah der Überholversuch nach einem Verzweiflungsakt nach dem rundenlangen Hinterherfahren aus, denn auch am Teamfunk nahm der Niederländer kein Blatt vor den Mund und kritisierte sein Team scharf für die gewählte Strategie. Hinzu kommt das verpuffte Update, womit Red Bull nun eindeutig von McLaren überholt wurde.
Als Hamilton in Belgien gefragt wird, wie man als Weltmeister mit einer solchen Situation umgehen sollte, wenn man als Team immer mehr an Boden verliert, meint er: "Man muss einfach ein Teamleader und Teamplayer sein. Vielleicht gar nicht so sehr Teamleader, aber man muss als Team denken und sich daran erinnern, dass man mit vielen Menschen zusammenarbeitet."
Einen kleinen Seitenhieb gegen Max Verstappen kann er sich auch nicht verkneifen: "Und man muss sich wie ein Weltmeister verhalten", fügt Hamilton hinzu. "Nicht so wie es letzte Woche war."