Expertenrat in Osaka soll Formel 1 in die Stadt holen
Die japanische Stadt Osaka hat einen Expertenrat eingesetzt, um in Zukunft ein Formel-1-Rennen zu bekommen - Was wird aus Suzuka?
(Motorsport-Total.com) - Die japanische Stadt Osaka will ein Formel-1-Rennen in die Stadt holen und hat dafür einen Expertenrat ins Leben gerufen, der die Bemühungen unterstützen soll. Erschwerend kommt hinzu, dass die Königsklasse bereits in Japan gastiert und die Rennstrecke in Suzuka bereits einen langfristigen Vertrag hat. Dennoch will Osaka die Chance nutzen, sich zu empfehlen.
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Zu Beginn des Jahres 2024 haben es die Verantwortlichen in Osaka klargestellt, ein Formel-1-Rennen austragen zu wollen. Die Stadt erhofft sich davon einen wirtschaftlichen Aufschwung und internationalen Tourismus. Deshalb wurde im Sommer ein Expertenrat mit dem Namen "Osaka Convention & Tourism Bureau" gegründet.
Neun Mitglieder sollen Schlüsselelemente identifizieren und diskutieren, wie die Stadt die Königsklasse von sich überzeugen kann. Darüber hinaus soll auch der wirtschaftliche Aspekt analysiert werden, um den Einfluss eines Formel-1-Rennens auf die lokale Wirtschaft abschätzen zu können.
Der Rat setzt sich aus Experten aus den Bereichen Tourismus, Stadtentwicklung, Motorsport, Medien, Unterhaltung, Stakeholder-Management, Diversität und Wissenschaft zusammen. "Im Januar haben wir erklärt, dass wir uns um die Formel 1 bemühen wollen", sagt Hiroshi Mizohata, der Vorsitzende des Rates. "Wir haben von verschiedenen Interessenvertretern und Fans unterschiedliche Meinungen erhalten."
"In Japan wird Motorsport als Unterhaltung für einige wenige Enthusiasten angesehen, aber die Vielfalt nimmt zu und es ist ein Sport geworden, den jeder genießen kann", fährt Mizohata fort. "Er ist auch ein Testlabor für nachhaltige Mobilität, zum Beispiel im Bereich der CO2-Neutralität."
Mit Yuki Tsunoda fährt derzeit ein Japaner im Feld. Mit den Racing Bulls gehört er zum Mittelfeld. Mizohata glaubt, dass der Motorsport in Japan eine Renaissance erleben könnte, wenn weitere japanische Spitzenfahrer dabei wären. "Wenn solche Sportler zum Vorbild für die Träume und Hoffnungen der japanischen Kinder werden, dann kann der Motorsport [in Japan] wiederbelebt werden."
Deshalb habe er sich mit Experten zusammengetan, um genau zu untersuchen, was nötig sei, um den Motorsport in Japan weiterzuentwickeln. Doch die Formel 1 ist bereits zu Gast im Land, und zwar auf einer der traditionsreichsten Rennstrecken: Suzuka. Der Vertrag mit der Rennstrecke wurde kürzlich bis 2029 verlängert.
Osaka möchte neben dem Suzuka-Grand-Prix das zweite japanische Formel-1-Rennen ausrichten. Geplant ist ein Hybrid aus Straßenkurs und permanenter Rennstrecke. Die Strecke könnte in der Nähe der Expo in Osaka entstehen. Fraglich ist allerdings, ob die Formel 1 zwei Rennen so nah beieinander in einem Markt haben will. Osaka und Suzuka liegen nur 130 Kilometer auseinander.
Zum Vergleich: Austin, Miami und Las Vegas liegen jeweils rund 2.100 Kilometer auseinander, Miami und Las Vegas sogar rund 4.000 Kilometer. In den USA können also drei Rennen koexistieren, da die Märkte unterschiedlich sind. Zudem ist der Formel-1-Kalender mit 24 Rennwochenenden bereits sehr aufgebläht. Rennen wie Barcelona stehen auf der Kippe, Osaka könnte also einen scheidenden Grand Prix ersetzen. Die Verantwortlichen wollen jedenfalls darum kämpfen.