Wolff zu Antonellis Formel-1-Chancen: "Was ich gerne von ihm sehen würde ..."
Kimi Antonelli feiert den nächsten Formel-2-Sieg: Hat Toto Wolff damit seine Alternative für die immer unwahrscheinlichere Verpflichtung von Max Verstappen?
(Motorsport-Total.com) - Jetzt scheint der Knoten endlich geplatzt: Andrea Kimi Antonelli gewinnt am zweiten Rennwochenende in Folge in der Formel 2 - nach seinem Sprint-Sieg zuletzt in Silverstone, triumphiert das Supertalent aus Italien auch am Sonntag im Hauptrennen auf dem Hungaroring.
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Andrea Kimi Antonelli wird weiter heiß für den vakanten Mercedes gehandelt Zoom Download
Anlass zur Freude für Mercedes-Teamchef Toto Wolff, zu dessen Juniorkader Antonelli gehört, der in der Vergangenheit immer wieder als potenzieller Nachfolger von Lewis Hamilton für 2025 gehandelt wurde.
"Kimi hat einen guten Job gemacht. Es war ein dominanter Sieg, zwei verschiedene Reifenmischungen, er war wirklich stark und es war verdient", lobt Wolff seinen Youngster, und stellt klar: "Wir haben nie an seiner Pace gezweifelt und es geht wirklich ums Lernen. Er hatte so eine schnelle Entwicklung, aber man muss auch den Reifenumgang und diese Dinge lernen. Deswegen war heute eine Ansage."
Auch eine, die Antonelli doch schon nächste Saison in die Königsklasse befördern könnte? Immerhin liegen vor Mercedes' erklärtem Transferziel Max Verstappen mittlerweile große Steine im Weg, kommt der Niederländer durch den in Budapest publik gewordenen Sideletter von Motorsportbearter Helmut Marko doch nur noch schwer aus seinem Red-Bull-Vertrag raus.
Verstappen-Deal rückt in weite Ferne
Ob die am Wochenende kundgemachte Unzufriedenheit Verstappens mit seinem Auto und den aktuellen Entwicklungen bei Red Bull Mercedes doch noch eine Tür öffnen könnte, möchte Wolff nicht beurteilen: "Ich weiß es nicht. Wir müssen uns auf unser Auto und die Performance konzentrieren, und die Fahrerentscheidung später im Jahr treffen", so Wolff.
Um die Konkurrenz kümmere er sich aktuell nur wenig: "Ich habe nicht groß darauf geschaut, was bei Red Bull passiert, sondern auf uns, auf Kimi in der Formel 2 und unsere beiden Fahrer in der Formel 1", erklärt der Österreicher.
Dass Antonelli kürzlich mit Aussagen für Schlagzeilen sorgte, er wisse selbst nicht, ob er schon bereit für die Formel 1 sei, will Wolff indes nicht unkommentiert lassen: "In gewisser Weise vergessen wir manchmal alle, wie dumm wir mit 17 waren. Ich kann euch also verraten, dass mein Mangel an Reife es mir verunmöglicht hätte, in so einem umkämpften Umfeld klare Entscheidungen zu treffen."
Wolff: "Was ich gerne von ihm sehen würde ..."
Der Mercedes-Teamchef will deshalb den Druck von seinem Schützling nehmen: "Was ich gerne von ihm sehen würde, dass er Fehler macht, aus ihnen lernt, und das Team weiterhin anführt, um die Performance für Prema zu verbessern, das Reifenmanagement, das Lesen des Rennens, der Reifen - und all das, was er heute gemacht hat."
Laut Wolff stehen in der zweiten Saisonhälfte in Bezug auf Antonelli spannende Zeiten an, denn: "Jetzt sind wir bereit, um zu sehen, ob er das auf diesem Level konzentrieren kann, aber in der Formel 2 ist das immer etwas schwer zu beurteilen." Was für Wolff jedoch außer Frage steht: "Was wir in den Daten vom Test im Formel-1-Auto sehen, ist ermutigend."
Und könnte ein entscheidender Fingerzeig sein, in welchem Auto Antonelli 2025 ran darf ...