Toto Wolff: "McLaren führt klar das Feld an - unter allen Bedingungen"
Mercedes schafft in Ungarn zwar keinen Sieg, aber immerhin wieder ein Podium: Toto Wolff freut sich für Kundenteam McLaren - und sieht sie als neue Messlatte
(Motorsport-Total.com) - Nach zwei Siegen in Folge müssen die Silberpfeile auf dem Hungaroring am Sonntag zwar deutlich kleinere Brötchen backen, und sich der übermächtigen Konkurrenz von Kundenteam McLaren geschlagen geben: Immerhin zu einem Podium für Lewis Hamilton reicht es aber - und dazu, erneut vor Red Bull zu landen ...
"Ich bin mir nicht sicher, dass wir schneller waren als Max heute. Wir haben ihn auf der Strecke geschlagen, aber wahrscheinlich nicht auf purer Rennpace", erklärt Teamchef Toto Wolff nach dem Rennen in Budapest.
Klar ist aber: Die Spitze war diesmal außer Reichweite: "Wir müssen anerkennen, dass McLaren nun klar das Feld anführt, unter allen Bedingungen. Das ist die neue Messlatte", lobt Wolff das Team von Andrea Stella und Zak Brown: "Es ist großartig, dass es ein anderes Team gibt, das den Sprung geschafft hat, und dazu in der Lage ist Doppelsiege einzufahren."
Wolff glaubt: "Das ist gut für uns alle. Aber bei diesen Verhältnissen waren wir nicht auf dem Level, um ihnen Paroli zu bieten. Ich freue mich aber für sie. Und den Film, in dem sie sich jetzt wiedersehen, habe ich auch schon einmal gesehen."
Ganz anders ging das am Sonntag natürlich Premierensieger Oscar Piastri, der gar nicht glauben kann, was für ein Geschoss ihm sein Team da hingestellt hat: "Ja, es ist ein Biest im Moment", frohlockt der Australier über sein Auto: "Sehr schnell, unter allen Umständen. Wir hatten es heute komplett unter Kontrolle."
McLaren hat es also vorgemacht, Mercedes möchte gerne nachziehen - und trotz des jüngsten Aufwärtstrends noch weiter mit Updates nachlegen: Dabei sei es aktuell jedoch schwierig, auch in Sachen WM, Ziele auszugeben, so Wolff, "weil es von Upgrade zu Upgrade schwingt. Wenn wir sagen, was ein realistisches bis optimales Szenario ist, dann wahrscheinlich Rang drei in der Meisterschaft."
"Red Bull einzuholen ist schwierig, und McLaren ist jetzt der Gejagte. Deshalb denke ich, P3 ist das Ziel", so Wolff, der das Wochenende trotz des diesmal etwas kleiner ausgefallenen Pokals für Lewis Hamilton nicht negativ bewerten will: "Es ist ja nur menschlich, dass die Erwartungshaltung darauf basiert, was du gerade erreicht hast", sagt er in Bezug auf die Siege in Spielberg und Silverstone.
Wolff: "Es ist aber klar, dass Budapest, noch dazu in die Hitze, mit dem Asphalt, nie wirklich gut für uns werden würde. Jetzt also ein hart erkämpftes Podium mitzunehmen, ist gut ... bei George haben wir das Rennen leider gestern schon verloren." Mit dem Aus in Q1 - immerhin Rang acht ist am Sonntag für den Briten nach Aufholjagd noch drin.