James Allison: Lewis Hamilton ist immer noch der Beste!
Für Mercedes-Technikchef James Allison ist Lewis Hamilton immer noch "der beste Rennfahrer ist, den es je gab" - Was ihn aus seiner Sicht bei Ferrari erwartet
(Motorsport-Total.com) - Mit seinem Sieg in Silverstone hat sich Lewis Hamilton einmal mehr in den Geschichtsbüchern der Formel 1 verewigt. Bei seinen Fans und bei Mercedes sorgte sein Triumph für Begeisterungsstürme, die Konkurrenz fand Worte der Anerkennung.
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Lewis Hamilton ist nach langer Durststrecke zurück auf der Siegerstraße Zoom Download
Es war einer dieser magischen Tage, wie ihn Mercedes-Technikchef James Allison im Formel-1-Podcast Beyond the Grid, der noch vor dem Silverstone-Wochenende aufgenommen wurde, beschrieben hat. Dort wurde er unter anderem gefragt, was er an Hamilton am meisten vermisst wird, wenn dieser zu Ferrari wechselt.
Seine Antwort: "Die Tage, an denen er einfach totale Magie ausstrahlte, sodass man dachte: Meine Güte, ein Auto mit einer solchen Präzision auf die Straße zu bringen, dass alle anderen Fahrer keine andere Wahl haben, als sich dem zu unterwerfen, was Lewis auf der Straße tut. Die Fähigkeit, einen Reifen einfach so lange am Leben zu halten, selbst wenn er Bono sagt, dass es nicht gehen würde, oh wow."
Für Allison war schon vor Hamiltons Comeback auf dem Siegertreppchen klar, "dass er der beste Rennfahrer ist, den es je gab, und ich glaube das immer noch".
Dabei arbeitete der britische Ingenieur auch schon mit Größen wie Michael Schumacher zusammen, erst bei Benetton, später bei Ferrari. Doch müsste er sich entscheiden und "die beste Person wählen müsste, würde ich Lewis wählen", bekräftigt Allison.
Dass sich Hamilton noch vor Beginn der Formel-1-Saison dazu entschied, Mercedes mit dem Ende dieser Saison zu verlassen und zu Ferrari zu gehen, kam für Allison "nicht sonderlich" überraschend. "Ich war überrascht über die Art und Weise, wie es geschah, über den Zeitpunkt", räumt der Brite ein.
"Aber ich war mir der Art des Vertrags bewusst, den wir angeboten hatten, und die Art des Vertrags, den wir angeboten hatten, ließ dies zu." Bei Mercedes hätte Hamilton um ein Jahr verlängern können, mit der Option auf ein weiteres Jahr. Bei Ferrari erhielt er laut Teamchef Fred Vasseur einen Dreijahresvertrag bis 2027.
Vor diesem Hintergrund sagt Allison: "Wir sollten nicht überrascht sein, weil wir ausdrücklich darauf vorbereitet waren, sonst hätten wir es nicht als Option in den Vertrag aufgenommen. Das genaue Timing und die Reihenfolge hat, glaube ich, jeden ein wenig überrascht, aber dass es passierte, war nicht unvorhersehbar."
Fotostrecke: Traumehe in Rot? Lewis Hamiltons langer Weg zu Ferrari
Seinen neuen Ferrari-Teamchef lernt Hamilton bereits früh in seiner Karriere kennen: Mit Frederic Vasseur gewinnt der Brite unter anderem 2006 den Titel in der GP2. Danach trennen sich ihre Wege allerdings, denn Hamilton steigt 2007 mit McLaren in die Formel 1 ein. Ferrari ist also zunächst sein großer Gegner, denn ... Fotostrecke
Da er selbst bereits zweimal bei Ferrari gearbeitet hat, kann sich Allison ungefähr vorstellen, was Hamilton dort erwarten wird. "Nun, er wird einen Eindruck vom Geist und der Leidenschaft dieses Teams bekommen", blickt der Mercedes-Technikchef voraus.
Gleichzeitig warnt er aber auch: "Ich denke, anfangs könnte es bei Ferrari schwierig werden. Denn Ferrari ist der Star. Ich glaube, jeder Fahrer, der dort gefahren ist, musste sich damit abfinden. Wenn Lewis das wirklich annimmt und es so liebt wie Michael, dann haben beide die Möglichkeit, großartig zu sein. Wenn er das nicht tut, dann denke ich, dass die Marke und Ferrari immer dominieren werden."