Mick im McLaren: Schumacher absolviert Renndistanz bei Test in Silverstone
Mick Schumacher sitzt innerhalb von sechs Tagen zum zweiten Mal im Formel-1-Auto: Bestzeit bei Pirelli-Reifentests in Silverstone im aktuellen McLaren MCL38
(Motorsport-Total.com) - Mick Schumacher hat derzeit alle Hände voll zu tun: Rund um den Großen Preis von Großbritannien musste der Deutsche nicht nur dreimal die Teamkleidung wechseln - von blau (Alpine) zu schwarz (Mercedes) zu papaya (McLaren) - er durfte auch gleich zweimal im Formel-1-Auto Platz nehmen!
Bereits im Vorfeld des Silverstone-Wochenendes spulte Schumacher am Mittwoch in Le Castellet für Alpine Testkilometer ab, und bekam dafür ein dickes Lob von Boss Bruno Famin ausgesprochen. Nach dem Auftritt der Formel 1 in England, den Schumacher wie üblich als dritter Fahrer bei den Silberpfeilen begleitete, blieb er gleich vor Ort und saß am Dienstag schon wieder hinterm Steuer - diesmal für McLaren.
Als Motorenkunde hat das Traditionsteam aus Woking auch Zugriff auf den Ersatzfahrer von Mercedes, und das ist seit 2023 Schumacher. Für den Deutschen war es entsprechend auch nicht der erste McLaren-Test, vor exakt zwölf Monaten saß Schumi jun. schon einmal im Papaya-Renner - damals allerdings in einem zwei Jahre alten Auto in Portimao.
Der Test in Silverstone fand nun im Auftrag von Reifenhersteller Pirelli statt, um die Entwicklung der Pneus für 2025 voranzutreiben - und im aktuellen MCL38 . Neben Schumacher waren auch noch Alex Albon für Williams, und Pietro Fittipaldi für Schumachers Ex-Team Haas im Einsatz. Wegen des englischen Regenwetters musste der geplante Slick-Test allerdings kurzfristig gegen einen der Intermedia-Reifen eingetauscht werden.
Schumacher spult 53 Runden in Silverstone ab
Dabei brannte der Deutsche am Dienstag mit einer Zeit von 1:37,428 Minuten die Tagesbestzeit in den Asphalt - Albon (1:41,116) und Fittipaldi (1:42,124) waren deutlich langsamer unterwegs. Allerdings: Aussagekräftig sind die Zeiten bei einem derartigen Test nicht.
Viel wichtiger für Schumacher sind da schon die gesammelten Kilometer im Auto, konnte der 25-Jährige doch immerhin 53 Runden abspulen, also exakt eine Runde mehr als die originale Grand-Prix-Distanz des Großen Preises von Großbritannien am vergangenen Sonntag.
Die Pirelli-Tests gingen auch am Mittwoch weiter, dann aber ohne Schumacher im Auto: Lando Norris übernahm wieder seinen McLaren, für Williams war Logan Sargeant im Einsatz, während sich der bereits für 2025 bestätigte Oliver Bearman schon einmal mit seinem neuen Haas-Dienstwagen vertraut machte.
Schumacher: Wie sind seine Chancen aufs Comeback?
Wann und ob indes Schumacher seinen 44. Grand-Prix-Start bestreiten darf, das steht weiter in den Sternen: Der Deutsche gilt laut Teamchef Famin für 2025 weiterhin als Kandidat auf das zweite Cockpit neben Pierre Gasly bei Alpine, für die er bereits in der Langstrecken-WM fährt.
Allein: Die Konkurrenz ist dabei groß, nicht nur Jack Doohan, der zusammen mit Schumi jun. in Frankreich testete, steht ebenfalls auf der Liste, auch das erklärte Wunschtransferziel von Alpines neuem Sonderberater Flavio Briatore: Carlos Sainz. Bei McLaren ist Schumacher hingegen nicht in der Verlosung, dort haben Lando Norris und Oscar Piastri beide langfristige Verträge.
Und auch von Mercedes gibt es in Bezug auf den Deutschen keine positiven Signale: Formel-2-Talent Andrea Kimi Antonelli gilt als erster Anwärter auf das Cockpit neben George Russell, sollten sich die ehrgeizigen Abwerbungsversuche von Teamchef Toto Wolff in Richtung Red Bulls Max Verstappen endgültig zerschlagen.