Marko schlägt Alarm bei Red Bull: "Nicht auf dem Level von Norris"
Red Bull kann am Freitag in Silverstone nicht die Pace von McLaren mitgehen: Vor allem in den langsamen Kurven haben Verstappen und Perez Probleme
(Motorsport-Total.com) - Lando Norris geht nach den Freitagseindrücken in Silverstone als Favorit in sein Heimspiel - zumindest, wenn es nach Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko geht. Der Österreicher schlägt nach dem zweiten Training am Freitag Alarm: "Wir verlieren zu viel in den langsamen Kurven, vor allem in Sektor eins verlieren wir fast drei Zehntel", sagt Marko im ORF, der die größten Probleme in den Kurven drei und vier verortet.
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Max Verstappen und Red Bull müssen sich noch steigern in Silverstone Zoom Download
Insbesondere die falsche Richtung, die sein Team nach der ersten Session mit der Abstimmung eingeschlagen habe, beunruhigt den Grazer: "Korrigiert sind wir schlechter als im ersten Training, der Longrun war auch nicht so souverän - immer noch gut, aber auch nicht auf dem Level von Norris", erläutert Marko, der sein Team auch im Shortrun im Rückstand wähnt und feststellt: "Wir müssen hier noch einiges korrigieren."
Auch Verstappen räumt ein: "Wir haben etwas Arbeit vor uns nach diesen beiden ersten Trainings in Silverstone. Auf dem weichen Reifen ging es im zweiten Training nicht so gut, der Medium sah besser aus." Seine schnellste Runde habe er nach einem Rutscher in Chapel abgebrochen, die Rundenzeit sei deshalb nicht ganz repräsentativ.
Marko ordnet Abstand ein: "Keine sechs Zehntel"
Marko will den großen Abstand zu Spitzenreiter Norris, der Sergio Perez am späten Nachmittag gute viereinhalb Zehntel, und Verstappen über sechs Zehntel aufbrummt, deshalb ebenfalls nicht überdramatisieren: "Korrigiert gerechnet sind es keine sechs Zehntel, aber es ist immerhin immer noch hinter Norris."
Zumindest vom Fahrgefühl her ist Perez nach dem Training sogar recht zufrieden mit seinem Auto: "Es fühlt sich gut an. Ich glaube, wir müssen etwas Balance in den langsamen und mittelschnellen Kurven finden, aber bei hohem Speed fühlt es sich richtig gut an", macht der Mexikaner Red Bull Hoffnung.
Marko stellt indes klar, dass die Ingenieure nun nach einem besseren Kompromiss suchen: "Es wird sich jetzt zeigen, ob wir eine richtige Balance finden, dass wir in den schnellen Kurven unsere Performance beibehalten, ohne dass wir in den langsamen so viel verlieren." Immerhin der Reifenverschleiß sei am Freitag "nicht schlecht" gewesen, "aber auch nicht so gut, dass man beruhigt ins Rennen gehen könnte."
Gleiches gilt auch beim Blick auf den Wetterbericht, der weder für Samstag noch für Sonntag besonders freundlich aussieht, weshalb sich dem Team laut Marko einige Grundfragen stellen: "Welchen Kompromiss geht man? Setzt man etwas mehr auf Regen, was heißt mehr Flügel und dergleichen?"
Klarheit für den Österreicher herrscht indes darüber, wie sich die Änderungen zwischen den beiden Trainings ausgewirkt haben: "Der Schritt, der wir gemacht haben, war sicher nicht der richtige, weil wir verlieren einfach auch in der dritten Sektorphase alles in den langsamen Kurven", verrät Marko - und glaubt mit Blick auf die Schwierigkeiten: "Es ist eine Mischung aus mehreren Gründen, das Auto rutscht zu viel, und ich glaube, es ist mehr mechanisch."