• 26. Juni 2024 · 10:27 Uhr

Ralf Schumacher: Hülkenberg ist "eine ganz andere Liga" als Perez

Ralf Schumacher versteht nicht, warum Red Bull mit Sergio Perez verlängert hat, und findet, dass Nico Hülkenberg eine bessere Alternative gewesen wäre

(Motorsport-Total.com) - Man kann wahrscheinlich drüber streiten, ob der Red Bull in der Formel-1-Saison 2024 immer noch das schnellste Auto im Feld ist. Tatsache ist aber: Max Verstappen führt die WM überlegen an, mit 69 Punkten Vorsprung auf Lando Norris und 71 auf Charles Leclerc, während sein Teamkollege Sergio Perez nur an fünfter Position liegt.

Foto zur News: Ralf Schumacher: Hülkenberg ist "eine ganz andere Liga" als Perez

Ralf Schumacher im Interview mit Kevin Scheuren beim Grand Prix in Barcelona Zoom Download

Kein Wunder also, dass die "Perez-Frage" in Fachkreisen wieder diskutiert wird. War es ein Fehler, den Vertrag des 34-jährigen Mexikaners so früh bis Ende 2026 zu verlängern? Denn seither sind Perez' Leistungen so drastisch abgefallen, dass, gemessen an der Rennpace, der Abstand zwischen den beiden Red-Bull-Piloten im Saisonmittel größer ist als zwischen allen anderen Teamkollegen.

Für Ralf Schumacher ist es ein Rätsel, "warum das Team da verlängert hat", sagt er in einem Interview auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de. "Ich glaube, es hätte auch andere Möglichkeiten auf dem Markt gegeben. Red Bull hat einen unglaublich großen Juniorkader."


Ralf: Red Bull wäre mit Hülkenberg besser dran

Video wird geladen…

Ralf Schumacher spricht aus, was viele denken. Nämlich dass Red Bull besser dran wäre, wenn man Ende 2020 Hülkenberg statt Perez engagiert hätte. Weitere Formel-1-Videos

Schumacher bewertet es als "eindeutig", dass "Red Bull ohne Max Verstappen im Moment ein großes Problem hätte, weil er das Auto dahin trägt, wo es gar nicht ist. Und da sieht man auch, wie schwer es Perez jetzt fällt. Als die eine Sekunde vor allen anderen waren, war das alles gar kein Problem. Jetzt ist es eben so."

Schumacher vermutet, dass Red Bulls Entscheidung pro Perez womöglich "wirtschaftlich" motiviert gewesen sei. Perez kostet keine horrende Gage, ist aber gleichzeitig ein Sympathieträger in Lateinamerika. Dort wird mehr Perez- als Verstappen-Merchandise verkauft. Gleichzeitig ist Perez ein wichtiger Werbeträger für "die Dose", wie es im Red-Bull-Jargon heißt.

Wen hätte Red Bull sonst holen sollen?

Doch Perez' Vertragsverlängerung war laut Informationen von Motorsport-Total.com nicht unumstritten. Und vor allem kein Selbstläufer. Denn erst kurz zuvor war bekannt geworden, dass Teamchef Christian Horner mit Flavio Briatore gesprochen hatte, dem Freund und Manager von Fernando Alonso.

Alonso wäre mutmaßlich ein Teamkollege gewesen, über den sich die Verstappens nicht gefreut hätten. Denn unabhängig von seinem Speed gilt der Spanier auch als einer, an dem das Potenzial haftet, Unruhe ins System zu bringen. Wie man in der Vergangenheit gesehen hat, zum Beispiel während seiner McLaren-Zeit.

Ende 2020: Red Bull hatte Hülkenberg im Visier

Aus deutscher Sicht erscheint im Nachhinein betrachtet bedauerlich, dass Ende 2020, als ein neuer Teamkollege für Verstappen gesucht wurde, Perez den Vorzug gegenüber Nico Hülkenberg erhalten hat. Hülkenberg wurde damals als heißer Kandidat gehandelt - und zeigt gerade im Haas, dass er immer noch zu den schnellsten Qualifyern der Formel 1 gehört.

Hülkenberg, findet Schumacher, sei "eine ganz andere Liga" als Perez, "der fährt ganz anders. Im Qualifying fängt's schon mal an, da ist er ja unheimlich stabil. Er hätte Max Verstappen ganz anders den Rücken stärken können, auch in der Strategie. Jetzt haben wir das Problem, dass er niemanden hat als Teamkollegen, der ihm hilft."

Allerdings zeigt der Experte Verständnis dafür, dass es womöglich gar nicht so leicht ist, "jemanden zu finden, "der konstant ist, der was kann - der aber auch neben Max Verstappen fahren will". Was er nicht versteht, ist, dass Carlos Sainz "nicht auch in Erwägung gezogen wurde. Der hat neben Leclerc gezeigt, wie stabil er sein kann, was er an Punkten holen kann und wie schnell er ist."

Das Verstappen-Camp ist mit Perez als Teamkollege indes zufrieden. Die Spannungen, die zwischenzeitlich zwischen den beiden aufzukommen schienen, sind längst abgehakt. Die Fronten, wer Nummer 1 ist und wer Nummer 2, sind geklärt. Und Perez hat in Abu Dhabi 2021 bewiesen, was für ein großartiger Teamplayer er an seinen besseren Tagen sein kann.

Aktuelles Top-Video
Foto zur News: Ferrari nur noch vierte Kraft: Updates gefloppt?
Ferrari nur noch vierte Kraft: Updates gefloppt?

Ferrari fährt einen schmeichelhaften dritten Platz ein, doch die Pace scheint...

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Die Formel-1-Sonderdesigns in der Saison 2024
Die Formel-1-Sonderdesigns in der Saison 2024
Foto zur News: Spielberg: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Spielberg: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion

Foto zur News: Der Unfall von Lando Norris und Max Verstappen in Spielberg
Der Unfall von Lando Norris und Max Verstappen in Spielberg

Foto zur News: Die letzten 20 Siegfahrer der Formel 1
Die letzten 20 Siegfahrer der Formel 1

Foto zur News: F1: Grand Prix von Österreich (Spielberg) 2024
F1: Grand Prix von Österreich (Spielberg) 2024
Sonntag
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Ferrari nur noch vierte Kraft: Updates gefloppt?
Ferrari nur noch vierte Kraft: Updates gefloppt?
Foto zur News: Wie ist Toto eigentlich als Chef, Philipp Brändle?
Wie ist Toto eigentlich als Chef, Philipp Brändle?

Foto zur News: Ralf: Red Bull wäre mit Hülkenberg besser dran
Ralf: Red Bull wäre mit Hülkenberg besser dran

Foto zur News: Was ist nur mit Sergio Perez los?
Was ist nur mit Sergio Perez los?
Formel1.de auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!

Anzeige InsideEVs