Hülkenberg beschert Perez Albträume: "Ein schmutziges Wochenende"
Nur Platz acht im Red Bull: Sergio Perez ist auch in Barcelona nicht wirklich bei der Musik - Teamchef Christian Horner verteidigt den Mexikaner trotzdem
(Motorsport-Total.com) - Mit einer Hypothek von drei Startplätzen Strafe aus dem letzten Grand Prix in Kanada, ging Sergio Perez am Sonntag in den Großen Preis von Spanien - und auch nach dem Startschuss wollte das Rennen des Red-Bull-Piloten nicht so richtig Fahrt aufnehmen, obwohl die generelle Pace des Autos in Barcelona da war, wie Sieger Max Verstappen bewies.
"Die Strafe, die wir hatten, wo wir gestartet sind... es war so schwer zu überholen in diesem ersten Stint, und dann war mein Rennen vorbei", beschreibt Perez seine Probleme weiter hinten im Feld.
Besonders Haas-Pilot Nico Hülkenberg ruinierte Perez nach eigenen Angaben sämtliche Erfolgsaussichten: "Ich steckte hinter Nico fest und war wirklich schwer am Rutschen. Es war ein Albtraum von einem Rennen und insgesamt sehr schwierig."
Zwar änderten Perez und Red Bull in der Misere kurzerhand noch die Strategie: "Am Ende sind wir auf Dreistopp gewechselt und konnten dadurch Gasly abfangen und den achten Platz sichern, aber es war ziemlich hart. Alles war vom ersten Stint beeinträchtigt", sagt der Mexikaner.
Doch nicht nur am Sonntag, eigentlich am ganzen Wochenende in Spanien, sei der Wurm drin gewesen: "Unser Wochenende war schmutzig in dem Sinne, dass wir praktisch vom ersten ins zweite Training am Erforschen waren, eigentlich schon eher am Testen. Wir haben noch nie so viele Dinge beim Set-up umgeworfen und waren ein bisschen verzweifelt, die Balance zu finden", räumt Perez ein.
Trotzdem sagt der Mexikaner: "Wir müssen uns das alles nochmal anschauen, aber ich sehe Licht am Ende des Tunnels." Unter anderem, weil zumindest auf dem Medium-Reifen die Balance deutlich besser war, wie der Red-Bull-Pilot verrät. "Auf den Softs war die Balance ziemlich weg, vergleichbar mit den Problemen im Qualifying", die er und das Team im Verlauf des Rennens aber besser verstanden hätten, so Perez.
Zur Natur seiner Schwierigkeiten im Zeittraining sagt der Mexikaner: "Ich war ziemlich limitiert auf der Front, konnte die Rotation nicht hinbekommen und die Power nicht auf den Asphalt bringen. Das Problem, das ich im Moment habe: Ich kann das Auto nicht für alle Geschwindigkeiten ausbalancieren." Gerade in mittelschnellen und langsamen Passagen tue er sich deshalb schwer.
Spielberg und Horner machen Perez Mut
Was Perez aber Mut macht: Dass es schon nächste Woche in Spielberg weitergeht. Die Strecke erwartet er allgemeinhin als "nicht so schlimm wie Monaco oder Kanada, wir sollten in einer guten Position sein".
In Bezug auf das Durchstarten der Königsklasse schon am kommenden Wochenende sagt Perez außerdem: "Das ist das Beste, was du haben kannst, dann kann man diese Erfahrung als Lernkurve nehmen und weitermachen: Dort wird es andere Herausforderungen geben, es ist noch eine lange Saison. Aber es ist wichtig, dass wir den Kopf jetzt unten behalten."
Findet auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner, der trotz des überschaubaren Resultats erklärt: "Ich denke, er kann aus diesem Rennen viel Selbstvertrauen mitnehmen. Er musste viel überholen, denn er ist auf einer Strecke, auf der man kaum überholen kann, auf Platz elf gestartet." Mehr als Rang acht sei damit nicht drinnen gewesen, so Horner, der verrät: "Theoretisch war Platz acht auf Basis der Simulationen das Maximum. Und das hat er erreicht."
Dass es besonders in der Konstrukteurs-WM aber nicht hilfreich für sein Team sei, regelmäßig nur ein Auto im Kampf um den Sieg zu haben, will Horner so nicht gelten lassen: "Wenn ich mich nicht irre, haben wir heute als Team wieder die meisten Punkte geholt. Solange wir das tun, sieht die Konstrukteurs-WM gut aus."
Horner, der im neuen Machtgefüge bei Red Bull als Hauptverantwortlicher für die Vertragsverlängerung mit Perez um gleich zwei weitere Jahre gilt, lobt vielmehr: "Sergio hatte einen fantastischen Saisonbeginn. Er muss nur wieder auf die Form aus diesen ersten vier oder fünf Rennen kommen. Wir wissen, dass er das kann", so der Brite: "Er muss nur im Kopf einen Schalter umlegen, damit er das wieder abrufen kann."