• 21. Juni 2024 · 09:38 Uhr

Offiziell: Alpine holt sich Hilfe bei Ex-Teamchef Flavio Briatore

Flavio Briatore als der frühere Erfolgsteamchef von Michael Schumacher und Fernando Alonso gibt sein Formel-1-Comeback als Berater bei Alpine

(Motorsport-Total.com) - Flavio Briatore ist zurück in der Formel 1: Renault-Geschäftsführer Luca de Meo hat ihn als Berater in das strauchelnde Alpine-Team geholt.

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Flavio Briatore bei einem Besuch im Formel-1-Fahrerlager 2024 Zoom Download

In seiner neuen Rolle - einer ähnlichen, wie sie schon Ex-Champion Alain Prost als Renault-Berater innehatte - werde sich Briatore hauptsächlich auf "übergeordnete Bereiche" des Formel-1-Rennstalls konzentrieren, so heißt es in einer kurzen Pressemittelung. Alpine nennt hier explizit die "Suche nach Spitzentalenten".

Außerdem soll Briatore sein "Insiderwissen zum Fahrermarkt" preisgeben, die aktuellen Strukturen im Formel-1-Team von Alpine auf den Prüfstand stellen und die Teamleitung in Strategie-Fragen beraten.

Dergleichen hatte sich bereits vor Wochen abgezeichnet. Zunächst waren Berichte in italienischen und französischen Medien aufgetaucht, zu denen sich Alpine aber nicht weiter äußern wollte. Es hieß nur: Man stehe in Kontakt zu "zahlreichen Experten aus dem Sport", um die Leistung des Teams zu verbessern. Über Einzelpersonen spreche man dabei grundsätzlich nicht.

Briatore war schon mal für Renault tätig

Nun aber ist der Name Briatore gefallen. Der 74-Jährige ist am Teamsitz in Enstone in England und im Motorenwerk in Viry-Chatillon in Frankreich kein Unbekannter: Schon in den 1990er-Jahren hatte Briatore das Alpine- und Renault-Vorgängerteam Benetton als Teamchef verantwortet und mit Michael Schumacher 1994 und 1995 zwei WM-Titel gewonnen. 2005 und 2006 legte er mit Fernando Alonso zwei weitere Titel nach.

Doch obwohl Benetton/Renault unter Teamchef Briatore die erfolgreichste Phase seines Bestehens erlebte, der Italiener sorgte zugleich für die größten Negativ-Schlagzeilen in der Historie des Formel-1-Teams: Weil er seinen Fahrer Nelson Piquet jun. 2008 beim Singapur-Grand-Prix zu einem absichtlichen Unfall drängte, um Teamkollege Alonso den Sieg zu ermöglichen, wurde Briatore gefeuert und gesperrt.

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"Crashgate": Der absichtlich herbeigeführte Unfall von Nelson Piquet jun. 2008 in Singapur Zoom Download

Eigentlich hatte der Automobil-Weltverband (FIA) Briatore nach "Crashgate" auf Lebenszeit von jeglichen Motorsport-Veranstaltungen ausgeschlossen. Vor Gericht aber erwirkte Briatore die Rücknahme der Sperre. Er darf seither wieder an Formel-1-Rennwochenenden teilnehmen und hat Zutritt zum Fahrerlager.

Was Briatore bei Alpine zu tun hat

Briatore ist noch immer gut vernetzt in der Formel 1 und unter anderem als Manager von Alonso aktiv. Zu seinen Kernaufträgen bei Alpine dürfte aber vor allem eine Perspektive für das Rennteam zählen: Soll Alpine ab 2026 weiterhin Renault-Antriebe in der Formel 1 verwenden oder einen Kundenvertrag mit einem anderen Hersteller unterschreiben? Hier soll Briatore eine fundierte Einschätzung vorlegen.

Womöglich folgt aus der Bestandsaufnahme gleich noch die Verhandlung mit potenziellen Partnern. Zu Lotus-Zeiten hatte das Formel-1-Team zuletzt 2015 Kundenmotoren verwendet, damals von Mercedes. Die Zusammenarbeit lief jedoch nur über ein Jahr, weil Renault den Rennstall 2016 (wieder) übernahm und zum Werksteam umwandelte. Seit 2021 ist die Renault-Sportmarke Alpine Namensgeber.

Nach einem Sieg im Jahr 2021 und dem vierten Platz in der Formel-1-Konstrukteurswertung 2022 stürzte Alpine zuletzt immer weiter ab und begann die Saison 2024 gar als klares Schlusslicht. Erst beim sechsten Grand Prix des Jahres erzielte das Team seinen ersten Saisonpunkt. Aktuell steht Alpine auf P8 unter zehn Teams - und vor dem Problem, dass zuletzt viele (auch altgediente) Mitarbeiter gegangen sind.

Und auch Briatore war schon mehrfach "weg": Noch zu Renault-Zeiten hatte er sich bewusst eine Auszeit genommen, um sich "von der Formel 1 zu entgiften", so hatte er es damals formuliert. Und noch 2015 hatte der Italiener erklärt, die Formel 1 habe sich für ihn "erledigt".

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