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Alpine: Auszeit für Esteban Ocon in Kanada war nie eine Option
Alpine-Teamchef Bruno Famin verneint, dass das Team in Erwägung gezogen hat, Esteban Ocon in Kanada auf die Ersatzbank zu verbannen
(Motorsport-Total.com) - Laut Teamchef Bruno Famin sei es für Alpine nie eine Option gewesen, Esteban Ocon für das Formel-1-Rennen in Kanada auf die Bank zu setzen und Ersatzfahrer Jack Doohan eine Einsatzchance zu geben, auch wenn diese Möglichkeit durch zahlreiche Medien geisterte.
Die Gerüchte kamen auf, weil Famin nach der von Ocon ausgelösten teaminternen Kollision in Monaco drastische Konsequenzen angekündigt hatte. In den Tagen danach wurde die Trennung zum Saisonende verkündet, zudem durfte Jack Doohan für Ocon im ersten Freien Training in Montreal im Auto sitzen.
Doch von einem Denkzettel in Form einer Rennpause war für Famin nie die Rede: "Das war niemals ein Thema", stellt er gegenüber Sky Sports F1 klar. "Wir sind professionell, und wenn etwas Schlechtes passiert, dann reden wir darüber, was wir tun müssen, um die Situation im kommenden Rennen zu verbessern."
"Aber ihn für ein Rennen auf die Ersatzbank zu setzen? Das war kein Thema", so Famin.
Trotzdem war der Franzose nach dem Vorfall in Monaco natürlich stinksauer auf seinen Piloten, weil es im Vorfeld die Ansage gegeben haben soll, dass sich die Fahrer gegenseitig nicht angreifen. "Die Instruktionen vor dem Rennen waren klar", sagt Famin. "So wie sie es auch in dem Rennen davor waren."
Famin sagt, er habe jedes Recht gehabt, sauer zu sein, "weil es für das Team sehr schlecht war. Ohne die rote Flagge wäre Pierre Letzter gewesen, weil er wegen eines Reifenschadens an die Box hätte kommen müssen. Und dann hätte er das Rennen als Letzter beendet. Das war eine sehr schlimme Sache."
Famin sieht keine Probleme für Rest der Saison
Es war ein weiterer Tiefpunkt in der Fehde zwischen Gasly und Ocon, die sich schon vor ihrer gemeinsamen Zeit bei Alpine nicht immer grün waren. Dass beide nicht die besten Freunde sind, ist bekannt, doch immer wieder war es auch auf der Strecke zu Kollisionen gekommen, wie in Australien oder Ungarn im vergangenen Jahr.
Monaco hat das Fass nun aber zum Überlaufen gebracht und war wohl der letzte Trigger, den es noch zur Trennung von Ocon gebraucht hat. "Ich glaube, mit Esteban war es sehr klar, dass wir zum Ende des Zyklus kommen", sagt Famin.
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Zwei Drittel der Saison müssen beide aber noch zusammen bestreiten, sodass natürlich immer die Gefahr einer weiteren Kollision gegeben ist - auch weil Ocon nichts mehr zu verlieren hat. Famin sieht allerdings kein Problem: "Ich bin sicher, dass wir alle zusammen einen guten Job machen werden", sagt er.
Und: "Ich vertraue seiner Professionalität, und wir werden alle zusammen unser Bestes geben, um das bestmögliche Ergebnis zu holen."
Professionalität wichtiger als Verhältnis
Nebenbei muss sich Alpine aber auch noch damit beschäftigen, einen Nachfolger für Ocon zu verpflichten. Hat Alpine aus der Feindschaft zwischen Gasly und Ocon gelernt und verpflichtet einen Fahrer, der zu Gasly ein gutes Verhältnis pflegt, sollte dieser bleiben?
"Nein, ich denke, das Verhältnis spielt keine Rolle", winkt der Teamchef ab. "Was zählt, ist die Professionalität. Wir brauchen professionelle Fahrer, sie müssen zusammenarbeiten. Es ist Teil des Jobs, mit seinem Teamkollegen arbeiten zu können, um das Beste für das Team herauszuholen."
Gute Chancen werden dabei Jack Doohan eingeräumt, bei dem Famin bestätigt, dass er "sicher eine Option" sei. "Wir bereiten ihn vor, und er hat unlängst auch in Zeltweg getestet. Er hat ein ziemlich umfangreiches Testprogramm, und wir sind zufrieden damit", sagt er. "Schauen wir mal, wie es sich entwickelt. Er ist eine Option unter vielen, aber mit Sicherheit eine Option."
Genauso wie übrigens auch Mick Schumacher, wie Famin gegenüber Sky bestätigt: "Er steht auf der Liste, aber die Liste ist lang. Ich weiß gar nicht, wie viele Namen da draufstehen", sagt der Franzose: "Jeder spricht mit jedem und es gibt immer noch einige gute Fahrer für uns, die verfügbar sind."