GP Kanada
Montreal-Freitag in der Analyse: Zeiten ohne Aussagekraft, Strafe für Ferrari
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Geldstrafe für Ferrari nach dem zweiten Training +++ Regen und Hagel in Montreal +++ Freitagstraining ohne Aussagekraft +++
Gute Nacht!
In Montreal ist es mittlerweile auch schon nach 20:30 Uhr, und damit sind wir am Ende unseres Tickertages angekommen. Am Samstag melden wir uns mit einer neuen Ausgabe zurück, dann stehen FT3 (18:30 Uhr MESZ) und natürlich das Qualifying (22:00 Uhr) an.
Für euch geht es aber auch in der Nacht noch etwas weiter, denn um 03:00 Uhr melden sich Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll live auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de mit der großen Videoanalyse zum Freitag.
Viel Spaß damit und bis dann!
Warnung für Piastri
Und die letzte Entscheidung des Tages: Piastri hat weniger Glück als sein Teamkollege. Weil er den orangen Randstein nicht berührt hat, bekommt er eine Warnung für das inkorrekte Zurückfahren auf die Strecke. Auch hier die Begründung im Wortlaut:
"The driver of Car 81 left the track at turn 14, did not touch the orange kerb on the inside and did not follow the instructions outlined in item 15 of the Race Director's Event Notes. However, the Stewards determine that, given the weather conditions, the driver took reasonable action not to rejoin the track in an unsafe manner and did not gain any lasting advantage and therefore consider a Warning as appropriate."
Keine Strafe für Norris
Und wir haben die nächste Entscheidung: Norris bekommt keine Strafe für das inkorrekte Zurückfahren auf die Strecke. Erklärung der Stewards: Er berührte zuvor den orangen Randstein und musste daher den Poller nicht umfahren. Die Frage ist aber natürlich, warum es dann überhaupt untersucht wurde ...
Hier auf jeden Fall die Begründung im Wortlaut:
"Whilst the driver of Car 4 went off track on the inside of turn 14, he touched the orange kerb and therefore was not required to go around the orange bollard before rejoining the track. Therefore no infringement occured. It is noted that the driver did not rejoin the track in an unsafe manner nor did he gain any lasting advantage."
Zhou: Aquaplaning schuld am FT1-Crash
Der Chinese crashte im ersten Training und erklärt: "Ich hatte auf der nassen Strecke etwas mehr Grip erwartet. Aber ich hatte Aquaplaning und hatte Glück, dass ich es gerade noch vor der Mauerberührung abfangen konnte. So konnten wir den Schaden minimieren."
Das Team habe dann "einen großartigen Job" gemacht, um das Auto für FT2 wieder aufzubauen. In sportlicher Hinsicht erklärt er: "Es ist schwer zu sagen, wo wir stehen, aber das Auto fühlt sich definitiv viel besser an als in Monaco."
Auch Teamkollege Bottas bestätigt: "Es scheint, dass wir uns in einer besseren Position befinden als in Monaco." Das ist aber auch nicht schwer, denn da lag Sauber mit Abstand ganz am Ende des Feldes ...
Alonso: Qualifying wird "ein Glücksspiel"
Der Spanier legte heute die schnellste Runde des Tages hin, erklärt aber wenig aufgeregt: "Um ehrlich zu sein, gibt es nicht viel zu sagen. Es war ein schwieriger Freitag für alle. Nicht viele Runden in FT1, nicht viele Runden in FT2, keine richtigen Runden im Trockenen und keine richtigen Runden im Nassen."
"Wir waren mitten im Nirgendwo. Aber so könnte es im Qualifying und im Rennen auch sein, also ist es trotzdem eine sehr nützliche Information", betont er und erklärt: "Es wird ein interessantes Wochenende für euch da draußen."
"Aber für uns wird es immer ein Glücksspiel sein, welchen Reifen wir in welchem Moment einsetzen. Mal sehen, ob wir es richtig machen", so Alonso. Denn bereits eine falsche Entscheidung könne bei solchen Bedingungen das ganze Rennen ruinieren.
Reifen: Einige Fragen bleiben offen
Pirellis Chefingenieur Simone Berra resümiert aus Sicht des Reifenherstellers: "Es ist sehr schwierig, irgendwelche Schlüsse aus dem heutigen Tag zu ziehen, an dem sich das Wetter zwischen Sonnenschein und Schauern abwechselte."
"Die Streckenbedingungen waren nie auch nur annähernd optimal, was man daran erkennen konnte, dass die Rundenzeiten auf Slicks weit von den durchschnittlichen Simulationszeiten entfernt waren, nämlich rund vier Sekunden", so Berra.
"Bleiben also noch zwei große Unbekannte: erstens, wie sich die Reifen auf der neuen Streckenoberfläche verhalten werden, [...] und zweitens, wie stark das Graining ist", erklärt er.
Mal schauen, ob das dritte Training am Samstag Antworten darauf liefert.
Hamilton hat's Spaß gemacht
Der Rekordweltmeister ist deutlich besser als Verstappen gelaunt und verrät: "Es hat sich toll angefühlt. [...] Es war eine wirklich gute Session und das Auto fühlte sich stark an. Ich habe die Session sehr genossen."
Gleichzeitig stellt er aber auch klar, dass es noch "zu früh" sei, um eine Prognose für das Wochenende abzugeben. "Ich habe das Gefühl, dass das Auto auf meinen Input reagiert, und wie ich schon sagte, habe ich sehr viel Vertrauen."
"Aber wir werden es erst am Samstag wissen [wo wir stehen]", betont er, erklärt jedoch vorsichtig optimistisch: "Ich habe das Gefühl, dass wir dieses Wochenende näher an der Spitze dran sind."
Geldstrafe für Ferrari
Das erste Urteil ist da: Ferrari muss 5.000 Euro Strafe für die falschen Reifen bei Leclerc zahlen. Der Sachverhalt ist ziemlich klar, dementsprechend kurz ist auch die Begründung der Rennkommissare. Hier ist sie im Wortlaut:
"Car 16 left the pit lane on intermediate tyres at the beginning of the session despite the fact that the track had not been declared wet and returned to the pits after one lap. This constitutes a breach of Art 30.5 l) which only permits the use of intermediate or wet weather tyres after the track has been declared wet by the race director."