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Scharfe Kritik an Website: Carlos Sainz ärgert sich über Williams-Story
Eine spanische Website hat am Donnerstag berichtet, dass Carlos Sainz seinen Vertrag für 2025 bereits unterschrieben hat, womöglich bei Williams
(Motorsport-Total.com) - Ein Medienbericht sorgte am Donnerstag vor dem Grand Prix von Kanada für Aufsehen. "Er hat bereits unterschrieben. Carlos Sainz hat bereits ein Auto für die Saison 2025, und er hat seinen Vertrag bereits unterschrieben", steht in den ersten Zeilen eines Artikels auf der spanischen Website The Objective.
© Motorsport Images
Carlos Sainz ärgert sich über angebliche Falschmeldungen im Internet Zoom Download
Man wisse zwar noch nicht mit Sicherheit, ob die Entscheidung für Williams oder für Sauber-Audi gefallen sei, heißt es weiter. "Aber es deutet alles darauf hin, dass es das Williams-Team sein wird", schreibt der Journalist Jose Zapico in seiner Story.
Eine Darstellung, die Sainz selbst aufs Schärfste zurückweist: "Ich habe das auch gelesen", sagt er, "und wenn ich so etwas lese, muss ich lachen. Vor drei Monaten hatte ich angeblich bei Mercedes unterschrieben. Dann bei Red Bull. Aber all das ist nicht passiert. Jetzt schreiben sie, ich sei fix bei Williams. Ich finde das lustig."
Gleichzeitig verurteilt Sainz diesen und andere Medienberichte: "Manchmal frage ich mich schon, wie solche Geschichten ohne Konsequenzen bleiben." Und stellt klar, dass er damit nicht die in seinen Augen seriösen Medien meint, die Journalisten an die Rennstrecken dieser Welt schicken, um möglichst akkurat zu berichten, sondern irgendwelche Websites und Blogs, von denen er selbst noch nie gehört hat.
Woher hat die Website so viele Details?
The Objective ist hierzulande fast gänzlich unbekannt und auch im Formel-1-Paddock bisher nicht als prominente Nachrichtenquelle in Erscheinung getreten. Doch die Story über Sainz wurde dank Social Media in Windeseile im Internet verbreitet.
Dem Dementi des scheidenden Ferrari-Piloten, er habe nicht für Williams unterschrieben, steht die Detailtiefe der Story gegenüber. Eine bekannte Anwaltskanzlei in Madrid habe den Vertrag ausgearbeitet, und Sainz habe diesen bereits auf der gepunkteten Linie auf der letzten Seite unterschrieben. Die Bekanntgabe soll beim Heim-Grand-Prix in Barcelona erfolgen.
"Ich kann nur sagen, dass noch gar nichts festgelegt ist", beteuert Sainz und kritisiert: "Es bereitet mir Sorge, dass Leute damit davonkommen, so etwas zu schreiben, ohne es belegen zu können." Die Wahrheit sei, dass noch "ein paar Optionen" auf dem Tisch liegen. Neuerdings wohl auch Alpine, nach der Bekanntgabe der Trennung von Esteban Ocon.
Was für Willams und was für Audi spricht
Der Charme von Williams liegt darin, dass Sainz dort womöglich auch einen Einjahresvertrag bekommen würde, um 2026 wieder frei zu sein, sollte dann irgendwo eine Tür aufgehen. Audi hingegen möchte ihn langfristiger an sich binden.
Ist es ein Indiz, das für Audi und gegen Williams spricht, wenn Sainz sagt, dass er langfristig denkt? Seine Worte: "Ich glaube fest dran, dass man ein mittel- bis langfristiges Projekt braucht, um in der Formel 1 erfolgreich zu sein. Ich glaube nicht, dass man je erfolgreich sein wird, wenn man nur für ein Jahr wo hingeht und dann wieder abhaut."
"2025, 2026, 2027 und 2028 sind eine gute Gelegenheit, oder? 2026 wird eine Lotterie. Wir haben ja jetzt die Regeln gesehen. Es ist unmöglich vorherzusehen, wer die am besten hinkriegen wird. Kann sein, dass man 2025 und 2026 nicht konkurrenzfähig sein wird. Aber 2026 wird alles auf den Kopf gestellt. Das könnte auch positiv überraschen", sagt Sainz.
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Ein Zeithorizont, der rein theoretisch auf einen Vierjahresvertrag mit Audi hindeuten würde. Mit Sicherheit eine Überinterpretation von Sainz' Aussage, aber Tatsache ist: Bei Audi geht man hinter den Kulissen davon aus, frühestens 2027, wahrscheinlich eher 2028 halbwegs erfolgreich sein zu können. Zufall, dass Sainz jetzt erstmals von 2028 spricht?
Türen bei Red Bull und Mercedes sind zugefallen
Dass die Tür bei Red Bull endgültig für ihn zugefallen ist, wie von Motorsport-Total.com bereits am Montag nach Monaco berichtet, nimmt Sainz gelassen. Er habe "schon seit einiger Zeit" gewusst, dass Sergio Perez bleiben wird, aus "meinen persönlichen Gesprächen mit dem Team".
Bei Mercedes soll er auch endgültig aus dem Rennen sein. Alles deutet dort auf Andrea Kimi Antonelli als neuer Teamkollege von George Russell hin. Was für Sainz bedeutet, dass er 2025 nicht für eins der vier, fünf derzeit besten Teams fahren wird. Aber er beteuert: "Ich bin deswegen nicht frustriert."
"Mein Ziel ist immer, in der Formel 1 zu gewinnen. Das macht mir am meisten Spaß. Ich habe jetzt noch ein Jahr bei Ferrari, und ich konzentriere mich drauf, diese Chance zu maximieren. Aktuell ist es so, dass ich bei jedem Grand Prix auf dem Podium stehen oder sogar gewinnen kann. Und das ist ein richtig schönes Gefühl."
Eins, das er womöglich länger nicht mehr verspüren wird. Williams befindet sich zwar gerade im Umbruch, ist aber kein Werksteam und wird 2025 definitiv nicht um den WM-Titel kämpfen. Bei Sauber-Audi würde ihm das Warten auf den Durchbruch wahrscheinlich mit einem anständigen Schmerzensgeld versüßt.
Die Frage, warum Williams eine gute Wahl wäre, will Sainz nicht beantworten: "Alles, was ich sage, wird gleich zu einer Headline gemacht", winkt er ab. "Ich kann nur sagen, dass alle Optionen gute Optionen sind, und dass ich stolz drauf bin, mir meine Zukunft in der Formel 1 aussuchen zu können."
"Wie viele Fahrer können schon behaupten, dass sie selbst drüber entscheiden können, wo sie die nächsten zwei, drei Jahre fahren werden? Ich habe das Gefühl, dass mich die Leute, mit denen ich spreche, wirklich wollen. Und das gibt mir ein positives Gefühl, was meine Zukunft betrifft", sagt Sainz.