• 06. Juni 2024 · 23:24 Uhr

Hobby-Masochist Bottas: Positive Audi-Signale "zuletzt ruhiger geworden"

Die beiden aktuellen Sauber-Piloten machen sich nicht mehr viel Hoffnung auf einen Verbleib im Team: Valtteri Bottas erklärt, warum er deshalb jetzt auf die Tube drückt

(Motorsport-Total.com) - Im Vorfeld des Großen Preises von Kanada ist Valtteri Bottas unter die Masochisten gegangen: "Ein bisschen Schmerz macht mir nichts aus, ich mag das", sagt der Finne am Donnerstag in Montreal, angesprochen auf seinen Ausflug in eine andere Sportart: In Kansas nahm Bottas am berühmten "Unbound Gravel 100" teil, mit dem Fahrrad geht es dabei 100 Meilen (gut 161 km) größtenteils über Schotterpisten.

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Valtteri Bottas weiß noch nicht, wo es für ihn in der Formel 1 weitergeht Zoom Download

"Es lief ziemlich gut und ich bin noch einem Stück, was die Hauptsache ist", grinst Bottas, der sich als Zweiter in seiner Altersgruppe und 33. insgesamt mehr als respektabel schlug. Allein: Eine gewisse Form von Schmerzen, und in diesem Fall nicht unbedingt welche von der guten Sorte, dürfte dem Finnen aktuell auch der Blick auf den Fahrermarkt der Formel 1 bereiten:

Bei Sauber steht Nico Hülkenberg für 2025 bereits als Neuverpflichtung fest, das zukünftige Audi-Team buhlt außerdem weiter um die Dienste von Ferrari-Star Carlos Sainz. Bottas, so scheint es, könnte allenfalls noch als Notlösung bleiben, wenn sich für den Rennstall aus Hinwil nichts Besseres ergibt - eine wenig befriedigende und vor allem unsichere Perspektive für einen zehnfachen Grand-Prix-Sieger.

Kein Wunder, dass Bottas deshalb um Eile bemüht ist und gerne selbst den nächsten Zug im Transferschach der Königsklasse tätigen möchte: "Ich denke, ich muss schnell eine Wahl treffen. Offensichtlich ist von meiner Seite aus noch nichts bestätigt oder gar unterschrieben, es gibt also nicht wirklich große Neuigkeiten", sagt Bottas, "aber ich arbeite noch an all den Optionen, die es gibt, und möchte bald einen Zug tun. Das ist ungefähr, wo ich stehe."

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Valtteri Bottas (r.) konnte auch in Montreal die Finger nicht vom Rad lassen Zoom Download

Angst, dass er für 2025 ganz ohne Cockpit dastehen könnte, hat der Sauber-Pilot aber keine: "Ich bin zuversichtlich, dass ich einen Sitz bekomme. Natürlich ist in diesem Sport nichts sicher, schon gar nicht zu 100 Prozent, bis du unterschrieben hast. Aber zumindest ist die Situation, so wie ich sie im Moment sehe, nicht beunruhigend für mich. Aber ja, aber es liegen trotzdem ein, zwei interessante Woche vor mir."

Dabei gibt Bottas zu: "Natürlich ist es ein deutlich entspannteres Gefühl, wenn man weiß, was passieren wird. Andererseits ist es auch aufregend, ein Element des Ungewissen, etwas Neues und Spannendes könnte auf dem Weg sein, das ist auch nett", gewährt der Sauber-Fahrer Einblick in seine Überlegungen.

Dass die Silly Season der Formel 1 dieses Jahr schon so extrem früh ansteht, schreibt er indes seinem ehemaligen Teamkollegen zu: "Lewis hat ein bisschen mehr Action nach sich gezogen", erklärt Bottas mit Blick auf Hamiltons Ferrari-Wechsel und die Folgen für den Fahrermarkt.

Bottas: Williams-Gerüchte und Zeitdruck

Persönlich wurde Bottas zuletzt vor allem mit einem Wechsel zu Ex-Team Williams in Verbindung gebracht, wo als Teamchef mittlerweile James Vowles das Zepter schwingt, den Bottas noch bestens aus seiner Mercedes-Zeit kennt. Zwar bestätigt Bottas die Gerüchte nicht, dass er es aber für keine gute Idee hält noch viel länger auf sein aktuelles Sauber-Team zu warten, daraus macht er am Donnerstag keinen Hehl:

"Ich habe das Gefühlt, dass sie im Moment relativ viel Veränderung im Team wollen. Das dürfte bei der Fahrerpaarung die gleiche Geschichte sein", macht sich Bottas keine Illusionen, dass seine Tage im Team noch vor Audis Einstieg 2026 gezählt sein könnten: "Sie sind bereit, eine lange Zeit zu warten. Aber ich kann das nicht ewig."

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Tritt Sauber 2025 mit einer komplett neuen Fahrerpaarung an? Zoom Download

Gleichzeitig will Bottas keine Tür unnötig zuschlagen: "Dieses Team ist definitiv weiter eine Option", beschwichtigt er, "aber ich denke eben nicht, dass ich die Zeit habe, um noch zu lang zu warten. Deshalb möchte ich die Dinge etwas beschleunigen".

Aufgefallen sei ihm aber: "Ich habe vom Auto für nächstes Jahr noch nicht viel gesehen, wenn ich ehrlich bin. Das ist aber normal, so läuft es eben und wäre bei jedem anderen Fahrer, der noch nicht bestätigt ist, genauso", glaubt der Finne.

Dabei sei ihm gegenüber in der Vergangenheit stets kommuniziert worden, dass er eigentlich auch bis nach dem Audi-Einstieg "Teil des Projekts" sein sollte, "aber zuletzt wurden die Dinge dahingehend etwas ruhiger", gibt Bottas zu. Die Schlussfolgerung für den Finnen: "Ich muss versuchen, diese Situation zu lesen und mein eigenes Ding machen."

Was macht Guanyu Zhou?

Gleiches gilt dieser Tage auch für seinen Noch-Teamkollegen Gunayu Zhou, der sich in einer ähnlichen Position wie Bottas befindet. Ein Verbleib scheint in seinem Fall sogar noch unwahrscheinlicher als bei seinem erfahrenen Stallkollegen, dafür wurde der Chinese wegen seiner Attraktivität für den wichtigen chinesischen Markt zuletzt mit Renault-Tochter Alpine in Verbindung gebracht, wo Esteban Ocon seit dieser Woche als Abgang feststeht.

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Pokerface gefragt: Auch Guanyu Zhou verhandelt noch über seine Zukunft Zoom Download

Zumal Zhou aus seiner Zeit als Renault-Junior noch beste Verbindungen zum Team genießt: "Wir hatten immer eine sehr gute Beziehung, denn sie haben mir wirklich schon vor der Chance in der Formel 1 geholfen", erinnert sich der 25-Jährige. Mit Alpine will er sich deshalb auf jeden Fall unterhalten: "Ich bin offen für alle Teams, um über meine Zukunft zu sprechen", macht Zhou Werbung in eigener Sache.

Ähnlich wie Bottas muss aber auch er eingestehen: "Zu verkünden gibt es noch nichts, aber ich habe das Gefühl, dass es auch in Zukunft einen Platz für mich in der Startaufstellung geben sollte, ich weiß nur noch nicht wo."

Eine vorübergehende Rolle als Reservefahrer würde dem Chinesen indes weniger schmecken: "Ich will kein Ersatz sein, ich will auch kein Jahr Pause machen", erklärt Zhou und begründet: "In dieser Phase meiner Karriere, will ich nicht ein Jahr aus der Formel 1 raus sein, denn wenn du ein Jahr Pause einlegst, ist es schwer zurückzukommen."

Zhou: "Dann fährst du nicht auf diesem hohen Niveau Rennen, die Autos ändern sich, man muss sich wieder anpassen und es neu verstehen. Also ja, mein Fokus liegt natürlich darauf, für nächstes Jahr ein Renncockpit zu kriegen. Eine Reserverolle ist im Moment definitiv keine Option."

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