Perez: McLaren und Ferrari werden auch in Imola stark sein
Red-Bull-Pilot Sergio Perez sieht das Spitzenfeld nach Miami enger zusammengerückt und rechnet mit McLaren und Ferrari - Zukunft bei Red Bull weiterhin offen
(Motorsport-Total.com) - Sergio Perez rechnet auch beim Grand Prix der Emilia-Romagna mit McLaren und Ferrari, nachdem er sich in Miami zuletzt als Vierter hinter Charles Leclerc einreihen musste und Max Verstappen den Sieg an Lando Norris verlor.
"Ich denke, McLaren war das schnellste Team in Miami. Ferrari war auch sehr stark. Wir hingegen haben unser Paket dort nicht so gut ausgenutzt", blickt der Red-Bull-Pilot zurück. Das habe auch an den Bedingungen des Sprintformats gelegen.
"Dadurch erhält man kein vollständiges Bild. Denn es ist ein großer Unterschied, ob man mit 30 Kilo oder mit mehr als 100 Kilo im Tank fährt." So war Red Bull im Sprint zwar noch das schnellste Team, hatte am Renntag dann aber zu kämpfen.
"Als wir ins Rennen gingen, rutschten wir viel mehr, als wir wollten", erklärt Perez. "Im Rückblick wissen wir, woran es lag. Ich war bereits im Simulator, und dort gab es große Verbesserungen. Ich glaube also, wir hätten dort ein bisschen stärker sein können. Trotzdem haben wir als Team die meisten Punkte geholt."
Nichtsdestotrotz geht Perez davon aus, dass das Spitzenfeld enger zusammengerückt ist und das auch in Imola der Fall sein wird. Er sehe keinen Grund, warum McLaren und auch Ferrari nicht wieder ähnlich stark sein sollten, zumal letztere bei ihrem Heim-Grand-Prix auf ein großes Update-Paket setzen.
Zwar hat auch Red Bull ein Upgrade im Gepäck, doch Perez betont: "Es ist kein großes Upgrade. Ich denke, es ist wichtiger, die Balance des Autos bei wenig und viel Sprit zu maximieren, als das Upgrade, das wir haben. Ich glaube, es ist weniger bedeutend."
Zukunft bei Red Bull? Noch ist alles offen
Was seine Vertragssituation angeht, kann der Mexikaner derzeit keine Neuigkeiten verkünden. "Es ist noch nichts unterschrieben, also ist alles noch offen", sagt er. Es werde sich aber "sehr bald" entscheiden. "Denn wir kommen in einen sehr intensiven Teil der Saison und ich möchte das aus dem Weg räumen."
"Ich denke, es ist wichtig, dass ich mich aufs Fahren konzentriere. Insofern hoffe ich, dass eher früher als später alles abgeschlossen sein wird und wir es mit euch teilen können."
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Zwar herrsche in der Formel 1 immer Druck, unabhängig davon, ob man einen Vertrag hat oder nicht, betont Perez. "Und vor allem bei Red Bull ist der Druck sehr hoch, das ändert sich also nicht. Aber es kann es noch etwas schwieriger machen."
"Es ist stressig, Verhandlungen zu führen, während wir an den Wochenenden ohnehin so viel zu tun haben. Aber ich glaube, dass wir es eher früher als später wissen werden." Wie zuversichtlich ist er, bei Red Bull bleiben zu können? "Solange nichts unterschrieben ist, ist alles eine Option für den Moment", sagt Perez.
Seit 2021 fährt der 34-Jährige für Red Bull - als die klare Nummer zwei hinter Verstappen. Nicht nur einmal stand er auf der Kippe, interne Streitereien mit Verstappen inklusive.
"Es ist schwer, Teamkollege von Max zu sein"
Auf die Frage, was sein bisher größter Beitrag zu diesem Team im Vergleich zu seinen Vorgängern gewesen sei, sagt der Vizeweltmeister von 2023: "Ich glaube nicht, dass es von meiner Seite aus fair ist, über andere Fahrer zu sprechen, aber ich denke, es gibt einen Grund, warum Red Bull nicht für jeden funktioniert."
"Es ist schwer, Teamkollege von Max zu sein. Ich bin sicher, wenn ich einen anderen Teamkollegen hätte, würde man mehr glänzen, aber im Moment ist es eine große Herausforderung. Er ist einfach der beste Fahrer. Er ist sehr komplett, macht sehr selten Fehler und es ist toll, so einen Teamkollegen zu haben."
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"Er treibt dich an, er bringt dich an deine Grenzen. Ich weiß, dass ich ein perfektes Wochenende abliefern muss, um ihn schlagen zu können." Das gelang Perez zuletzt beim Grand Prix von Aserbaidschan 2023 - seinem letzten Formel-1-Sieg.
Dass dieser jetzt schon über ein Jahr zurückliegt, macht Perez aber keine Sorgen. "Der Sieg wird kommen", ist er sich sicher. "Ich denke, ich bin immer noch im Kampf um die Meisterschaft. Ich habe nicht so viel Boden verloren und wir sind im siebten Rennen. Solange ich weiter gute Wochenenden habe, wird der Sieg kommen."
"Es ist wichtiger, solide Wochenenden zu haben, und wenn ein solides Wochenende P2, P3, P2 bedeutet, dann werde ich dabei sein. Vor allem, wenn man bedenkt, wie die Saison verläuft, ist es wichtig, jedes Wochenende die Punkte zu maximieren."