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Boxenstopps und Auto: Sauber kündigt großes Imola-Update an
Beim Europa-Auftakt der Formel 1 hofft das Sauber-Team, die bisherigen Probleme beim Reifenwechsel endlich hinter sich lassen zu können
(Motorsport-Total.com) - Das Schweizer Sauber-Team hofft, ab dem bevorstehenden Rennwochenende von 17. bis 19. Mai in Imola die Schwierigkeiten beim Reifenwechsel endlich in den Griff zu bekommen. Für den Europa-Auftakt der Formel 1 2024 liegt zumindest mal das nächste Update für diesen Bereich auf Schiene.
© Motorsport Images
Sauber hofft, mit dem Imola-Update bei den Boxenstopps den nächsten Schritt zu machen Zoom Download
"Wir haben wichtige Upgrades für Imola", kündigt Teamrepräsentant Alessandro Alunni-Bravi an. "Nicht nur, was die Boxenstopps betrifft, auch wenn wir dafür neue Teile bekommen werden. In Miami waren die Boxenstopps übrigens gar nicht so schlecht."
Mit 23,7, 23,0 und 22,8 Sekunden (inklusive Ein- und Ausfahrt, wobei auch der Fahrer eine Rolle spielt) schlug sich die Sauber-Boxencrew im Konkurrenzvergleich wacker. Zum Vergleich: Den schnellsten Boxenstopp des Rennens lieferten Sergio Perez und Red Bull ab, mit einer Dauer von 21,7 Sekunden.
Doch im Saisondurchschnitt wirken sich die völlig verkorksten Reifenwechsel zu Beginn des Jahres immer noch gravierend aus. Während Red Bull hier mit einer durchschnittlichen Standzeit von 2,31 Sekunden Branchenführer ist, liegt der Sauber-Wert bei 9,24 Sekunden - weit abgeschlagen von allen anderen auf dem letzten Platz.
Immerhin ist klar, woran's liegt. Teamchef Andreas Seidl hatte als eine seiner frühen Amtshandlungen identifiziert, dass Sauber bei den Boxenstopps schneller werden muss. In diesem Bereich hatte er unter seiner Führung davor schon McLaren zurück auf ein professionelles Niveau gebracht.
Was Sauber im Winter verändert hat
Also wurde die beim Boxenstopp benötigte Hardware (zum Beispiel Radträger, Radmuttern oder auch Schlagschrauber) umgebaut. Dazu kamen Verbesserungen an der Software, zum Beispiel bei der Programmierung der Schlagschrauber, was deren Drehmoment und andere Parameter betrifft.
Bei den Wintertests liefen die Versuche mit den Neuerungen ohne Probleme. Doch unter Rennbedingungen stellte sich heraus, dass bei steigenden Temperaturen im System verschiedene Parameter wie zum Beispiel die Materialhärte abweichen.
Plötzlich rutschten die Schlagschrauber in manchen Situationen über die Kanten der Radmutter drüber, sodass die Radmuttern teilweise komplett entfernt und neu aufgesetzt werden mussten, was natürlich viel Zeit kostet.
Offenbar war man mit der Optimierung etwas zu aggressiv vorgegangen, sodass unter besonders hohen Temperaturen plötzlich Probleme auftraten, die sich bei den Wintertests, wo nur selten komplette Rennsimulationen getestet wurden, nicht gezeigt hatten.
Warum die Änderung trotz der Probleme wichtig war
Es ist eine wichtige Lektion, die Sauber für die Zeit als Audi-Werksteam (ab 2026) gelernt hat. Denn jetzt kann man die Probleme aussortieren und hat dann hoffentlich einen Satz Equipment und Hardware, mit dem es möglich ist, bei den konkurrenzfähigsten Boxenstopps der Formel 1 mitzuhalten.
Imola wird übrigens aller Voraussicht nach nicht die finale Ausbaustufe des Boxenstoppupdates sein. Gut möglich, dass danach nochmal ein Entwicklungsschritt nötig ist, um die Probleme ein für alle Mal abhaken und sich um die Feinjustierung der Reifenwechsel kümmern zu können.
Doch Sauber kündigt für Imola nicht nur im Bereich des Boxenstoppsystems ein Update an. Alunni-Bravi sagt: "Wir haben auch darüber hinaus ein wichtiges Update geplant. Ich denke, dass das unsere nächsten drei bis vier Rennen und darüber bestimmen wird, ob wir regelmäßig in die Punkte fahren können oder nicht."