Kein Zufall: Racing Bulls von Ricciardos Sprint nicht überrascht
Racing-Bulls-Teamchef Laurent Mekies glaubt, dass Daniel Ricciardos vierter Platz beim Formel-1-Sprint in Miami kein Zufall war - Das sind die Gründe
(Motorsport-Total.com) - Daniel Ricciardo hat mit Racing Bulls beim Sprintrennen der Formel 1 in Miami mit Platz vier für eine faustdicke Überraschung gesorgt. Laut Teamchef Laurent Mekies war ein solcher Erfolg jedoch absehbar, da sich das Team im Laufe der Saison 2024 stetig weiterentwickelt hat, ohne auf dem Radar der Konkurrenz aufgetaucht zu sein.
Allerdings hatte der Australier keinen guten Start in die Saison 2024: Beim Auftakt unterlag er seinem Teamkollegen Yuki Tsunoda und hatte sichtlich Mühe, den VCARB01 zu bändigen. Ein mögliches Red-Bull-Comeback im Jahr 2025 dürfte für Ricciardo damit in weite Ferne gerückt sein.
In China war Ricciardo mit neuem Chassis deutlich konkurrenzfähiger und fuhr erstmals ernsthaft um Punkte. Allerdings wurde er im Rennen unter Safety-Car-Bedingungen von Aston-Martin-Pilot Lance Stroll abgeschossen. In Miami sollte dann der erste kleine Durchbruch folgen.
Racing Bulls haben Fortschritte erwartet
Im Qualifying fuhr Ricciardo auf den vierten Platz und beendete auch das Sprintrennen auf dieser Position. Im Rennen über 19 Runden hielt er die sichtbar schnellere Konkurrenz hinter sich und machte keine großen Fehler.
Laut Mekies war das keine Eintagsfliege, denn die Verbesserungen ließen das Team zuversichtlich auf das erste von drei US-Rennen blicken. Allerdings habe die Konkurrenz die Entwicklung der Racing Bulls nicht bemerkt, weil die Ergebnisse zuvor nicht gepasst hätten, so der Teamchef.
"Ich glaube, dass ihm eine Last von den Schultern gefallen ist, auch weil es in den USA quasi sein zweites Heimrennen war", so Mekies. "Er hat sich stilvoll gegen Carlos [Sainz] und McLaren [Oscar Piastri] verteidigt. Das war ein fantastischer Moment für ihn. Wir hatten die Zeichen der Verbesserung schon vorher gesehen, aber es war schwierig, sie der Welt zu erklären."
Jedes Rennen wurde besser
Laut Mekies war Racing Bulls bereits in Saudi-Arabien besser aufgestellt als in Bahrain, und auch in Australien machte das Team Fortschritte. Der Aufwärtstrend setzte sich in Japan und China fort und gipfelte in den ersten Punkten für Ricciardo in Miami.
"Das war das Ergebnis vieler kleiner Schritte und ich denke, dass wir in den kommenden Rennen noch mehr solcher Schritte machen können", so Mekies, der zuversichtlich ist, Ricciardo sukzessive ein besseres Auto zur Verfügung stellen zu können. Racing Bulls sei es gelungen, einige Schwächen des Autos auszumerzen, so der Teamchef.
"Wir haben einige Bereiche identifiziert, mit denen er nicht zufrieden war", sagt er. "Dadurch hat er an Pace verloren. Wir haben alles getan, um diesen Bremsklotz loszuwerden, und ich denke, es gibt noch weitere Bereiche, die wir an den kommenden Wochenenden verbessern werden."
Hauptrennen ein Desaster
"Es war immer geplant, ab Rennen sechs ein neues Chassis zu bringen", verrät Mekies. "Das war ein guter Weg, um die Probleme, die Daniel hatte, in den Griff zu bekommen. Er hat sich besser gefühlt und das auch in China und Miami gezeigt. Für das Team war es wertvoll zu verstehen, was mit den Fahrern los ist, denn manche Dinge sind in den Daten nicht zu sehen."
Im Hauptrennen von Miami war von der guten Form allerdings nichts mehr zu sehen: Ricciardo hatte massive Probleme und schied bereits in Q1 als 18. aus. Im Rennen kam er schließlich als 15. ins Ziel. "An einem Wochenende muss einfach alles passen", so Mekies. "Wenn das nicht klappt, fliegst du gleich in Q1 raus."
"Daniel hat im Qualifying und im Sprintrennen eine starke Leistung gezeigt", erklärt der Teamchef der Racing Bulls. "Im Qualifying zum Grand Prix waren wir etwas außerhalb des Reifenfensters, das war ein Fehler und sofort fliegst du raus, das ist die Realität. Das mag ich am Rennsport. Es gibt zehn bis zwölf Autos, die dort kämpfen, und das ist eine Menge Druck für das Team."