GP Miami
Miami-Sonntag in der Analyse: Carlos Sainz verliert P4 nachträglich!
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Verstappen hatte Schaden am Unterboden +++ Wieder Ärger für Magnussen +++ Wolff wehrt sich gegen Mintzlaff +++
Feierabend!
In Miami ist es inzwischen auch schon nach 21:00 Uhr, und damit drehen wir unseren Ticker erst einmal zu. In einigen Stunden sind wir dann aber schon wieder mit einer neuen Ausgabe am Start!
Und für euch geht es unter anderem auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de auch noch weiter. Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll melden sich ab 04:00 Uhr mit ihrer großen Videoanalyse und den folgenden Themen:
-Zusammenfassung
-Ergebnis & WM-Stand
-Entscheidung durch Safety-Car
-Kippt jetzt die WM?
-Ferrari & Mercedes
-Wolff attackiert Mintzlaff
-Nico Hülkenberg
-Fragen der Kanalmitglieder
Viel Spaß damit und bis später!
Alonso: Waren in Miami "nicht sehr schnell"
Der Spanier wurde heute Neunter, weiter hinten landete er in einem Hauptrennen 2024 bislang noch nie. "Wir waren an diesem Wochenende nicht sehr schnell, und wir waren auch jetzt im Rennen nicht sehr schnell", zuckt er die Schultern.
Letztendlich habe man sogar "Glück" mit dem Safety-Car gehabt, denn sonst wäre er womöglich noch weiter hinten gelandet. Dieses sei "zur richtigen Zeit für uns" auf die Strecke gekommen, gesteht Alonso.
Auch mit seiner eigenen Leistung ist er an diesem Wochenende nicht zufrieden. Er sei mit fast keiner Session wirklich glücklich gewesen, gesteht Alonso und betont: "Wir werden versuchen, in Imola ein besseres Wochenende zu haben."
Immerhin punktete er auch im sechsten Saisonrennen wieder, während Teamkollege Lance Stroll bereits zum dritten Mal in Folge ohne Zähler blieb.
Horner: Verstappen hatte Schaden am Unterboden
Spannend: Christian Horner verrät bei Sky, dass das Auto des Weltmeisters beschädigt wurde, als dieser den Poller umgefahren hat. "Da ist der Unterboden ziemlich beschädigt worden", so der Teamchef.
"Da müssen wir uns nochmal genau anschauen, wie viel uns das gekostet hat", betont er und erklärt im Hinblick auf die schlechte Balance am Auto: "Das Rutschen kam auch durch den Schaden am Unterboden, das könnte die Erklärung sein."
"Da hat Max wirklich ziemlich Performance verloren", betont Horner und erklärt: "Wir hatten nicht unbedingt die Pace im Auto, die wir brauchten, nach dem Unterbodenschaden in der zweiten Hälfte des Rennens."
Ob Verstappen ohne den Zwischenfall eine Chance auf den Sieg gehabt hätte?
Strafe: Sainz verliert P4 nachträglich!
Die Entscheidung ist da: Carlos Sainz bekommt für die Kollision mit Oscar Piastri fünf Strafsekunden. Damit fällt er hinter Sergio Perez auf P5 zurück. Die Rennkommissare sind der Meinung, dass Sainz die komplette Schuld am Zwischenfall trage.
Er habe zu spät gebremst, den Scheitelpunkt verpasst und dabei das Heck verloren, was zu der Kollision geführt habe. Als mildernder Umstand wird allerdings gewertet, dass Sainz kurz die Kontrolle über das Auto verlor.
Denn ansonsten wäre es wohl nicht zur Berührung gekommen. Daher gab es nur fünf statt wie in so einem Fall sonst üblich zehn Strafsekunden. Hier die komplette Begründung im Wortlaut:
"It was clear to us that Car 55 was to blame for the collision. In the overtake attempt, Car 55 braked late, missed the apex and in the process lost the rear, with the resulting collision."
"Although Car 81 was trying to turn in to counter the overtaking attempt, Car 81 gave sufficient room to Car 55. In the circumstances, we find Car 55 to be predominantly to blame for the collision.
"In this case, we took into account, as mitigating factors, the fact that but for the slight loss of control of the rear by Car 55, the collision would likely not have happened and it would have been hard but good racing."
"The standard penalty for a collision is 10 seconds with 2 penalty points. In light of the mitigating circumstances, we therefore impose a 5 second time penalty with 1 penalty point."
Noch eine Strafe für Magnussen
Es kommt für den Dänen noch schlimmer: Er bekommt eine weitere 20-Sekunden-Strafe, weil er während der Safety-Car-Phase in die Box gekommen ist, dabei allerdings nicht die Reifen gewechselt hat. Das ist per Reglement verboten.
Tatsächlich kam Magnussen nur rein, um seine Zehn-Sekunden-Strafe abzusitzen. Das darf grundsätzlich hinter dem Safety-Car gemacht werden, allerdings nur dann, wenn dabei auch die Reifen gewechselt werden.
Da hat Haas nicht getan, weshalb es eine Durchfahrtsstrafe gibt, die nach dem Rennen automatisch in 20 Sekunden umgewandelt wird. Das Team hat den Fehler zugegeben. Hier die Begründung der Rennkommissare im Wortlaut:
"The team admitted that this was an error on their part. While there was no precedent for this particular infringement, in order to remain consistent with other infringements of Article 55.11 of the Sporting Regulations, we impose a drive through penalty."
Darum wurde Magnussen bestraft
Der Däne, darüber haben wir vorhin ja schon gesprochen, ist nicht einverstanden mit der Zehn-Sekunden-Strafe, die er für den Sargeant-Crash bekommen hat. Inzwischen haben die Rennkommissare erklärt, warum es die Strafe gab.
So heißt es, dass Magnussen am Scheitelpunkt von Kurve 2 mit der Vorderachse noch nicht neben der Vorderachse von Sargeant gewesen sei. Daher habe er kein Recht auf Platz neben dem Williams gehabt.
Magnussen trage daher die alleinige Schuld für den anschließenden Zwischenfall. Hier die komplette Begründung im Wortlaut:
"Per the Driving Standards Guidelines, in order for Car 20 to be given room for an overtaking attempt on the outside, Car 20 needed to have the front axle at least alongside the front axle of the other car at the apex of Turn 2."
"It was clear that Car 20 did not have its front axle in that position such that it was entitled to room in that corner. Further, if this is looked at purely as an overtaking on the inside of Turn 3, Car 20 would also not have had the right to the corner, by the standards for an inside overtake."
"Even if this was viewed as a sequence of corners or a chicane, the decision remains the same. Per the guidelines, priority will be given to the first corner and if you do not have the right to be given room, then you do not get the benefit for the next corner."
"Car 20 was therefore wholly to blame for the collision that occurred."
Wolff wehrt sich gegen Mintzlaff
Auch abseits der Rennstrecke gab es an diesem Wochenende wieder etwas Feuer. Toto Wolff wurde im ORF nun auf das Interview von Oliver Mintzlaff angesprochen, in dem dieser ihn persönlich kritisiert hat.
"Ich weiß nicht, was der Typ will mit der Aussage. Ich weiß nicht, was ich damit anfangen soll. Alles, was ich sage, ist zu viel. Ich beschäftige mich nicht damit", winkt der Mercedes-Teamchef ab.
"Vielleicht will er in der Zeitung stehen, oder vielleicht haben sie ihm gesagt, er soll das sagen. Aber ich habe so großen Respekt vor der österreichischen Seite [von Red Bull]", stellt Wolff klar.
"Dieser Erfolg ist ein österreichischer Erfolg. Max ist ein Produkt vom Helmut. Warum jetzt da solche Aussagen kommen, weiß ich nicht", zuckt er die Schultern.
Williams: Albon hatte Schaden am Unterboden
Der Williams-Fahrer verbremste sich gegen Rennende einmal brutal und wurde dadurch schließlich 19. und Letzter. Sportdirektor Sven Smeets löst auf, dass Albon einen Schaden am Unterboden hatte.
"Das führte zu seinem Ausrutscher einige Runden vor Rennende", so Smeets, der resümiert: "Ein Tag zum Vergessen." Denn auch ohne den Schaden hätte es für Albon nicht zu Punkten gereicht.
Albon selbst erklärt: "Wir hatten am ganzen Wochenende Probleme mit dem Grip. [...] Es war wahrscheinlich eines der anspruchsvollsten Rennen, die ich mit dem Team erlebt habe."
Jetzt müsse man verstehen, warum es so ein schwieriges Wochenende war. Kleiner Hoffnungsschimmer: In Imola soll es "einige kleine Updates" für das Auto geben.