"Warum nicht?": Formel-1-Chef Domenicali für mehr Sprintrennen!
Formel-1-Präsident und -Geschäftsführer Stefano Domenicali möchte mehr Sprintrennen austragen - So sollen die Rennwochenenden aufgewertet werden
(Motorsport-Total.com) - Sollte es mehr Sprintrennen im Formel-1-Kalender geben? Geht es nach dem Präsidenten und Geschäftsführer der Königsklasse, ist die Antwort klar: Ja! Derzeit gibt es sechs Rennwochenenden mit Sprintrennen auf ausgewählten Strecken. Die Resonanz im Fahrerlager und bei den Fans ist sehr gemischt, dennoch will der Formel-1-Chef damit die Rennwochenenden mit mehr Action auf der Strecke aufwerten.
Positiv: Mehr Sprintrennen bedeuten mehr Racing auf der Strecke vor Ort, was für die Fans ein besseres Erlebnis bedeuten würde. Allerdings müssen die Teams mit dem Mehraufwand zurechtkommen. Die Fahrer kritisieren den Nutzen der Sprints, da sie in den kurzen Rennen kein großes Risiko eingehen können, um die Bonuspunkte zu holen.
Für die Saison 2024 wird jedoch bereits am Format der Sprints gearbeitet, um sie sinnvoller zu gestalten. Anders als im Vorjahr dürfen die Teams in der aktuellen Saison zwischen dem Sprint und dem Qualifying zum eigentlichen Grand Prix Änderungen am Auto vornehmen.
Klare Kante vom Formel-1-Boss
China war 2024 das erste Rennwochenende mit einem Sprintrennen, das mit dem Grand Prix von Miami in den USA fortgesetzt wird. In Asien gab es ein spannendes Sprintrennen mit einer anderen Hackordnung als im Hauptrennen. Das ist auch einer der Gründe, warum sich Domenicali vorstellen kann, mehr solcher Sprintrennen in den Kalender aufzunehmen.
Gegenüber Sky Sports F1 sagte er: "Wir müssen sicherstellen, dass jeden Tag Action auf der Strecke ist, damit die Fans kommen und Spaß haben. Auf die Frage, ob es mehr Sprintrennen geben sollte, antwortet er: "Warum nicht? Ich würde sagen, das wäre großartig, weil es jeden Tag spannend ist, also schauen wir uns das in Zukunft an."
Doch der Formel-1-Chef ist zurückhaltend: "Schauen wir erst einmal, wie die Sprints in diesem Jahr funktionieren. Aber ich werde das Thema auf jeden Fall so schnell wie möglich mit der F1-Kommission besprechen. Wir müssen Situationen wie in Japan vermeiden, wo die Autos [wegen des Wetters] nicht gefahren sind."
Fahrer gegen Übersättigung und zusätzliche Arbeit
Eine solche Situation sei sowohl für die Fans als auch für die Serie unbefriedigend. "Die Leute kommen, um uns und die Fahrer zu sehen. Ich bin mir sicher, dass die Teams verstehen, dass wir eine Lösung finden müssen", so Domenicali weiter. Doch wie ist die Resonanz im Fahrerlager?
Weltmeister Max Verstappen ist ein erklärter Gegner des Formats, auch wenn er die Verbesserungen für die Saison 2024 positiv sieht. Der Red-Bull-Pilot: "Das Sprint-Format war besser. Es ist gradliniger, würde ich sagen. Aber wir sollten es nicht übertreiben, denn wir haben jetzt schon 24 Rennen pro Jahr, plus die sechs Sprints."
Verstappen versteht, dass sich die zusätzlichen Rennen verkaufen lassen: "Es gibt bessere Zahlen im Fernsehen, aber es bedeutet auch mehr Stress für die Mechaniker und so weiter. Damit müssen wir umgehen, aber ich glaube nicht, dass wir zwölf brauchen, denn das würde sich auf die Leute auswirken." Der Niederländer befürchtet eine Übersättigung.
Lando Norris meint: "Für uns Fahrer ist es nicht so schlimm, wir sollten uns nicht beschweren." Der McLaren-Pilot denkt aber wie Verstappen an die Teammitglieder: "Es sind die Hunderten von Mechanikern und Ingenieuren, die so viel reisen müssen. Das ist nicht gesund. Das ist nicht nachhaltig. Man sollte mehr auf den Rest des Teams achten."