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Zhou-Mania in Schanghai: Sauber-Team mit beiden Autos in den Top 10!
Rieseneuphorie um Lokalmatador Guanyu Zhou, dessen Sauber-Team im Sprintqualifying zum Grand Prix von China einen ersten Teilerfolg verbucht
(Motorsport-Total.com) - Für das Schweizer Sauber-Team hat sich die Reise nach China, zumindest mal bis zum Freitag in Schanghai, gelohnt. Valtteri Bottas sicherte sich den neunten, Lokalmatador Guanyu Zhou den zehnten Startplatz für das Sprintrennen am Samstagmorgen. Vor einem Mercedes, vor einem Aston Martin - und vor allem vor allen anderen direkten Konkurrenten aus der gefühlt hinteren Tabellenhälfte der Formel 1.
© Motorsport Images
Guanyu Zhou lieferte unter dem Druck der chinesischen Fans eine seiner besten Leistungen ab Zoom Download
Besonders für Zhou ein Riesenerfolg: "Es ist eine große Erleichterung. Ich freue mich heute sehr", sagt der Chinese. "Der Druck vor diesem Wochenende war extrem, fast größer als bei meinem Formel-1-Debüt. Die Fans erwarten sich viel. Es ist mein erster Heim-Grand-Prix, erster Tag im Büro quasi, und gleich in SQ3 - das ist toll! Und es ist auch das erste Mal in meiner Karriere."
Der 24-Jährige ist in Schanghai der absolute Star des Wochenendes. "Jedes Mal, wenn ich in der Box ins Auto steige, sehe ich die Fans jubeln. Das ist schon was Besonderes, eine große Ehre", schwärmt er. Am extremsten war die Zhou-Mania vor Beginn des ersten Freien Trainings, als die Haupttribüne selbst bei Boxenstoppübungen des Sauber-Teams Kopf stand.
Sogar der kühle Finne Bottas lässt sich von der Euphorie um Zhou anstecken: "Ich freue mich für das ganze Team. Es ist gut, bei gemischten Bedingungen beide Autos in den Top 10 zu haben. Das war nicht leicht. Und besonders für Zhou ist es zu Hause fantastisch, in die Top 10 zu fahren. Ich freue mich für ihn und für die chinesischen Fans."
Zhou wollte seinen Fans unbedingt "ein gutes Ergebnis schenken und sie dafür belohnen, dass sie sogar im Regen an die Rennstrecke kommen. Es waren gemischte Bedingungen, aber das hat auch Spaß gemacht. Die letzte SQ3-Runde war irre. In der ersten Runde rutschte ich ziemlich weit in Kurve 6 rein. Nach der Runde dachte ich: Daraus muss ich lernen und es in der nächsten besser machen."
Fortschritte endlich auch im Ergebnis sichtbar
Sauber ist nach vier von 24 Grands Prix eins von nur drei Teams, die in der Konstrukteurs-WM noch nicht angeschrieben haben (neben Williams und Alpine). Mit der Einführung neuer Teile wirkten die Schweizer schon in Suzuka etwas konkurrenzfähiger. Jetzt, zwei Wochen später in Schanghai, zeigen sich die Fortschritte erstmals auch auf der Ergebnisliste.
Auch wenn das Sprintqualifying mit dem einsetzenden Regen am Ende von SQ2 eine Lotterie war: "Für uns war es ein positiver Tag", sagt Teamrepräsentant Alessandro Alunni Bravi. "Nicht nur, weil wir beide Autos in SQ3 haben, sondern vor allem auch wegen der Performance im Trockenen auf den Mediumreifen in SQ1."
Da zitterte sich zwar Zhou mit großen Bauchschmerzen ins zweite Segment, als 15., nur 0,088 Sekunden vor Pierre Gasly im Alpine. Aber Bottas ließ mit Platz 11 aufhorchen. "Das Team hat wirklich gute Arbeit geleistet, und die Fahrer haben saubere Runden ohne Fehler umgesetzt", lobt Alunni Bravi.
"Wir haben vor ein paar Rennen damit angefangen, Upgrades zu bringen, und jetzt geht's in die richtige Richtung", sagt er. "In den Top 10 zu starten, kann uns im Sprint die Chance auf Punkte eröffnen, und wir wissen, wie wichtig das ist. Unsere Aufgabe ist an dem Punkt noch nicht erledigt, aber dass wir um Punkte kämpfen können, ist erfreulich."
Jetzt träumt Zhou sogar von einem WM-Punkt!
Zhou hofft jetzt auch, im Sprint am Samstagmorgen noch einen draufsetzen zu können: "Ein Punkt wäre etwas Besonderes. Wenn uns das gelingt, will ich jeden Tag in Schanghai fahren! Wir werden alles geben", grinst er. Und er glaubt, dass die Chancen durchaus vorhanden sind: "Es war ein Kampf im Regen, aber wir sind konkurrenzfähig."
Bottas hingegen räumt ein, "keine Ahnung" zu haben, wie es um Saubers Renntempo steht: "Seit dem ersten Training haben sich die Streckenbedingungen stark verändert. Es ist schwierig, da was reinzulesen. Aber zumindest auf eine schnelle Runde scheinen wir nicht so schlecht zu sein, und eigentlich waren wir bei allen Bedingungen gut dabei. Das ist vielversprechend."