Valtteri Bottas dementiert: Sauber nicht meine einzige Option für 2025
Es könnte eng werden für Valtteri Bottas in der "Silly Season" der Formel 1, doch der Finne selbst geht fest davon aus, weiterhin Rennfahrer zu bleiben
(Motorsport-Total.com) - Valtteri Bottas gehört nicht zu den heißesten Aktien auf dem Transfermarkt der Formel 1. Bei seinem derzeitigen Arbeitgeber Sauber (Audi) hat der 34-jährige Finne wahrscheinlich keine Zukunft, wenn die Wunschkandidaten Carlos Sainz und Nico Hülkenberg zusagen. Und auch bei anderen Teams fällt es schwer, konkrete Möglichkeiten für ihn zu erkennen.
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Valtteri Bottas gilt nicht als Topfavorit auf eins der beiden Sauber-Cockpits für 2025 Zoom Download
Trotzdem behauptet Bottas zumindest, dass er nicht nur von Sauber abhänge. Auf die Frage, ob die Annahme richtig sei, dass er in der Formel 1 nur eine Option für 2025 hat, antwortet er vor dem Grand Prix von China: "Nein. Es gibt Optionen." Und auf Nachfrage, ob diese außerhalb der Formel 1 seien, präzisiert er: "Nein. Im Moment ist alles in der Formel 1."
Bei welchen Teams es diese Optionen für Bottas gibt, ist unserer Redaktion nicht bekannt. Bei den fünf Topteams steht er dem Vernehmen nach nirgendwo auf der Wunschliste. Die Racing Bulls setzen sicher nicht auf einen 35-jährigen Ex-Mercedes-Fahrer. Haas würde vermutlich eher Bearman als Hülkenberg-Ersatz holen als Bottas. Blieben, rein theoretisch, Alpine oder eine Rückkehr zu Williams.
Alles nicht sehr wahrscheinlich, und umso bedauerlicher, dass der zehnmalige Grand-Prix-Sieger aktuell kein Auto hat, mit dem er sich ins Rampenlicht fahren kann. "So läuft das halt im Sport", meint er achselzuckend. "Manchmal ist es schwieriger, zu zeigen, was man kann. Aber ich denke, die richtigen Leute sehen sich das schon im Detail an, wie jemand performt, und erkennen das."
"Für Außenstehende ist das schwieriger. Wenn du nicht punktest, nimmt dich keiner wahr. Dabei hatte ich ein paar gute Qualis und Rennen. Aber es ist immer irgendwas passiert, sei es ein verpatzter Boxenstopp oder ein anderes Problem. Ich kann nur versuchen, mein Bestes zu geben. Ich fühle mich derzeit sehr stark, und ich hoffe, dass die Leute das wahrnehmen", sagt Bottas.
Bottas: Klarer Sieger im Duell mit Zhou
Teamintern herrschen klare Verhältnisse: Bottas führt im Rennduell mit 3:1 und im Qualifyingduell mit 4:0 gegen seinen chinesischen Stallkollegen Guanyu Zhou. Zuletzt nahm er Zhou in den Q1-Qualifyings in Melbourne und Suzuka jeweils mehr als eine halbe Sekunde ab. Allerdings wartet Sauber immer noch auf den ersten WM-Punkt 2024.
Trotzdem ist Bottas sicher, dass das Team erkennt, was er leistet: "Natürlich sehen sie das. Sie wissen genau, wie viel Arbeit ich reinstecke. Nehmen wir vergangene Woche: Ich habe nach dem Grand Prix in Japan noch zwei Tage nonstop getestet, mit fünf Renndistanzen, bin dann über Nacht geflogen und danach gleich in den Simulator gestiegen, um die Korrelationen zu prüfen."
Im Hinblick auf die Vertragsabschlüsse für 2025 glaubt Bottas, "dass es jetzt bald losgehen wird. Fernando hat sich entschieden, bei Aston zu bleiben. Der Stein ist gefallen. Und so viel Bewegung ist da nicht. Die Fragen sind jetzt: Was macht Carlos, was macht Mercedes? Ich hoffe, dass in den nächsten paar Wochen alles erledigt ist. Die Gespräche haben begonnen."
Boxenstopp: Finale Lösung verzögert sich bis Imola
Am Ende muss Bottas hoffen, auch nächstes Jahr noch einen Job in der Formel 1 zu haben. Doch seine kurzfristige Priorität lautet, Sauber-intern endlich die Probleme beim Reifenwechsel abzustellen, die das Team bei jedem Boxenstopp Zeit kosten. "Es gibt für dieses Wochenende weitere Modifikationen", kündigt er an. Aber: "Hundertprozentig gelöst ist es nicht."
"Wir wissen", sagt Bottas, "dass die Konstanz der Boxenstopps in unserer derzeitigen Situation sicher nicht unsere Stärke ist, sondern unsere Schwäche. Ich würde gern Punkte holen. Aber es ist noch eine lange Saison, und wir haben schon Fortschritte gemacht. Auch in Sachen Pace." Und, immerhin: "Bis Imola", bestätigt der Sauber-Fahrer, soll das Boxenstopp-Problem endgültig abgestellt sein.
Bottas findet: "Wenn ich mir unsere Pace und Gesamtperformance anschaue, werden wir gerade von Rennen zu Rennen besser. Weil wir neue Teile bringen. Melbourne und Suzuka waren vom Tempo her nicht weit weg von Tsunoda im RB. Es wird besser, und der Bereich des Feldes, in dem wir uns befinden, liegt wahnsinnig eng beisammen."
"Für die Top 10 brauchen wir dann einen größeren Schritt, denn die Nächsten vor uns sind Aston, und da ist der Abstand groß. Trotzdem: Unsere Probleme, etwa die Boxenstopps, lassen unsere Ergebnisse gerade schlechter aussehen als wir eigentlich sind. In Suzuka lag ich vor dem Stopp vor Tsunoda, und der wurde am Ende Zehnter. Wir haben unser volles Potenzial noch nicht gesehen", sagt Bottas.