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Für Talente in der Formel 1: Andretti plant eigenes Team in Formel 2 und 3
Andretti möchte bei einem Formel-1-Einstieg auch eigene Teams in den Nachwuchsserien an den Start bringen, um amerikanischen Fahrern zu helfen
(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Anwärter Andretti plant auch eigene Teams in der Formel 2 und der Formel 3 an den Start zu bringen, um eine echte Leiter bis in die Königsklasse zu haben, auf der auch amerikanische Fahrer den Weg in die Formel 1 finden können.
Andretti hat in dieser Woche die Eröffnung seiner neuen Fabrik in Silverstone verkündet, von der aus man viele Rennprogramme in Europa wie aktuell die Formel E und später auch die WEC und hoffentlich auch die Formel 1 steuern wird.
Allerdings wurden die Bemühungen des amerikanischen Rennstalls auf einen Einstieg in die Formel 1 Anfang des Jahres abgeschmettert: Trotz Freigabe der FIA erhält Andretti von der Formel 1 kein Startrecht für 2025 und 2026.
Teamgründer Michael Andretti lässt sich davon allerdings nicht abhalten und setzt seine Bemühungen weiter fort. Sollte man irgendwann doch noch die Zusage für die Formel 1 bekommen, dann sollen auch Teams in den darunterliegenden Juniorklassen folgen.
"Unser Ziel ist es, ein F3-/F2-Team zu haben, um das Formel-1-Team zu unterstützen", sagt Andretti. "Und dann vielleicht ein WEC-Team. Wir wollen das zu unserer Zentrale für den europäischen Rennsport machen", meint er über die neue Anlage. "Es gibt also viele coole Pläne in diesem Bereich."
Einstieg hängt an Formel-1-Projekt
Ein Einstieg in die Formel 2 oder Formel 3 wäre vielleicht einfacher als in die Formel 1, denn auch wenn die FOM die Übertragungsrechte hält, kümmert sich Serienchef Bruno Michel seit Jahren um die Geschicke der beiden Serien und dürfte nicht so harte Vorgaben haben wie sein Pendant Stefano Domenicali in der Formel 1.
Aktuell fahren elf Teams in der Formel 2, als die Serie bis 2016 noch GP2 hieß, waren aber regelmäßig 13 Teams am Start.
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Die Formel 3 scheint hingegen vorerst voll zu sein: Zwar gibt es dort nur zehn Teams, da aber alle Rennställe mit jeweils drei Fahrern antreten, besteht das Feld bereits aus 30 Autos.
Aber: Ein Einstieg steht ohnehin nicht unmittelbar bevor, denn alles hängt an der Zusage für die Formel 1, wie Teampartner Dan Towriss bestätigt.
"Aber die Entwicklung von Fahrern war schon immer ein Markenzeichen von Michael, der ein Auge auf Talente geworfen hat", sagt er gegenüber Motorsport.com. "Und das ist etwas, das ihm sehr wichtig ist. Egal in welcher Serie wir sind, es wird eine Entwicklungsserie geben, die die Fahrer der Zukunft hervorbringt."
Faire Chance für Amerikaner
Laut Michael Andretti sollen die Nachwuchsserien "eine gute Leiter für amerikanische Fahrer" sein, aber nicht ausschließlich. "Wir suchen trotzdem nach den besten Talenten auf der Welt", sagt er.
"Aber es wird einem amerikanischen Fahrer eine faire Chance geben, denn wenn ein Amerikaner hierher kommt, wird er normalerweise nicht gleich behandelt", kritisiert Andretti. "Hier in unserem Team wird man fair behandelt, und zwar auf dem ganzen Weg durch das System. Außerdem können wir dann wirklich feststellen, ob das Talent echt ist oder nicht."
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"Denn oft weiß man nicht, ob ein Vater nicht vielleicht für 200 Tage Tests und Ähnliches bezahlt, damit sein Kind gut aussieht! Hier werden wir also wissen, was wir haben."
Laut Towriss sei die Gründung eines Nachwuchsprojektes auch ein logischer Schritt, um amerikanische Fahrer schon frühzeitig nach Europa zu bringen. "Ich glaube, die Leute denken manchmal: 'Oh, die wollen nur IndyCar-Fahrer herholen'", sagt er. "Ich denke, dass es einige talentierte IndyCar-Fahrer gibt, die jetzt den Sprung schaffen können."
Aber: "Wir wollen eine Entwicklungsserie mit F3 und F2 haben, damit wir Fahrer entwickeln, um sie nach oben zu bringen, und sicherstellen, dass amerikanische Fahrer zur richtigen Zeit rüberkommen und alle Möglichkeiten haben, einen Anspruch auf einen Formel-1-Platz zu erheben."