Guanyu Zhou: Wann endet die Pechsträhne des Sauber-Piloten?
Guanyu Zhou musste das Rennen in Japan vorzeitig aufgeben und hofft auf ein Ende der Pechsträhne, am besten natürlich beim anstehenden Heimspiel in China
(Motorsport-Total.com) - Nein, für Guanyu Zhou läuft es in der Formel-1-Saison 2024 noch nicht rund. Abgesehen von seinem elften Platz beim Saisonauftakt in Bahrain kommt der Chinese in diesem Jahr noch auf keinen grünen Zweig. Die vergangenen drei Rennen musste Zhou alle aus der letzten Startreihe aus angehen, und gegen Teamkollege Valtteri Bottas hat er derzeit das Nachsehen.
Allerdings hindern den Chinesen auch immer wieder technische Probleme mit dem Auto oder dem Equipment. Im Qualifying von Melbourne brach der Frontflügel einfach ab, und durch die horrenden Boxenstopps von Sauber wird den Fahrern im Rennen jede Chance auf Punkte genommen.
Auch in Suzuka erlebte Zhou ein äußerst frustrierendes Wochenende, das mit einem Ausfall endete. "Ich hatte ein Getriebeproblem", erklärt er. "Schon drei oder vier Runden vor meinem Boxenstopp habe ich etwas Verbranntes am Getriebe und Motor bemerkt, und plötzlich habe ich die Getriebesynchronisation verloren. Und das war's dann."
Sein Sauber-Team spricht hingegen von einem Problem mit dem Antriebsstrang, das aber erst noch genauer untersucht werden muss. "Wir kennen die Wurzel des Problems noch nicht", sagt Chefingenieur Xevi Pujolar.
"Es ist schade, da er einen starken Start und gute erste Runden hatte", meint auch Teamrepräsentant Alessandro Alunni Bravi. "Auch wenn er zu dem Zeitpunkt nicht direkt in den Kampf um Punkte beteiligt war, wäre seine starke Pace hilfreich für das Team gewesen, um den Ausgang unserer Strategie zu maximieren."
Das Problem im Rennen war aber nicht das erste für Zhou am Wochenende in Japan. Schon im dritten Training war ein Benzinleck an seinem Sauber C44 aufgetreten, wodurch er sich nicht standesgemäß auf das Qualifying vorbereiten konnte und erneut nur Letzter wurde.
Zhou hofft auf ein problemfreies Wochenende
Sauber tauschte über Nacht das Chassis von Zhou, doch auch im Rennen kam er nur zwölf Runden weit und hat damit auch nach vier Rennen weiter noch keinen Punkt auf dem Konto.
"Es ist einfach frustrierend", hadert er. "In Dschidda war der Boxenstopp, in Melbourne kollabierte der Flügel und jetzt das", zu Zhou. "Es passieren einfach ein paar unglückliche Dinge. Ich habe Pech und bin ziemlich enttäuscht. Ich hoffe, dass wir eher früher als später ein sauberes Wochenende haben und dass ich das Pech abschütteln kann."
Aber: "Im Moment bin ich einfach nicht zuversichtlich genug, dass es glattlaufen wird."
Bei Sauber ist man aber zuversichtlich, dass man die Probleme bis zum nächsten Rennen gelöst haben wird - und irgendwann sollen auch die Boxenstopps funktionieren. Der Rennstall konnte zudem in den Tagen nach Suzuka noch einmal zwei Tage für Pirelli testen, wobei Valtteri Bottas insgesamt 282 Runden abspulen konnte.
"Auch wenn der Test blind ist, fahren wir das Auto", sieht es Pujolar positiv. "Und in der Fabrik arbeiten alle hart daran, die Probleme zu verstehen. Und bis Schanghai haben wir genug Zeit, um eine Lösung zu finden."
Heimspiel für Zhou das wichtigste Rennen
Das anstehende Rennen ist zumindest für Zhou ein ganz besonderes, denn es ist sein erstes Heimrennen in China, nachdem das Rennen in den vergangenen Jahren immer wieder aus dem Kalender gestrichen werden musste.
Er hofft darauf, das Blatt genau dort zu wenden. "Ich bin natürlich immer noch enttäuscht über das, was passiert ist, aber auf dieses Rennen freue ich mich. Das ist das Rennen, das für mich am wichtigsten ist", betont Zhou.
"Ich möchte das Rennen beenden, und wenn ich das schaffe, dann sehe ich keinen Grund, warum ich nicht um Punkte kämpfen sollte. Das Auto sollte performen", meint er. "Wir müssen es einfach richtig hinbekommen."