• 06. April 2024 · 09:37 Uhr

Trotz Perez: Max Verstappen fährt in Suzuka auf Poleposition!

Red Bull war im Qualifying zum Grand Prix von Japan nicht ohne Gegner, letztendlich stehen Verstappen und Perez aber doch in der ersten Startreihe

(Motorsport-Total.com) - Der Vorsprung war nicht ganz so groß, wie es manche nach Q1 befürchtet hatten, aber Max Verstappen und Red Bull wurden ihrer Favoritenrolle im Qualifying zum Grand Prix von Japan in Suzuka gerecht. Verstappen fuhr eine Bestzeit von 1:28.197 Minuten und setzte sich letztendlich hauchdünn gegen seinen Teamkollegen Sergio Perez durch.

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Max Verstappen wurde seiner Favoritenrolle im Qualifying in Suzuka gerecht Zoom Download

Perez schob sich erst mit seiner letzten Runde auf P2 nach vorn, und weil Verstappen im letzten Sektor seiner letzten Runde keine persönliche Verbesserung schaffte, wurde es im Finish Red-Bull-intern extrem knapp. Allerdings: Auch Verstappens Zeit aus dem ersten Q3-Versuch hätte knapp gereicht, um auf Poleposition zu fahren.

Red Bull war auf der anspruchsvollen Strecke in Suzuka nicht in einer eigenen Liga. Lando Norris (McLaren) auf Platz 3 hatte lediglich 0,292 Sekunden Rückstand auf Verstappen. Der relativierte aber am Boxenfunk gleich: "Die Runde hätte besser sein können. Ist aber egal. Platz 1 ist das, worauf es unterm Strich ankommt."

Ferrari war, anders als in Melbourne, nicht erster Red-Bull-Verfolger. Zwar schaffte Carlos Sainz (+0,485) als Vierter erneut ein Topergebnis. Aber Charles Leclerc verlor das Stallduell um 0,104 Sekunden - und wurde damit nur Achter. Danach herrschte bei ihm Ratlosigkeit: "Das ist das Beste, was ich schaffen kann. Ehrlich. Ich raff's nicht."

Zwischen den beiden Ferraris reihten sich Fernando Alonso (Aston Martin/+0,489), Oscar Piastri (McLaren/+0,563) und Lewis Hamilton (Mercedes/+0,569) auf den Positionen 5 bis 7 ein. George Russell (Untersuchung wegen "unsafe release" anhängig) im zweiten Mercedes wurde Neunter. Und Lokalmatador Yuki Tsunoda (Racing Bulls) hatte in Q3, im "Konzert der Großen", keine Chance, von Platz 10 wegzukommen.

Nico Hülkenberg fehlte weniger als eine Zehntelsekunde auf den Einzug ins Top-10-Qualifying. Er belegte den zwölften Platz.

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Wie gut ist Red Bull wirklich?

Verstappen setzte gleich auf seiner allerersten Runde seine Duftmarke, als er in Q1 eine Bestzeit von 1:28.866 Minuten hinlegte und zu dem Zeitpunkt vier Zehntelsekunden Vorsprung auf Alonso und Perez hatte. McLaren, Ferrari und Mercedes fehlte mehr als eine halbe Sekunde auf den schnelleren der beiden Red Bulls.

ORF-Experte Alexander Wurz dämmerte da im Live-Kommentar schon, dass der Weg zur Poleposition in Suzuka nur über Verstappen führen würde: "Das hat auf der Straße geklebt, das Auto! Arg. Muss einen wahnsinnigen Spaß machen, so ein Auto zu fahren. Perfekt ausbalanciert, fast wie auf Schienen."

Verstappen fuhr dann auch in Q2 Bestzeit, diesmal vor Perez und Hamilton. Wobei anzumerken ist: Die beiden Mercedes waren die einzigen Topfahrer, die im zweiten Segment für einen zweiten Run rausfuhren. Hätten sie sich auf ihre erste Zeit verlassen, wären beide nicht in die Top 10 gekommen.

Die Konkurrenz verzweifelte an Verstappens Übermacht. Bereits nach der ersten Q3-Runde dämmerte Alonso, zu dem Zeitpunkt noch Achter, dass er nicht um die Pole würde kämpfen können: "Ich weiß nicht, wie ich schneller hätte sein können. Das war eine gute Runde." Und Hamilton seufzte: "Wo ist diese halbe Sekunde, Mann?"

Verstappen kann da nur lächeln: "Am Ende war es ziemlich eng. Diese Strecke ist heikel, mit den Reifen, mit dem aggressiven Asphalt. Wenn du ans Limit gehen willst, klappt das nicht immer. Du triffst hier nicht jede Runde perfekt. Aber es war trotzdem ein guter Tag für mich. Und es ist wichtig, auf Pole zu stehen."

Was ist mit Leclerc gerade los?

Eigentlich gilt Leclerc als einer der Super-Qualifyer der Formel 1. Doch aktuell macht er gegen Sainz keinen Stich. Sainz wurde Vierter, Leclerc Achter - auch wenn das deutlicher aussieht, als der Abstand letztendlich war (0,104 Sekunden).

Leclerc wirkte nach dem Qualifying trotzdem geknickt: "Ich hatte keine Balanceprobleme, ich habe keinen Fehler gemacht - ich war einfach langsam. Schon in Q1. Da war ich eine Sekunde hinter der Spitze und eine halbe hinter Carlos. Vielleicht habe ich die Reifen irgendwie falsch behandelt. Ich weiß es nicht und habe darauf derzeit keine Antworten."

Zumal Sainz auch noch mit einem weichen Gaspedal zu kämpfen hatte. Der Spanier bestätigt: "Ich hatte ein Problem. Das Pedal war weich, aber es stellte kein Risiko dar. Es war nur ein merkwürdiges Gefühl."

Warum fiel Mercedes so weit zurück?

Mercedes hatte im Abschlusstraining mit den Positionen 3 und 4 stark ausgesehen. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison. Als es drauf ankam, ging's jedoch nach hinten. Trotzdem bilanziert Toto Wolff nicht nur negativ: "Wenn man es positiv sehen will, war Suzuka 2023 eine unserer schlechtesten Strecken, und diesmal fehlt eine Zehntel auf ein solides Ergebnis."

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"Ich glaube, dass unser Auto gar nicht so schlecht war", sagt der Mercedes-Teamchef im Interview mit Sky. "Wir haben etwas Neues probiert, und das hat uns viel näher an die Spitze und an McLaren gebracht. Unerfreuliches Gesamtergebnis, aber an der Performance sehe ich was Positives."

Was sagt Hülkenberg über sein Aus in Q2?

Nico Hülkenberg legte in Q1 eine beeindruckende zweite Runde hin und schob sich damit aus der Knock-out-Zone auf Platz 13. Seinem Teamkollegen nahm der Deutsche 0,310 Sekunden ab. Im Haas-Qualifyingduell 2024 gleicht Hülkenberg (Benzintank leer in Saudi-Arabien, unsauberes Q1 in Melbourne) damit auf 2:2 aus.

Für den 36-Jährigen war dann aber in Q2 Endstation. Seine erste Rundenzeit wurde ihm wegen Tracklimits in Kurve 13 (Spoon) gestrichen. Diese hätte aber ohnehin nicht gereicht. Im zweiten Run verbesserte er sich von 1:30.658 auf 1:29.494 Minuten. Trotzdem fehlten am Ende 0,077 Sekunden auf Tsunoda: Platz 12. "Damit bin ich happy, auch wenn das Auto merkwürdig gehüpft ist", funkte er.

So knapp an Q3 vorbeizufahren, wertet Hülkenberg als "mittelschwere Sensation. Das Auto tut sich auf dieser Strecke mit dieser Charakteristik schwer. Da passt unser Auto nicht dazu. Von daher bin ich sehr zufrieden. Es war ein sauberes Quali mit sauberen Runden. Ich hatte Spaß!"

Mit Hülkenberg schieden in Q2 auch Daniel Ricciardo (11./Racing Bulls), Valtteri Bottas (13./Sauber), Alexander Albon (Williams) und Esteban Ocon (Alpine) aus. Ricciardo meinte nach seiner schnellen Runde am Funk: "Ich bin enttäuscht, dass es nicht gereicht hat, aber eigentlich war es eine gute Session. Wir werden dran arbeiten!"

Welche Fahrer schieden schon in Q1 aus?

Bereits in Q1 setzte es die erste faustdicke Überraschung. Denn während Alonso seinen Aston Martin sensationell auf Platz 2 stellte, schied Lance Stroll als 16. aus. Der Kanadier hatte auf seinen spanischen Teamkollegen 0,770 Sekunden Rückstand. Auf die Top 15 (Albon) fehlten ihm am Ende 0,061 Sekunden.

Neben Stroll erwischte es auch Alpine-Fahrer Pierre Gasly, der unter anderem über eine schlechte Traktion klagte ("Kann nicht beschleunigen, Auto schnappt am Kurvenausgang"), Kevin Magnussen (Haas), Logan Sargeant (Williams) und Guanyu Zhou (Sauber). Der Chinese monierte am Boxenfunk "immer noch die gleichen Probleme", nämlich: "Das Auto rutscht überall. Konnte nicht mehr tun."

Von den Topfahrern hatten nur Leclerc und Norris eine zweite Runde nötig, um sich gegen ein frühes Ausscheiden abzusichern. Eigentlich wollte auch Hamilton in Q1 ein zweites Mal rausfahren. Der Mercedes-Pilot wurde aber an der FIA-Waage aufgehalten und hatte Glück, dass seine neuntbeste Zeit letztendlich komfortabel reichte.

Gibt's den Grand Prix von Japan im Free-TV zu sehen?

In Deutschland kann man alle Rennwochenenden der Formel 1 nur im Pay-TV sehen. RTL zeigt zwar sieben Grands Prix live, der Grand Prix von Japan gehört aber nicht dazu. Der Kölner Privatsender ist erst im Juli beim Grand Prix von Ungarn wieder dabei. (Hier geht's zur TV-Übersicht für Suzuka!)


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  Weitere Formel-1-Videos

Was unverändert kostenlos zu sehen ist, ist die tägliche Analyse in der F1-Show mit Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de. Die Zusammenfassung des Geschehens in Suzuka findet an allen Tagen des Rennwochenendes um 14:00 Uhr deutscher Zeit statt.

Start zum Rennen ist am Sonntagmorgen um 7:00 Uhr deutscher Zeit. Formel-1-Fans, die keinen Pay-TV-Zugang haben, können als Alternative auf YouTube die Watchparty mit Kevin Scheuren und Kevin Hermann schauen. Die beiden dürfen dabei zwar aus rechtlichen Gründen keine Livebilder von der Rennstrecke zeigen. Ihr Kommentar eignet sich aber hervorragend als Alternative zu konventionellen TV-Audio- oder Radioübertragungen.

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