Ab Suzuka: Neuer Renningenieur für Lance Stroll
Lance Stroll bekommt nach dem Formel-1-Rennen in Australien einen neuen Renningenieur bei Aston Martin: Wie schwierig ist der Wechsel innerhalb des Jahres?
(Motorsport-Total.com) - Ab dem vierten Rennen der Formel-1-Saison 2024 wird Aston-Martin-Pilot Lance Stroll mit Andrew Vizard einen neuen Renningenieur bekommen, der schon während des ersten Freien Trainings in Saudi-Arabien am Funk des Kanadiers zu hören war. Sein bisheriger Renningenieur Ben Michell, der seit 2021 mit Stroll in dieser Rolle zusammengearbeitet hat, wurde befördert zum Leiter der Abteilung Performanceoptimierung.
Vizard ist seit 2023 als "Senior Performance Engineer" bei Aston Martin tätig, doch zuvor hat er unter anderem auch als Performance-Ingenieur von Alexander Albon bei Williams gearbeitet. Stroll, der zuletzt beim Großen Preis von Saudi-Arabien mit einem Unfall vorzeitig ausschied, glaubt nicht, dass der Wechsel innerhalb der Saison große Probleme machen sollte.
"Ich glaube nicht, dass es so schwierig ist", sagt er am Medientag am Donnerstag in Melbourne. "Ich meine, Andrew bereitet sich schon eine Weile vor, kommt zu den Rennen, verbringt Zeit in der Fabrik, also denke ich, dass es ziemlich glatt laufen sollte, aber ja, ich hatte in den letzten Jahren eine sehr schöne Zeit mit Ben und es war angenehm."
Was Stroll über seinen Crash in Dschidda sagt
Sein Aston-Martin-Team wird indes hoffen, den Aufwärtstrend aus Dschidda mit nach Australien nehmen zu können. Zwar schied Stroll in der Anfangsphase des Rennens nach einem Mauerkontakt aus, doch sein Teamkollege Fernando Alonso konnte mit Platz fünf gleich zehn Punkte holen und auch eine stärkere Pace als noch eine Woche zuvor in Bahrain zeigen.
"Das Auto war knifflig", sagt Stroll über seinen Crash. "Aber um ehrlich zu sein, habe ich im Rennen einfach gepusht und die Mauer berührt. Wenn man in Dschidda pusht passieren einfach Fehler. So einfach ist das."
Stroll: Da muss sich Aston Martin noch verbessern
Auf die generelle Lage seines Teams angesprochen meint der junge Kanadier, dass der AMR24 zwar "gut bei der Qualifyingpace aussieht", dafür aber "ein bisschen mehr Reifenverschleiß" als die Hauptkonkurrenten Mercedes und McLaren habe. "Aber wir haben ein paar Ideen, wie wir das verbessern können, so können wir hoffentlich auch sonntags konkurrenzfähiger werden", so Stroll.
"Ich denke, wir sind im Mittelfeld schneller als viele andere Autos, die Alpines und Saubers und solche Autos", fügt er hinzu. "Aber [in Bahrain] war Fernando von P6 gestartet und wurde Neunter, und wir waren 20 Sekunden hinter Mercedes und McLaren. Ich denke, es kommt darauf an, wen man im Feld sieht, aber es gibt Teams, die weiter vorne sind als wir."
"Wir haben einige Sachen für die nächsten Rennen in der Pipeline. In diesem Stadium macht jede Kleinigkeit, die am Auto angebracht wird, einen Unterschied. Aber wenn ich mir die ersten paar Rennen anschaue, dann hatten wir nicht wirklich die Pace, um mit den McLarens zu kämpfen."
"Der eigentliche Fokus liegt also auf der Arbeit an der Rennpace. Und das war unsere Stärke im letztjährigen Auto, wir hatten eine sehr gute Rennpace. Dieses Jahr scheint es ein bisschen schwieriger zu sein. Wir haben also ein paar Ideen, aber wir müssen am Sonntag weiter Druck machen."
Stroll: Muss mich erst noch an neues Auto gewöhnen
Neben der charakterlichen Veränderung am Auto scheint auch Stroll selbst mit dem Auto Probleme zu haben, zumindest, was eine schnelle Runde im Qualifying angeht. Nimmt man die schnellsten Runden der beiden Qualifyings bisher, dann war Alonso im Schnitt mehr als vier Zehntel schneller, was sich aber auch mit den Daten des Vorjahres deckt.
"Ich fühle mich gut im Auto", meint der 25-Jährige jedoch. "Und es ist ein ganz anderes Auto als letztes Jahr, es verhält sich ganz anders. Ich denke also, dass sich in diesem Jahr viele Dinge ändern, wenn man mit diesem Auto fährt, und die Technik muss ein wenig angepasst werden."
"Aber ja, es ist noch sehr früh in der Saison, es sind noch 22 Rennen zu fahren, die längste Saison überhaupt. Es gibt also noch viel zu lernen, was die Fahrweise und das Set-up angeht, wie man mehr Rundenzeit aus dem Auto herausholen kann - es ist ganz sicher ganz anders als das letztjährige Auto, was das Verhalten und den Fahrstil angeht."
"Es hat mehr Abtrieb, mehr Grip, ganz klar. Aber es gibt einige charakteristische Dinge, die ein wenig anders sind und an die man sich gewöhnen muss", so das Fazit von Stroll vor dem Rennwochenende in Australien.