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Warum die Formel 1 die Red-Bull-Drohne (noch) nicht einsetzt
Dean Locke als TV-Chef der Formel 1 erklärt, weshalb die neuentwickelte Red-Bull-Drohne RBD1 derzeit nicht bei einem Grand Prix verwendet werden kann
(Motorsport-Total.com) - "Was Red Bull da gemacht hat, ist wirklich interessant", sagt Dean Locke. Der Fernsehchef der Formel 1 zeigt sich beeindruckt von der Highspeed-Drohne RBD1, die sogar schneller ist als ein aktueller Grand-Prix-Rennwagen. Warum also kommt diese Technologie dann nicht auch in der Formel 1 zum Einsatz?
Locke verweist auf die spektakuläre Premiere der Red-Bull-Drohne beim Shakedown des neuen Red Bull RB20 in Silverstone und meint: "Das war ein privater Test. Da kann man natürlich auf 90 Prozent der Regeln pfeifen, auf die wir sonst achten müssen."
Was das genau bedeutet, illustriert die Kulisse in Silverstone an diesem regnerischen Dienstag: Einzig der RB20 von Max Verstappen dreht seine Runden auf der Strecke, die Zuschauertribünen sind menschenleer. Wenn also etwas schiefgeht bei Red Bulls Drohnen-Stunt, es hat kaum Konsequenzen.
Anders bei einem Rennwochenende der Formel 1 mit 20 fahrenden Autos und Tausenden auf den Rängen rund um die Strecke. "Da ist es dann nicht so einfach, nicht über Zuschauerbereiche zu fliegen", sagt Locke. "Eine Drohne darf auch nicht die Strecke queren. Das macht es für uns wirklich schwierig."
Allerdings unterhalte die Formel 1 trotzdem Gespräche mit Red Bull über potenzielle Grand-Prix-Einsätze der RBD1-Drohne. "Es gibt ja zum Beispiel Abschnitte wie die Gegengeraden in Schanghai oder in Austin", wo Aufnahmen mit Drohnen denkbar sein könnten, so Locke.
"Aber so herausragend Drohnen für manche Sportarten sind, für uns sind sie sehr schwierig zu nutzen. Aber wir arbeiten daran."
Erste Sondierungsgespräche mit der FIA
Beim Formel-1-Auftakt 2024 in Bahrain habe es bereits ein Treffen mit Verantwortlichen des Automobil-Weltverbands (FIA) gegeben, bei dem der Einsatz von Drohnen bei der Formel-1-TV-Übertragung eines der Themen gewesen sei.
"Uns geht es nicht nur um die Frage, wie schnell solche Drohnen sein können, sondern auch darum, wie leicht oder klein, damit eine Drohne bei einem Absturz nur geringen Schaden anrichten würde. Und das steht in Kontrast zu den Unternehmen, die bei uns immer mit riesigen Geräten anklopfen", sagt Locke.
Was die Formel 1 an der Red-Bull-Drohne stört
Hier könnte die RBD1 mit ihrer kompakten Bauweise dank Formel-1-Materialien ideal sein. Doch es gibt auch Schwachstellen an der Drohne, meint Locke: "Sie kann ihre Kamera nicht bewegen. Das heißt, sie muss einem Auto hinterherfliegen oder es von der Seite filmen. Das macht es wirklich schwierig."
Aber "schwierig" heißt bekanntlich nicht "unmöglich". Zumal die Formel 1 selbst bereits einige Experimente mit kleinen Fluggeräten unternommen hat, und das schon 2021 in Österreich sowie 2022 in Spanien und in den USA. Mehr ist bislang aber nicht daraus geworden.