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Für Max Verstappen kam Bahrain-Pole "ein bisschen unerwartet"
Red-Bull-Pilot Max Verstappen toppt zum ersten Mal am Formel-1-Wochenende in Bahrain eine Session und sichert sich damit "ein bisschen unerwartet" die Pole
(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen ist beim Formel-1-Saisonauftakt in Bahrain mit der Poleposition in das neue Rennjahr gestartet. Mit einer Q3-Bestzeit von 1:29.179 Minuten ließ der Red-Bull-Pilot Ferrari-Konkurrent Charles Leclerc, der nur etwas mehr als zwei Zehntelsekunden fehlten, knapp hinter sich.
© Motorsport Images
Vor dem Qualifying hatte Max Verstappen in keiner Session vorn gelegen Zoom Download
"Es hat eine Menge Spaß gemacht. Die Strecke hatte viel Grip, aber durch den Wind an den vergangenen beiden Tagen war es schwierig, eine gute Runde zusammenzubekommen. Das war auch im Qualifying nicht anders", sagt der Polesetter von Bahrain.
"Von Q1 zu Q2 wird man automatisch etwas schneller, weil die Strecke schneller wird. In Q3 war etwas schwieriger, wirklich alles herauszuholen, aber ich bin sehr glücklich, auf der Pole zu stehen. Es war ein bisschen unerwartet, aber zum Glück kam das Auto im Qualifying zu uns und ich fühlte mich etwas wohler."
"Wir mussten am Auto noch ein paar Dinge feintunen und versuchen, die perfekte Balance zu finden", erklärt Verstappen. "Mit dem Wind war das heute nicht einfach, aber zum Glück ging es in die richtige Richtung und wir konnten mit dem Auto etwas mehr pushen und im Qualifying einen weiteren Schritt machen."
Max Verstappen im Qualifying erstmals vorn
Nachdem Verstappen kein einziges der Trainings auf Platz eins beendet hatte, lieferte der dreifache Formel-1-Weltmeister einmal mehr ab, als es zählte, und steigerte sich von Qualifying-Abschnitt zu Qualifying-Abschnitt. Im Vergleich zu Q2 machte er in Q3 noch einmal knapp zwei Zehntel gut - anders als Leclerc.
Der Ferrari-Pilot war in Q2 mit 1:29.165 Minuten knapp schneller als Verstappens Pole-Runde, konnte sich aber in Q3 nicht mehr steigern. "Es war ein sehr enges Qualifying, was sicher auch an den schwierigen Bedingungen mit dem Wind lag", sagt Verstappen.
"Wenn man die Runde gut zusammenbringt, kann man allein in einer Kurve eine oder anderthalb Zehntel finden. Es lief gut für uns in Q2 und Q3, insbesondere in Q3. Aber die Abstände waren super eng. Man wusste vor Beginn von Q3 nicht wirklich, wer es auf die Pole schaffen würde. Das hat es spannend gemacht."
Ein bisschen half Verstappen vielleicht auch der Windschatten von Oscar Piastri im McLaren zu Beginn seiner Pole-Runde. Darauf angesprochen sagt er: "Ich musste ihn vorbeilassen, weil nicht genug Platz (zwischen uns; Anm. d. R.) war."
"Ich bin ihm dann zur Kurve 1 hin ein bisschen gefolgt, was mir sicherlich ein wenig Rundenzeit verschafft hat, aber nicht so viel wie der Abstand am Ende war", so Verstappens Einschätzung. Im Vergleich zu Leclerc hatte er vor allem in Sektor 1 die Oberhand, verlor dafür aber im dritten Sektor Zeit auf die Konkurrenz.
"Ja, der dritte Sektor war über das ganze Wochenende hinweg unsere Schwachstelle. Es ging einfach nicht schneller, das Auto hat mir nicht mehr gegeben", erklärt der Red-Bull-Pilot. Dafür entschuldigte sich der Niederländer am Ende sogar noch bei seinem Renningenieur Gianpiero Lambiase im Teamfunk.
Red Bull mit kontinuierlichen Fortschritten
"Es tut mir leid, GP", hieß es dort, weil er keine perfekte Runde abgeliefert hatte. Für den amtierenden Formel-1-Weltmeister zählt eben nur die Perfektion. "Man versucht einfach, sich immer zu verbessern, mit jedem Run, den man fährt."
"Natürlich ist man im Qualifying etwas limitierter in dem, was man verbessern kann, aber Details können helfen. Man versucht, sich auch der Strecke anzupassen", erklärt Verstappen. "Und man hat natürlich auch immer ein Auge auf die Konkurrenz, ob sie in einer bestimmten Kurve besser sind oder nicht."
Insofern finde während des Qualifyings immer ein Austausch mit seinen Ingenieuren statt, um mehr Zeit zu finden. "Gleichzeitig arbeitet man natürlich an sich selbst, hat vielleicht kein so gutes Gefühl in einer bestimmten Kurve und versucht, das zu korrigieren."
Ein paar Korrekturen hatte es, wie Verstappen andeutet, vorab auch am Auto gegeben: "Wir haben das Auto von gestern zu heute auf jeden Fall verbessert, und dann vom FT3 zum Qualifying einen weiteren kleinen Schritt gemacht, sodass ich mich etwas wohler fühlte. Und dann kann man die Kurven auch besser attackieren."
Neben Schaltproblemen, die "uns schon eine ganze Weile beschäftigen", habe vor allem die Balance des Autos an diesem Wochenende Probleme bereitet. "Ich habe einfach versucht, das Auto ins richtige Arbeitsfenster zu bekommen mit der Vorder- und der Hinterachse und einen guten Mittelweg zu finden."
"Auf einer Strecke wie dieser, die die Reifen ziemlich beansprucht, mit aggressivem Asphalt, da können ein kleiner Rutscher und blockierende Räder jede Menge Zeit kosten. Es geht also um die kleinen Dinge, die das Auto dann deutlich besser machen."
Im Qualifying ist das Red Bull schon mal gelungen. So zeigte sich am Ende auch Red-Bull-Motorsportkonsultent Helmut Marko "sehr zufrieden". Zwar räumt er ein: "Es war schwierig. Leclerc war wie zu erwarten stark. Beide haben im letzten Sektor die Runde nicht optimal erwischt, aber es hat gereicht."