Domenicali: Formel 1 hat Prozesse bei Andretti-Absage eingehalten
Formel-1-Boss Stefano Domenicali äußert sich erstmals seit der Absage an Andretti: Er stellt klar, dass die Formel 1 alle Prozesse eingehalten habe
(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Boss Stefano Domenicali hat sich erstmals seit der Absage an das Andretti-Team zu dem Thema geäußert und betont, dass die Formel 1 den Prozess eingehalten und das Ergebnis auf korrekte Art präsentiert habe.
Die Formel 1 hatte dem amerikanischen Bewerber vor rund einem Monat eine schallende Absage erteilt, obwohl das Team bereits das Grüne Licht der FIA hatte. Doch das Formula One Management (FOM) lehnte einen Einstieg Andrettis kategorisch ab und begründete dieses in mehreren - teilweise umstrittenen - Punkten.
Doch Domenicali stellt klar, dass dabei alles richtig abgelaufen sei: "Was die Geschehnisse angeht, so denke ich, dass der Prozess eingehalten wurde und wir das Ergebnis auf die richtige Art und Weise präsentiert haben", sagt der Italiener in einem Call mit Wall-Street-Analysten.
Die Absage an Andretti hat die Frage aufgeworfen, ob es in naher und mittelfristiger Zukunft überhaupt ein elftes Team geben kann, weil man einen Großteil der Begründungen auch auf jeden anderen Bewerber anwenden kann. Zudem ist bekannt, dass die zehn bestehenden Teams kein zusätzliches Team wollen, um das Preisgeld nicht weiter aufzuteilen.
Bewerbern dürfte es in Zukunft auch noch schwieriger gemacht werden, weil erwartet wird, dass die festgelegten 200 Millionen Dollar Antrittsgeld, was unter den bestehenden Teams aufgeteilt wird, mit dem nächsten Concorde-Agreement ab 2026 noch deutlich steigen wird - von mindestens 600 Millionen Dollar ist die Rede.
"Sicherlich ist das ein Punkt, der mit dem Concorde-Agreement zusammenhängt", sagt Domenicali auf die Frage nach zukünftigen Bestimmungen für ein elftes Team. "Es ist ein Punkt der gemeinsamen Arbeit, die zwischen der FIA und der FOM in Bezug auf die verschiedenen Arten der Bewertung, die wir tun müssen, getan werden muss."
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"Für die Zukunft ist es natürlich eine Frage der Diskussion mit den Teams, mit dem richtigen kommerziellen und technischen Vorschlag, der dementsprechend innerhalb dieses Jahres diskutiert werden wird."
Domenicali geht davon aus, dass die Gespräche über die nächste Vereinbarung "sehr, sehr bald" beginnen werden, wobei er andeutet, dass sie im Großen und Ganzen der jetzigen ähneln wird: "Unsere Ansicht, die wir im Wesentlichen mit den Teams teilen, ist, dass das Concorde-Agreement dieses Mal keine wesentlichen Änderungen benötigt."
"Wir werden also sehr, sehr bald damit beginnen. Wir hatten die Priorität, vor dem Ende der Saison über das Reglement und andere Dinge zu sprechen, die vorher geklärt werden müssen", sagt er. "Jetzt nähern wir uns also dem Zeitpunkt, an dem wir mit dieser Diskussion beginnen werden. Sehr, sehr bald, wie ich schon sagte."