Red Bull glaubt: Konkurrenz hat Ground-Effect-Autos jetzt verstanden
Red Bull glaubt, dass die Konkurrenz die Ground-Effect-Autos nun verstanden haben und macht das an beobachteten Entwicklungen fest
(Motorsport-Total.com) - Red Bull glaubt, dass seine Konkurrenten langsam hinter das Erfolgsgeheimnis der aktuellen Ground-Effect-Boliden gekommen sind. Das macht man an einigen "interessanten" Entwicklungspfaden fest, die man bei anderen Rennställen beobachtet hat.
Viele Teams haben ihre Boliden vor der Formel-1-Saison 2024 stark modifiziert und so auf die bisherige Dominanz des Red-Bull-Rennstalls reagiert. Und obwohl der Bau eines Red-Bull-Klons allein noch kein Garant für Erfolg ist, da die Teams verstehen müssen, wie das Konzept funktioniert, gibt es Anzeichen dafür, dass die Lücke geschlossen wird.
Red Bulls Technikchef Pierre Wache glaubt, dass einige der von den Teams eingeschlagenen Entwicklungswege - wie der Frontflügel von Mercedes - das beste Zeichen dafür sind, dass die Konkurrenz verstanden hat, was die früheren Autos seines Teams so gut gemacht hat.
"Ich weiß nicht, ob sie verstanden haben, was wir gemacht haben, aber ich glaube, sie haben es verstanden, nachdem ich gesehen habe, wie sie ihre Autos entwickelt haben", sagt Wache gegenüber der globalen Sprachausgabe von Motorsport.com.
"Auch wenn es nicht genau derselbe Weg ist - denn ich bin mir sicher, dass wir nicht überall richtig liegen - haben sie ihren eigenen Weg gefunden", sagt er. "Sie haben Werkzeuge oder bestimmte Entwicklungswege entwickelt, basierend auf den Problemen, die sie haben und basierend auf dem eigenen Verständnis."
"Vielleicht haben sie andere Dinge gefunden, die sehr interessant sein könnten. Die Möglichkeit, mit dreieinhalb Flaps am Element des Frontflügels zu arbeiten (wie Mercedes; Anm. d. Red.), ist interessant, weil es mehr Abtrieb gibt.
"Sie haben einen anderen Weg gefunden. Ich bin mir nicht sicher, ob sie genau wissen, was wir gemacht haben, denn wenn man einfach kopiert, ohne es zu verstehen, ist es für mich nutzlos, aber alle konkurrenzfähigen Leute in diesem Geschäft gehen einen Weg, der ihnen einen Vorteil verschafft", so Wache.
Die Form, die Red Bulls neuer RB20 bei den Testfahrten in Bahrain in der vergangenen Woche gezeigt hat, hat viele davon überzeugt, dass das Team beim Saisonauftakt das zu schlagende Team sein wird - und einen noch größeren Vorteil haben könnte als im vergangenen Jahr.
Rückt Ferrari Red Bull auf die Pelle?
Doch Wache ist nicht ganz so zuversichtlich und glaubt, dass es vor allem Ferraris Longruns sind, die das italienische Team zu einem potenziellen Herausforderer macht.
Auf die Frage, ob der Vorsprung von Red Bull über den Winter gleich geblieben sei, antwortet Wache: "Nein, das sehe ich nicht so. Ich hoffe, dass der Abstand größer wird, aber ich weiß es nicht."
"Ich hoffe, dass wir erst einmal ein Auto abliefern, das gut funktioniert, und dann werden wir sehen, wo jeder steht", sagt er. "Aber um ehrlich zu sein, wenn ich mir Ferrari anschaue, waren sie sehr schnell. Ich weiß es also nicht, um ehrlich zu sein."
"Unsere größte Sorge ist, dass diese Strecke sehr speziell ist. Wie können wir das auf andere Strecken mit anderen Problemen übertragen?", so Wache. "Die Oberfläche ist sehr speziell. Ich denke, wir werden vor einer anderen Herausforderung stehen und ich bin mir nicht sicher, ob es einfach wird."