• 28. Februar 2024 · 13:27 Uhr

Hat Verstappen schon eine Hand am WM-Pokal? Ja!

Die Analyse von Toto Wolff deckt sich mit jener von PACETEQ-CEO Alexander Bodo: Red Bull ist zu Beginn der Formel-1-Saison 2024 haushoch überlegen

(Motorsport-Total.com) - Es sind keine guten Neuigkeiten für alle Fans, die auf eine spannende Formel-1-Saison 2024 hoffen, wenn Toto Wolff analysiert, dass sich Mercedes zwar aktuell im Kampf um Platz 2 sieht, auf Spitzenreiter Red Bull aber bei den Wintertestfahrten "bis zu eine Sekunde" gefehlt hat, wann immer auf der Strecke Longruns getestet wurden.

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Max Verstappen im Red Bull RB20 für die Formel-1-Saison 2024 Zoom Download

"Wenn wir mit Ferrari, McLaren und Aston Martin um die Wette fahren können und sie schlagen, dann ist das ein gutes Ergebnis", sagt der Mercedes-Teamchef im Interview mit dem ORF. "Das ist im Moment unser Wettbewerb. Den gilt es zu schlagen, und uns dann weiter an Red Bull heranzuarbeiten."

Dass Red Bull unmittelbar vor dem Auftakt der Saison 2024 am kommenden Wochenende in Bahrain klarer Branchenführer in der Formel 1 ist, das sieht übrigens auch Alexander Bodo so, Geschäftsführer des Technologieunternehmens PACETEQ, das im Bereich der Datenanalyse mit zahlreichen namhaften Teams aus dem internationalen Motorsport zusammenarbeitet.

Bodo war am Montag zu Gast beim Online-Mitgliederstammtisch auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de und hat dort fast zwei Stunden mit dem PACETEQ-Tool OneTiming genau erklärt, wie die Profis die Testzeiten interpretieren können und welche Schlüsse er aus den drei Tagen in Bahrain zieht.

Der virtuelle Event stand unter dem Titel "Hat Verstappen schon eine Hand am WM-Pokal, Alex Bodo?" Eine Frage, die er eindeutig beantwortet: "Ja. Ich würde sagen mehr als eine Hand. Da muss schon viel passieren." Red-Bull-Konkurrenten wie Ferrari, sagt Bodo, haben "die Hosen deutlich weiter runtergelassen als Red Bull".


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Ablesen können das professionelle Analysten wie er an einer Vielzahl von Daten. Wie lang waren die gefahrenen Stints und welche Rückschlüsse lässt das auf die Benzinmenge zu? War DRS aktiviert oder nicht? Welche Reifen waren drauf? Welche Diagramme spucken die GPS-Daten für einzelne Kurven aus? Und wie war die Höchstgeschwindigkeit?

Hat Verstappen schon eine Hand am WM-Pokal? Ja!

Bei Red Bull zeigt Bodos Analyse, dass Red Bull in Sachen aerodynamische Effizienz mit Abstand am besten aufgestellt zu sein scheint. Die Sprünge ohne und mit DRS waren seiner Beobachtung nach "abartig und einzigartig". Diese Effizienz habe es Red Bull bei den Tests erlaubt, "mit höherem Abtrieb zu fahren", also "schnell in den Kurven" und trotzdem "reifenschonend".

"Normalerweise, wenn ich high Downforce fahre, bedeutet das, dass ich Topspeed herschenken muss. Beim Red Bull ist das aber nicht so, weil er es geschafft hat, durch die aerodynamische Effizienz eine so gute Balance herzustellen, dass er dann mit DRS trotzdem schneller war als alle anderen. Der konnte das Beste aus allen Welten kombinieren", analysiert Bodo.

Eine Analyse, die sich mit jener von Toto Wolff deckt. Auch für ihn ist Red Bull Favorit: "Wenn das Ranking so bleibt wie bei den Testfahrten, dann haben die doch einen relativ großen Vorsprung. Die konnten beliebig schnelle Zeiten fahren. Vor allem der Longrun war wirklich gut, die Zeit war einfach absolut stabil. Max hatte überhaupt keinen Reifenabbau und ist damit sicher Favorit - wenn nicht sogar so stark, wie sie im letzten Jahr waren."

Mercedes: Stehen besser da als 2023

Aber Mercedes ist immerhin optimistisch, am Saisonbeginn eine bessere Ausgangslage zu haben als vor einem Jahr: "Wir waren sicher auf eine Qualifikationsrunde nicht auf dem Niveau von Red Bull oder auch Ferrari. Aber unsere Rennsimulation am zweiten Tag war die schnellste nach der von Max, und das deutet doch darauf hin, dass wir besser aufgestellt sind als im letzten Jahr."

"Wir haben so viele neue Features am Auto, dass es in erster Linie darum ging, das zu testen, sich nicht von Rundenzeiten ablenken zu lassen. Und deswegen ist eine gewisse Vorfreude da, die ich spüre", sagt Wolff und unterstreicht: "Das habe ich viele Jahre nicht mehr gehabt."

"Das Wichtigste aus unserer Sicht ist, dass die Fahrer gesagt haben, das Auto ist ein Meilenstein gegenüber dem letzten Jahr. Das Auto fährt nach links, wenn man nach links lenkt. Das war im letzten Jahr nicht so, und damit kann man mal beginnen mit der Abstimmungsarbeit."

"Das ist generell etwas, wo wir in den letzten Jahren immer gut waren, dass wir das Produkt genommen und dann weiterentwickelt haben. Und in diesem Jahr können wir mit etwas starten, das das macht, was wir erwarten", sagt der Österreicher.

Deepdive in die Testanalyse: Jetzt auf YouTube!

Ein Auszug aus der fast zweistündigen Testanalyse mit PACETEQ-CEO Alexander Bodo ist jetzt als kostenloses Video (35 Minuten) auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de verfügbar. Um den gesamten Stammtisch zu sehen und Prominenten aus der Formel 1 bei den monatlichen Stammtischen auch mal selbst via Zoom eine Frage zu stellen, ist eine Kanalmitgliedschaft erforderlich.

Diese kostet nur 3,99 Euro pro Monat, kann jederzeit gekündigt werden und ermöglicht, im Archiv bisherige Stammtische re-live zu schauen. Unter anderem mit Stargästen wie Günther Steiner, Ralf Schumacher oder Norbert Haug, oder auch mit dem ehemaligen Formel-1-Aerodynamiker Philipp Brändle. Zuletzt waren im Januar und Februar Alexander Wurz und Hermann Tilke zu Gast.

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