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Ex-Formel-1-Teamchef: 25 bis 30 Rennen pro Saison die richtige Größe!
Otmar Szafnauer sind die 24 Rekordrennen in der Formel-1-Saison 2024 nicht genug - Der ehemalige Teamchef kann sich 25 bis 30 Rennen vorstellen
(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 feiert in der Saison 2024 ihren Rekordkalender mit 24 Grands Prix. Viele Protagonisten im Fahrerlager halten die Zahl der Rennen schon jetzt für zu hoch, weil die Arbeitsbelastung der Teams hoch ist und die Aufmerksamkeit der Fans sinkt. Ex-Formel-1-Teamchef Otmar Szafnauer kann sich sogar noch mehr Rennen in der Königsklasse vorstellen.
Gegenüber Reuters sagt er: "Wenn man es richtig plant, sind 25 bis 30 Rennen die richtige Größe. Wenn wir 30 Rennen fahren, dann haben wir zwei Teams und jedes Team beackert 15 Rennen. Das ist ein einfaches Leben im Vergleich zu dem, was wir heute haben." Eine Aufteilung der Rennen auf zwei Teams pro Fahrzeug und Rennstall ist daher die Lösung des US-Amerikaners, der auch die rumänische Staatsbürgerschaft besitzt.
Szafnauer selbst war Teamchef bei Aston Martin und zuletzt bei Alpine. Heute ist er Unternehmer und hat als Mitbegründer von Soft Pauer seine Finger in Formel-1-Timing-App im Spiel. Außerdem hat er die EventR-App ins Leben gerufen, die Gruppenreisen für Rennteams erleichtern soll. Szafnauer kennt sich also bestens aus.
Cleverer Kalender und innovative Teams
Der ehemalige Formel-1-Teamchef lobt Liberty Media, den Rechteinhaber der Formel 1, für seinen Ansatz, noch mehr Veranstaltungen zu organisieren. Laut Szafnauer muss ein globaler Sport auch wirklich die ganze Welt bereisen, weshalb er für 25 bis 27 Rennen offen ist. Dabei verweist er auch auf die NASCAR-Serie in den USA, die derzeit 36 Punkterennen und zwei Einladungsrennen pro Jahr austrägt - allerdings nur in den USA.
Um die Logistik der Formel 1 auf Vordermann Niveau zu bringen, hat er ebenfalls Ideen entwickelt: Der Rennkalender muss clever geplant werden, um Transportwege und Reisestrapazen für die Teammitglieder zu minimieren. Derzeit gibt es im Kalender Teile, die wenig Sinn ergeben, wie die Reise nach Kanada inmitten von neun europäischen Rennen. Hier wäre es sinnvoll, sowohl das Kanada als auch das Miami-Rennen in den späteren Nord- und Südamerika-Block zu legen.
Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali sagt, die Königsklasse habe mindestens 30 potenzielle Austragungsorte auf der Liste, weil sich Länder, Städte und Promoter nach den Rennen reißen würden. Für 2026 sollen mit Madrid in Spanien und Südafrika zwei neue Strecken in den Kalender aufgenommen werden. Mohammed Ben Sulayem, Präsident des Automobil-Weltverbands FIA, sieht das anders. Er will "mehr Teams und weniger Rennen" in der Formel 1.
Mitarbeiter können frei bekommen
Szafnauer hat noch weitere Ideen in petto, um einen noch größeren Kalender zu stemmen: So könnte ein Stratege zehn Rennen an der Rennstrecke und zehn Rennen in der Fabrik betreuen. Dazu kämen bei 24 Grands Prix vier "Wild Cards", mit denen sich der Mitarbeiter auch innerhalb einer Saison frei nehmen kann.
"Die Mitarbeiter sagen, dass der Formel-1-Zirkus zu viel Zeit in ihrem Leben einnimmt und sie dadurch Geburtstage und Hochzeiten verpassen - Dinge, die sie nicht verpassen wollen. Aber dafür gibt es eine Lösung", sagt Szafnauer. "Meine Lösung ist, dass jemand 20 Rennen betreut und vier Wochenenden frei hat, die er aber vorher festlegen muss, damit wir als Team dafür etwas aufbauen können."