Formel-E-CEO wettet: Verstappen holt sich "zu 99 Prozent" den Titel
Für Jeff Dodds, CEO der Formel E, steht der Formel-1-Weltmeister schon fest - Er ist sich so sicher, dass er um eine Viertel Million wettet, doch es hagelt Kritik
(Motorsport-Total.com) - Nach drei WM-Titeln in Folge und einer dominanten Formel-1-Saison 2023 mit 19 Siegen in 22 Grand-Prix-Rennen geht Max Verstappen als klarer Favorit in das neue Rennjahr - erst recht nach seiner Performance am ersten Testtag in Bahrain.
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Ist Max Verstappen vierter Titel in dieser Saison reine Formsache? Zoom Download
Nicht nur die Konkurrenz, wie etwa George Russell von Mercedes, ist sich sicher, dass Red Bull mit dem Niederländer auch in der Saison 2024 wieder den Ton angeben wird. Auch viele Experten und Fans sind sich in diesem Punkt einig. Zu Letzteren zählt auch Jeff Dodds, seines Zeichens CEO der Formel E.
Im Gespräch mit TNT Sport legt er sich fest und sagt: Auch 2024 wird der Titel an Verstappen gehen. "Zu 99 Prozent bekommt er die Trophäe", so Dodds.
Dabei ist sich der 51-Jährige so sicher, dass er wettet: "Wenn Verstappen nicht gewinnt, sondern einer der anderen 19 Fahrer, spenden wir eine Viertelmillion Dollar an eine Wohltätigkeitsorganisation der Wahl jenes Fahrers, der den Titel holt."
Jeff Dodds mit Seitenhieb auf die Formel 1
Dodds ist also ziemlich überzeugt, dass er mit seiner Prognose richtig liegt. Und selbst wenn nicht, könnte er die 250.000 Dollar Wettschulden gut verschmerzen: "Es wäre nicht der schlechteste Arbeitstag, einen Haufen Geld für wohltätige Zwecke zu spenden. Aber auf jeden Fall wird er diese Saison gewinnen."
In dem Zusammenhang kann sich der Formel-E-CEO einen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen. Denn für ihn als Fan sei die Formel 1 zu vorhersehbar geworden.
"Ich betreibe die Formel E. Keiner von uns hat eine Ahnung, wer gewinnen wird. Ich bin also ziemlich gespannt. Ich weiß, dass ich ein Formel-1-Fan war. Die Saison fängt bald an, und ja, ich werde sie mir ansehen, mit all dem Trara und allem, was dazu gehört. Aber ich weiß auf jeden Fall schon, wer gewinnen wird."
"Man kann nicht 19 von 22 Rennen in einer Saison gewinnen, in die Wintersaison gehen, die Autos ein bisschen weiterentwickeln, zum nächsten Rennen zurückkommen und nicht mehr gewinnen. Ich kann mir das einfach nicht vorstellen", hält Dodds fest.
Shitstorm für die Formel E auf Instagram
Ein Instagram-Post zu Dodds Wetteinsatz auf dem offiziellen Formel-E-Profil stieß indes auf überwiegend negatives Echo. Viele Kommentatoren bewerten die Aktion kritisch.
"Über andere Serien reden zu müssen, um die Werbetrommel zu rühren ... Igitt", heißt es dort. Und weiter: "Oder einfach nur für wohltätige Zwecke spenden, anstatt es an das Scheitern von jemandem zu hängen? Ich finde das so merkwürdig."
Ein anderer schreibt: "Anstatt die spannenden Dinge der Formel E zu feiern, setzt ihr auf einen 'negativen Aspekt' eines anderen Motorsports? Wie soll das jemandem nützen? Ich bin schockiert, dass sich eine Gruppe von Leuten in einen Raum gesetzt und gesagt hat: 'Ja, das wird eine tolle Marketingkampagne.'"
"Die Tatsache, dass ihr über die Formel 1 reden müsst, um Aufmerksamkeit zu erregen, anstatt über die Rennen oder die Kategorie selbst, ist beunruhigend", ergänzt ein weiterer.
Auch Dodds selbst bekommt sein Fett weg. "Okay, dieser Typ wird nur dann Geld für wohltätige Zwecke spenden, wenn etwas sehr Unwahrscheinliches passiert. Wenigstens hat er gezeigt, wie er denkt", kritisiert einer der Kommentatoren.
Der Nächste stichelt: "Vielleicht kann er sich das ja leisten, bei den Preisen, die in manchen Ländern für das Anschauen der Formel E verlangt werden."
Selbst Sky-Reporterin Naomi Schiff fühlte sich zu einem Kommentar veranlasst und schrieb: "Ich weiß nicht so recht." Es scheint also ganz so, als hätte sich Formel-E-CEO Dodds mit seiner Formel-1-Wette ein ziemliches Eigentor geschossen.