Ricciardo Vierter am ersten Testtag: Racing Bulls "besser als erwartet"
Das Racing-Bulls-Formel-1-Team konnte am ersten Testtag in Bahrain aufhorchen lassen: Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko zeigt sich positiv "überrascht"
(Motorsport-Total.com) - Einen besseren ersten Formel-1-Testtag in Bahrain für die Marke Red Bull hätte es wohl kaum geben können. Während Max Verstappen an der Spitze über eine Sekunde Vorsprung auf seinen ersten Verfolger, McLaren-Pilot Lando Norris, herausfahren konnte, hat auch das neu formierte Racing-Bulls-Team einen starken Ersteindruck hinterlassen.
Daniel Ricciardo wurde Vierter (+1,255) und war damit einer von fünf Fahrern, die Verstappens Bestzeit am ersten Tag aus dem Vorjahr unterbieten konnten. Mit einer Verbesserung von 1,3 Sekunden hat das italienische Team zudem den zweitgrößten Sprung im Vergleich zum Vorjahr gemacht, womit man hinter dem Schwesterteam Red Bull landet, die 1,5 Sekunden gefunden haben.
Laut Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko lief das Debüt der Racing Bulls besser als erwartet: "Wir sind überrascht", sagt er. "Ich meine, fairerweise muss man sagen, dass McLaren und Ferrari am späteren Abend nicht mehr auf die Strecke gegangen sind, als die Temperaturen dramatisch gesunken sind. Sie wären also näher dran, aber es sieht trotzdem so aus, als wären sie [Racing Bulls] in den Top 10."
Auf die Frage, ob es somit für beide Red-Bull-Teams besser als erwartet lief, antwortet der Österreicher: "Ich würde sagen, dass [Racing Bulls] besser abschneidet, als wir erwartet haben. Aber wir waren uns sicher, dass wir [Red Bull Racing], wenn das Konzept funktioniert, sehr wettbewerbsfähig sein werden."
Ricciardo bremst Euphorie: VCARB 01 nur Weiterentwicklung aus Abu Dhabi
Obwohl das Ergebnis und die Rundenzeit für das Team aus Faenza sehr beeindruckend aussehen, betonen beide Fahrer jedoch, dass es sich lediglich um eine Evolution des AlphaTauris aus Abu Dhabi vor drei Monaten handelt.
"Ehrlich gesagt ist es eine Fortsetzung des letzten Jahres", sagt Ricciardo über das erste Gefühl im neuen Auto. "Von außen sieht es natürlich ganz anders aus, aber im Inneren des Autos ist es wirklich eine Weiterentwicklung von Abu Dhabi. Wir hatten für dieses Rennen ein Update gebracht. Und jetzt ist es wirklich nur eine Fortsetzung davon."
"Natürlich gibt es ein neues Chassis und alles andere, aber sagen wir mal, die Philosophie ist immer noch eine Fortsetzung davon. Aber ja, das Auto fühlte sich im positiven Sinne recht komfortabel an, denn es war ähnlich wie im letzten Jahr. Aber mit Blick auf das große Auto, den Red Bull, gibt es noch etwas Zeit zu finden."
"Gibt definitiv noch einige Autos, die schneller sind"
Daher will sich der Australier vom Ergebnis auch noch nicht zu sehr blenden lassen: "Ich bin mir nicht sicher, ob wir die Saison dort beginnen werden. Aber ich denke, dass sich das Auto schon in Abu Dhabi mit einigen Updates ziemlich gut anfühlte. Wir haben zu Beginn der Saison natürlich noch ein paar Änderungen vorgenommen, aber es ist klar, dass wir noch einiges an Rundenzeiten finden müssen."
"Ich weiß, es ist erst der erste Tag. Aber es gibt definitiv noch einige Autos, die schneller sind als wir, nicht nur der Red Bull, sondern ich glaube, es gibt noch ein paar andere. Es gibt also noch einiges zu finden, aber das allgemeine Gefühl und die Balance sind eigentlich ganz okay."
Tsunoda: Team muss sich im Jahresverlauf noch entwickeln
Sein Racing-Bulls-Teamkollege Yuki Tsunoda (+2,792), der am Vormittag hinter dem Steuer des VCARB 01 saß, hat eine ganz ähnliche Einschätzung vom Testauftakt in Bahrain: "Bei uns ist der Unterschied nicht so groß. Ich meine, wir haben die Upgrades im letzten Rennen von 2023 eingebaut, viele andere Teams haben das nicht getan."
"Außerdem haben wir ein neues Team aufgebaut, wir haben unser Team verstärkt, neue Leute, also wird es Zeit brauchen, um sich allgemein zu entwickeln, auch was die Leistung angeht. Ich hoffe also, dass es im Laufe des Jahres besser werden wird. Aber es sieht gut aus. Aber bei den Tests ist es schwer zu sagen."
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Auf die Frage, welche anderen Teams ihn beeindruckt haben, meint der Japaner: "Abgesehen von Red Bull scheint Aston ok zu sein, Ferrari auch. Ich weiß nicht, wie gut McLaren ist. Aber wenn ich mich im Mittelfeld umschaue, habe ich das Gefühl, dass Williams sich dort ein wenig versteckt, um ehrlich zu sein."
"Aber abgesehen davon waren wir im Kampf um das Mittelfeld bisher nicht schlecht platziert. Wir können also hoffentlich so weitermachen und im ersten Rennen im vorderen Mittelfeld mitmischen. Ich denke, das wäre ein wirklich guter Start für unsere Erwartungen."