Williams hält an der Mercedes-Pull-Rod-Hinterradaufhängung fest
Williams bleibt beim Getriebe und der Aufhängung von 2023 - Mercedes und Aston Martin verändern hingegen das Konzept
(Motorsport-Total.com) - Wie Motorsport.com, die englische Schwesterseite von Motorsport-Total.com, erfahren hat, bleibt Williams bei einer Pull-Rod-Hinterradaufhängung für sein neues Formel-1-Auto für die Saison 2024. Der Rennstall hat sich gemeinsam mit Mercedes dagegen entschieden, das überarbeitete Layout des Top-Teams zu übernehmen. Der W15-Bolide von Mercedes wurde hingegen mit einer Push-Rod-Aufhängung ausgestattet.
Diese Variante wird von Red Bull und McLaren seit Beginn der Ground-Effect-Ära erfolgreich eingesetzt und bietet aerodynamische Vorteile - sowohl am Unterboden als auch am Heckflügel. Eigentlich wurde erwartet, dass die Mercedes-Lösung auch bei den Getriebekunden Aston Martin und Williams zum Einsatz kommen wird, doch das ist nicht der Fall.
Einzig allein Aston Martin ist von der Pull- zur Push-Rod-Aufhängung gewechselt, Williams hat sich gegen die neue Komponente entschieden. Bei dem Rennstall, der weiterhin auf Alexander Albon und Logan Sargeant setzen wird, wird die 2023er-Variante verbaut werden, außerdem setzt Williams auch auf das alte Getriebe von Mercedes.
Diese Entscheidung soll schon vor vielen Monaten gefallen sein, da die Teams früh im Jahr 2023 mit der Entwicklung der Fahrzeuge für die Saison 2024 begonnen haben. Für Mercedes wäre es jedoch eine logistische Herausforderung gewesen, zwei Kundenteams mit einem völlig neuen Getriebe und einer neuen Hinterradaufhängung zu versorgen.
Außerdem hat Williams einen Kostenvorteil, wenn es sich für die ein Jahr alten Teile entscheidet, was bedeutet, dass es Budget für andere Bereiche des Autos freisetzen kann, in denen mehr Leistungsteigerung möglich ist. Bei der Präsentation Anfang des Monats sagte Williams-Teamchef James Vowles, dass die Wahl des Getriebes keinen großen Einfluss auf die Leistung des Teams im Jahr 2024 haben wird.
"Das Getriebe wird von Mercedes geliefert, und ich kenne es seit vielen, vielen Jahren sehr gut", sagt er. "Es ist ein sehr zuverlässiges Getriebe und bietet eine gute Struktur, mit der wir arbeiten können. Was die Bedeutung für uns angeht, so ist es einfach eine bekannte Größe."
"Im Grunde genommen ist das Getriebe nicht mehr so leistungsrelevant, wie es einmal war", so der Teamchef weiter. "Es macht keinen riesigen Unterschied aus. Es bestimmt nicht einmal den Radstand, sondern nur ein bisschen mehr die Positionierung des Hecks und ein bisschen die Brennstoffzelle."
"Über die Hinterradaufhängung können wir gerne reden, aber das hebe ich mir für Bahrain auf, denn da gibt es einige interessante Dinge zu besprechen, die wir bei der Hinterradaufhängung gemacht haben", verrät Vowles über das neue Williams-Auto für die Saison 2024.